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Jeder Kuss ein Treffer

Jeder Kuss ein Treffer

Titel: Jeder Kuss ein Treffer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Wes parkte, stellte den Motor ab und wartete, dass Annie abstieg.
    Ohne das Haus aus den Augen zu lassen, löste sie den Riemen ihres Helms.
    »Los, bringen wir‘s hinter uns.«
    Wes klingelte an der Tür. Kurz darauf öffnete eine attraktive Brünette, die ein Baby im Arm hielt. Sie schaute Annie an. Ihre Lippen bildeten ein großes O.
    »Hallo, Donna.«
    »Oh, Annie Fortenberry, du bist die Letzte, mit der ich gerechnet hätte.« Annie lächelte gezwungen. Donna war erkennbar älter geworden, ihre Gesichtsknochen traten hervor, zwischen den perfekt gezupften Augenbrauen standen tiefe Falten. Sie hatte abgenommen und wirkte so zerbrechlich wie eine Porzellantasse. »Tut mir leid, dass wir dich so früh stören«, sagte Annie, »aber es ist wichtig.«
    Das Lächeln der Frau verschwand, als ihr Blick auf Wes fiel, doch sie überspielte es schnell. Sie zögerte, als sei sie unsicher, ob sie die beiden hereinbitten soll. Schließlich trat sie zurück.
    Im übergroßen Eingangsbereich stand ein antiker Säulentisch, der wie eine neue Kupfermünze glänzte, darauf eine Kristallvase mit frischen Blumen und daneben die säuberlich aufgestapelte Post: die großen Umschläge unten, die kleineren oben.
    »Mensch, wie lange ist das her?«, fragte Donna, wartete Annies Antwort aber gar nicht ab. »Du siehst super aus!«
    »Ich sehe, ihr habt Zuwachs bekommen«, bemerkte Annie. »Ich wusste gar nicht, dass du ein Kind bekommen hast, geschweige denn, dass du schwanger warst.«
    Donnas Blick überschattete sich. »Wir hätten öfter von uns hören lassen sollen.« Sie hob das Baby hoch, damit die beiden es betrachten konnten. »Das ist Kevin. Er ist heute sechs Wochen alt«, fügte sie stolz hinzu.
    Annie trat näher, um den Säugling genauer zu betrachten. Tatsächlich kam sie ihm so nah, dass sie glaubte, Alkohol in Donnas Atem zu riechen. »Herzlichen Glückwunsch! Der ist ja allerliebst.«
    Donna stand einen Moment da, als wüsste sie nicht, was sie sagen oder tun sollte. »Warum gehen wir nicht ins Wohnzimmer?«, schlug sie dann vor. »Ich wollte Kevin gerade schlafen legen.«
    Annie und Wes folgten ihr in den hinteren Bereich des Hauses in einen großen, perfekt eingerichteten Raum. Annie wusste, dass er von einem Innenausstatter gestaltet worden war. Die Glastüren führten auf eine überdachte Terrasse, wo zwischen üppigen Pflanzen mehrere Tische und Stühle standen. Annie und Charles waren öfter zum Kochen bei den Schaefers gewesen.
    »Macht es euch doch bequem«, sagte Donna. »Ich bin gleich wieder da.«
    Annie und Wes setzten sich auf das Sofa. »Ich glaube, sie hat was getrunken«, flüsterte Annie.
    Wes schaute sie an. »Ich fand auch, ihr Mundwasser riecht etwas streng.«
    Einige Minuten später kehrte Donna zurück. »Darf ich euch etwas anbieten?«
    »Nein, danke«, sagte Annie. »Wir können nicht lange bleiben.« Sie meinte, Erleichterung in Donnas Blick zu sehen.
    Donna strich ihre Wollhose glatt und setzte sich ihnen gegenüber in einen Sessel, den Rücken kerzengerade durchgedrückt. »Annie, Norm und ich haben in der Zeitung über den armen Charles gelesen. Es hat uns ganz krank gemacht, auch alles andere, was seitdem passiert ist. Wir möchten dir unser aufrichtiges Beileid aussprechen. Wenn wir irgendwas für dich tun können …«
    »Mir geht‘s gut«, unterbrach Annie sie. Entweder war Donna eine verdammt gute Schauspielerin, oder Wes hatte falsche Informationen bekommen. Annie warf ihm einen Blick zu. Er schien Donna genauestens zu beobachten.
    »Donna, ich muss dich etwas fragen«, begann Annie. »Ich dachte, es wäre am besten, wenn wir dich allein zu Hause antreffen würden.«
    Die Frau zupfte einen Fussel von ihrer Hose. »Das hört sich ernst an.«
    Annie rutschte auf dem Sofa herum, von Minute zu Minute wurde ihr unbehaglicher. »Ich habe gehört, dass Charles ein Verhältnis mit dir hatte.«
    Donna machte ein ungläubiges Gesicht. »Wer erzählt denn so was?«
    »Ich habe Beweise«, warf Wes ein.
    Donna warf ihm einen bösen Blick zu. »Ich glaube Ihnen kein Wort«, sagte sie steif.
    Wes nickte und stand auf. Annie folgte seinem Beispiel. »Wir kommen wieder«, sagte er. »Mit den Fotos.«
    Jede Farbe wich aus dem Gesicht der Frau. Sie umklammerte die Sessellehnen.
    »Einen Moment!«, rief sie. Donna wirkte traurig und resigniert, und ihre Stimme war angespannt, als sie weitersprach. »Bitte!« Sie wies auf das Sofa. »Bleibt bitte noch.«
    Beide nahmen wieder Platz.
    Donna sah Annie in die

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