Jedes Kind kann richtig essen
besonders schwere und besonders leichte Kinder. Nur so kann Ihr Kind seine optimale, durch Veranlagung bestimmte Gewichtslinie finden.
Was braucht Ihr Kind zum Leben? Kleine Ernährungskunde
SICHER WOLLEN AUCH SIE Ihrem Kind eine möglichst gesunde Auswahl an Nahrungsmitteln anbieten. Aber welche Nahrungsmittel sind für Ihr Kind eigentlich »gesund«, und welche sind »ungesund«? Während der ersten Lebensmonate ist das ganz einfach.
Muttermilch ist zweifellos »gesund« und das Beste, was Sie Ihrem Baby anbieten können. Die der Muttermilch so gut wie möglich nachgeahmte Anfangsnahrung aus dem Fläschchen ist das Zweitbeste. Danach kommt eine kurze Übergangszeit: Das Baby wird von der Brust entwöhnt und probiert seine ersten Breihäppchen. Es dauert einige Monate, bis es schließlich mit am Familientisch sitzt und alles mitessen kann, was Ihr Angebot hergibt.
Die Stillzeit und die Übergangszeit werden im dritten Kapitel ab > genauer besprochen. Im folgenden Abschnitt dagegen geht es um allgemeine Grundlagen der Ernährung, die vom Kleinkindalter bis zum Erwachsenenalter gelten.
→ Eltern als Vorbild
Sicherlich haben Sie schon bestimmte Vorstellungen von »gesunder« oder »vollwertiger« Ernährung. Aber setzen Sie diese Vorstellungen auch jeden Tag konsequent in die Tat um? Halten Sie zum Beispiel Pommes mit Currywurst oder Gummibärchen oder Cola oder Fleisch vom Holzkohlengrill für »gesund«? Wohl kaum. Aber mal ehrlich: Verzichten Sie völlig darauf? Und wie ist es mit dem »Gläschen über den Durst?« Warum leisten sich das viele Menschen immer wieder, obwohl sie vielleicht sogar am nächsten Tag Kopfschmerzen haben?
Die Antwort ist einfach: Bei der Auswahl unserer Nahrungsmittel lassen wir uns nicht ständig von der Frage »Was halte ich für gesund?« leiten. Was wir aussuchen, hat auch mit Genuss, mit unserer Stimmung, unseren speziellen Gelüsten und Vorlieben zu tun. Außerdem hängt es davon ab, wie viel Geld und Zeit wir für unsere Mahlzeiten aufwenden können und wollen. Und nicht zuletzt spielt eine Rolle, ob wir gern und gut (beides gehört meist zusammen) kochen oder keinen Spaß daran haben.
Zwar haben wir vielleicht ganz genaue strenge Vorstellungen davon, was gesunde und was ungesunde Ernährung ist – aber wir schaffen es oft nicht, uns daran zu halten. Und wenn wir selbst der Schokolade oder dem dritten Glas Wein oder gar der Zigarette nicht widerstehen können – wie sollen wir es dann fertig bringen, unseren Kindern nur »Gesundes« anzubieten? Schnell schleichen sich wegen kleiner »Ernährungssünden« Schuldgefühle ein. Was Eltern aber am wenigsten brauchen können, ist ein (noch größeres) schlechtes Gewissen.
→ Was ist »gesund«?
In Wirklichkeit ist eine Aufteilung in »gesunde« und »ungesunde« Lebensmittel kaum möglich. Denn »ungesunde« Lebensmittel gibt es überhaupt nicht. Zumindest dürfen in Deutschland keine Nahrungsmittel verkauft werden, welche die Gesundheit schädigen könnten.
Nur Alkohol ist wirklich schädlich
Eine große Ausnahme sind alkoholische Getränke, denn Alkohol ist ein starkes Nervengift. Alle anderen Lebensmittel sind »gesund« – solange sie nicht verdorben oder mit Schadstoffen belastet sind. Natürlich können auch »gesunde« Lebensmittel zum Problem werden, wenn man zu viel davon genießt oder sie falsch zubereitet.
Zu wenig kann schädlich sein
»Ungesund« ist es aber vor allem, wenn man zu wenig zu essen hat. Vergessen Sie bitte nicht, dass das noch vor wenigen Jahrzehnten auch in Europa das größte Ernährungsproblem war. Dass die Lebenserwartung seitdem so stark gestiegen ist, hat nicht nur mit dem medizinischen Fortschritt zu tun, sondern auch mit dem viel besseren Ernährungszustand.
»Ungesund« kann auch eine besonders ungünstige Auswahl an Lebensmitteln sein, sollte man meinen. Aber man weiß bis heute erstaunlich wenig darüber. Das meiste ist Spekulation.
Ein einziger direkter Zusammenhang ist wirklich gesichert: Zu viel Zucker kann Karies verursachen.
Viel Bewegung, viel Obst und Gemüse
Es ist nicht bewiesen, dass bestimmte, angeblich »minderwertige« Lebensmittel zwingend bestimmte Krankheiten auslösen. Es ist auch nicht bewiesen, dass man mit bestimmten »vollwertigen« Lebensmitteln bestimmten Krankheiten (zum Beispiel Krebserkrankungen) sicher vorbeugen kann.
Bei einer großen im Jahr 2003 von der Weltgesundheitsorganisation veröffentlichten Studie (siehe Quellennachweis > ) wurde der
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