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Jeder Kuss ein Treffer

Jeder Kuss ein Treffer

Titel: Jeder Kuss ein Treffer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Augen. »Warum machst du das?«, fragte sie. »Seit über drei Jahren ist Charles verschwunden. Was willst du damit bezwecken, dass du jetzt vorbeikommst?«
    »Mein Mann wurde ermordet«, erwiderte Annie schlicht. »Und du glaubst, das war ich?«
    »Es hätte ihn auch jemand umbringen können, der von der Affäre wusste«, warf Wes ein.
    »Wenn Sie damit sagen wollen, dass mein Mann Charles umgebracht hat, dann irren Sie sich. Er wusste nichts von …« Mit traurigen Augen sah sie Annie an. »… von der Affäre«, schloss sie.
    »Dann stimmt es also«, stellte Annie fest. Sie seufzte und versuchte, die Erkenntnis zu verarbeiten.
    Donna rang die Hände. »Charles sagte mir, ihr würdet euch scheiden lassen. Zwischen Norm und mir gab es ebenfalls große Probleme. Es passierte irgendwie, und ehe ich mich versah, bat mich Charles, mit ihm durchzubrennen.«
    »Wie soll das Norm entgangen sein?«, fragte Annie, doch dann wurde ihr klar, wie dumm diese Frage war. Sie hatte ja selbst nichts gemerkt.
    Donna zuckte mit den Achseln. »Wer weiß? Vielleicht hatte er selbst eine Affäre. In der Nacht, als Charles und ich zusammen abhauen wollten, war er nicht zu Hause. Tagsüber erledigten Charles und ich das, was vorbereitet werden musste, wie geplant. Wie er mir sagte, hatte er spät am Nachmittag einen Termin für einen Ölwechsel. Wir hatten vor, nach Atlanta zu fahren, dort zu übernachten und früh am nächsten Morgen nach …«
    »Jamaika zu fliegen«, ergänzte Annie.
    »Ja«, bestätigte Donna so leise, dass man es kaum verstehen konnte. Sie holte tief Luft. »Zur verabredeten Zeit hatte ich fertig gepackt und stand bereit, aber Charles kam einfach nicht.«
    »Um wie viel Uhr war das?«, fragte Wes. »Um sieben.«
    An jenem Morgen war Annie zu ihrer Mutter gefahren. »Wie reagierten Sie?«, fragte Wes. »Als er nicht auftauchte?«
    »Was sollte ich denn tun? Ich ging davon aus, dass er mich sitzen gelassen hatte.« Donnas Schultern fielen nach vorn; sie schien in sich zusammenzusacken. »Ich hätte wissen müssen, dass etwas nicht stimmte. Wir hatten die Fahrt schon weit im Voraus geplant, aber Charles rief einfach nicht mehr an, wie schon öfter zuvor. Selbst wenn ich wusste, dass ich ihn ohne Gefahr auf dem Handy anrufen konnte, ging er manchmal nicht dran. Wenn doch, war er immer sehr hektisch.« Sie lächelte reumütig. »Ich wusste, dass es noch andere Frauen gab …« Donna verstummte, Tränen traten ihr in die Augen. »Aber du weißt ja, wie das ist: Man bildet sich ein, für ihn wichtiger als die anderen zu sein.«
    »Nein, Donna«, widersprach Annie kühl. »Ich weiß nicht, wie das ist.«
    Noch mehr Tränen. Donna schluckte. »Ich war verzweifelt.« Sie brauchte einen Augenblick, um sich wieder unter Kontrolle zu bekommen. »Jedenfalls gelang es Norm und mir, unsere Ehe in den Griff zu kriegen. Zwei Jahre später wurde ich mit Kevin schwanger. Es läuft gut bei uns, Annie.« Donnas Augen schienen um Verständnis zu flehen, während ihr die Tränen die Wangen hinunterliefen.
    »Ich freue mich für euch«, sagte Annie, »aber es bleibt dabei: Mein Mann wollte mich verlassen. Er hatte seine Taschen gepackt. Nur konnte er nicht fort, weil ihn vorher jemand tötete.«
    Donna schüttelte den Kopf. »Ich weiß nur das, was ich in der Zeitung gelesen habe, wie alle anderen auch. Und natürlich, was ich auf CNN gehört habe.« Annie schloss die Augen. Na super, hatte also auch die Geliebte ihres Mannes sie in dem verdammten Bademantel gesehen!
    »Sie sagen, Ihr Mann sei damals oft unterwegs gewesen?«, fragte Wes. »Wo fuhr er hin?«
    »Das weiß ich nicht mehr. Wir haben noch zwei Immobilienfirmen außerhalb von Beaumont, eine in Hilton Head und eine in Savannah. Er kann auf einem Verkäufermeeting gewesen sein oder einen der anderen Makler unterstützt haben.«
    Die Haustür wurde geöffnet, Schritte durchquerten das Foyer. Donna zuckte zusammen. Norm Schaefer kam ins Wohnzimmer. Er schaute von Annie zu Wes und schließlich zu seiner Frau. »Was ist hier los, Donna? Warum weinst du?«

ZEHN
    Zuerst sagte niemand etwas. Schließlich erhob sich Annie. »Hallo, Norm«, sagte sie. »Schön, dich wiederzusehen.« Sie stellte ihm Wes vor, die Männer gaben einander die Hand. Norm machte immer noch ein verwirrtes Gesicht.
    »Wes ist Fotograf, er macht Fotos von Beaumont und wohnt bei mir. Ich habe ihn gefragt, ob er mich mitnehmen kann auf die geringe Chance hin, dass du vielleicht zu Hause bist, damit ich dich nicht im

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