Jeder Kuss ein Treffer
und wir lagen beide auf dem Boden.« Sie lächelten sich an.
Annie beobachtete den liebevollen Austausch zwischen den beiden, während sie begann, die Dessertschalen abzuräumen. Auch bei Max und Jamie hatte sie ähnliche Blicke aufgefangen und dabei bedauert, dass sie mit Charles nie dieses Gefühl von Innigkeit verspürt hatte. Sie fragte sich, wie es wohl wäre, jemanden wie von Sinnen zu lieben, Jahr um Jahr in den Armen dieses Menschen einzuschlafen und aufzuwachen und dabei dieses tiefe Gefühl miteinander zu teilen.
»Max hat mir erzählt, dass es bei euch Liebe auf den ersten Blick war«, sagte Jamie zu Billie und Nick.
»Das kann man wahrscheinlich so sagen, wenn man bedenkt, dass wir nach nur zwei Wochen geheiratet haben«, erwiderte Billie.
Vera fiel die Kinnlade herunter. »Nach zwei Wochen! Du meine Güte, da brauche ich ja schon länger, um ein Paar neue Schuhe einzulaufen! Die haben euch bestimmt alle für verrückt erklärt.«
Nick und Billie nickten einträchtig. »Manchmal weiß man einfach von Anfang an, dass man das Richtige tut«, sagte Nick. »So war es jedenfalls bei uns.«
»Ist das süß«, sagte Beenie und tupfte sich mit seiner Serviette die Augen trocken.
»Wir hatten eine Doppelhochzeit«, erklärte Frankie. Er blinzelte Nick zu.
»Weißt du noch: der Junggesellenabschied, als Billie halbnackt aus der Torte sprang?«
Annie brachte gerade ein Tablett mit leeren Dessertschalen in die Küche. Sie blieb in der Schwingtür stehen und sah sich um. Das wollte sie auf keinen Fall verpassen.
Billie reckte das Kinn. »Entschuldigung, aber ich hatte noch ein T-Shirt über den Troddeln und dem Tanga an!«
»Ein sehr dünnes T-Shirt«, korrigierte Nick.
»Mama!« Christie war schockiert. »Das hast du mir noch nie erzählt!«
»Ihr hättet mal sehen sollen, wie die Männer ihr das Geld zugeworfen haben«, sagte Dee Dee.
»Wow, das ist cool«, meinte Joel. »Meine Mama als Stripperin.«
»Ich habe mich völlig zum Affen gemacht«, gestand Billie. »Ich bin ausgerutscht und auf den Tisch mit den kalten Meeresfrüchten gefallen. Tagelang roch mein Haar nach Fisch.«
»Das hätte ich gerne gesehen«, bemerkte Max.
»Du hattest damals zu tun«, erinnerte Nick ihn. »Du hast meinen Mercedes Stück für Stück auseinandergenommen.«
Annie grinste, drückte die Tür auf und betrat die Küche. Kurz darauf kam Jamie breit lächelnd zu ihr. »Alles war super«, sagte sie. »Ich kann dir gar nicht genug danken.«
»Ohne Theenie und Lovelle hätte ich das nicht geschafft«, gestand Annie und freute sich, als Jamie auch deren Arbeit lobte. Ihr Gesicht wurde weich. »Du wirst bestimmt eine wunderschöne Braut.«
»Ich muss wahrscheinlich weinen«, sagte Theenie und schniefte laut vernehmlich.
Jamies Lächeln schwand, als Wes durch die Hintertür hereinkam, doch schnell gewann sie die Fassung zurück. »Wir machen uns gleich auf den Weg«, sagte sie. Annie bemerkte die Veränderung von Jamies Stimmung bei Wes‘ Ankunft und wunderte sich, hatte aber keine Zeit, um darüber nachzudenken, da ihre Gäste sich nun verabschiedeten. Sie eilte nach vorne. Die anderen bedankten sich für das herrliche Essen, gaben ihr die Hand und marschierten nach draußen. Als sie fort waren, freute sich Annie. Der Abend war außerordentlich gut gelaufen.
Theenie und Lovelle halfen ihr beim Aufräumen. Als könne Theenie Annies Gedanken lesen, sprach sie sie an: »Ich habe Wes etwas zu essen angeboten, aber er meinte, er hätte sich schon was geholt. Ich glaube, der Mann lebt von Junkfood.«
Destiny kam in die Küche. »Super Essen«, lobte sie. »Ich hätte es noch mehr genießen können, wenn
sie
nicht dabei gewesen wäre.«
»Wer denn, meine Liebe?«, fragte Theenie.
»Der Geist. Die ganze Zeit stand sie an der Wand und machte Max schöne Augen. Die Frau hat kein Schamgefühl.«
Theenie schüttelte den Kopf. »Na, ich hoffe, du hast ihr gesagt, dass Max bald heiratet.« Sie streckte sich und gähnte. »Ich weiß ja nicht, wie es bei euch aussieht, aber ich bin total geschlaucht.« Sie schaute zur Treppe hinüber.
»Lovelle, kommst du mit hoch?«
»Ich bin direkt hinter dir«, erwiderte Lovelle. Die beiden wünschten Annie und Destiny eine gute Nacht und machten sich auf den Weg.
Eine Weile stand Destiny da und beobachtete Annie. »Alles in Ordnung?«
»Ja. Am Anfang war ich nervös, aber alle waren so nett zu mir, dass ich lockerer wurde.«
Destiny schwieg. »Annie, ich weiß jetzt, wie dein Mann gestorben
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