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Jedes Kind kann richtig essen

Jedes Kind kann richtig essen

Titel: Jedes Kind kann richtig essen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gräfe und Unzer , Hartmut Morgenroth
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richtige Essen in der richtigen Menge auszuwählen – wenn das Angebot nicht zu viel Fett und Zucker enthält.
    → Die Figur ist nur zum Teil beeinflussbar
    Ob Ihr Kind dick oder dünn wird und welchen Körperbau es bekommt, ist zu einem erheblichen Teil durch Vererbung vorgegeben.
    → Hauptsache Bewegung
    Wenn Ihr Kind gesund und aktiv ist, isst es sehr wahrscheinlich genau die für seine Bedürfnisse richtige Menge, egal ob es dick oder dünn oder durchschnittlich ist.
    → Vielfalt ist wichtig
    Bei der Zusammenstellung des optimalen Nahrungsangebots helfen wenige Grundregeln. Bieten Sie alles an, was es gibt. Je vielfältiger Ihr Angebot ist, desto besser.
    → Die Mischung macht’s
    Ihr Angebot sollte viele Kohlenhydrate (aber nicht zu viel Zucker) und nicht zu viel Fett enthalten. Verwenden Sie reichlich Vollkornprodukte. Bevorzugen Sie pflanzliche Fette. Die Ernährungspyramide hilft bei der Auswahl.

Was macht den Esstisch zum Stresstisch?
    In diesem Kapitel erfahren Sie …
    → was passiert, wenn Eltern zu viel tun:
    Es kann nichts Gutes dabei herauskommen, wenn Sie für Ihr Kind entscheiden wollen, wie viel es essen soll
    → was passiert, wenn Eltern zu wenig tun:
    Es kann nichts Gutes dabei herauskommen, wenn Sie Ihrem Kind überlassen, was auf den Tisch kommt und wie es sich beim Essen benimmt

    → Wenn Eltern zu viel tun
    Was auf den Tisch kommt, bestimmen Sie – das wurde im ersten Kapitel genau begründet. Ob und wie viel Ihr Kind von Ihrem Angebot essen möchte, kann und sollte es ganz allein entscheiden. Wenn Sie sich in diesem Punkt einmischen, verstoßen Sie gegen die Spielregel: Sie »mogeln«. Beim Thema Essen kann das leicht zu einem Machtkampf führen, und das bedeutet Stress für Eltern und Kind. Es geht dann nicht mehr um »satt« oder »hungrig«, sondern um die Frage »Wer gewinnt?«. Die Eltern zeigen ihrem Kind: »Du kannst das nicht allein entscheiden.« Sie trauen ihm nicht zu, ein einfaches und wichtiges Grundbedürfnis selbst zu regeln.
    Das Kind verlernt, sich in diesem Punkt selbst zu vertrauen. Es verlernt, auf seine innere Stimme zu hören.
    Wenn es ganz unglücklich läuft, schleicht sich bei ihm das Gefühl ein:
    »Mit meinem Körper stimmt etwas nicht.« Und es verlernt, seinen eigenen Körper zu mögen. Wenn Eltern »mogeln,« bedeutet das bei jüngeren Kindern in den meisten Fällen: Die Eltern bringen das Kind dazu, mehr zu essen, als es selbst möchte. Sie sagen: »Du musst essen, weil du zu dünn bist.« Manchmal bedeutet »Mogeln« das Gegenteil: Die Eltern geben dem Kind weniger, als es möchte. Dann sagen sie: »Du darfst nicht essen, weil du zu dick wirst.«
»Du darfst nicht so viel essen!«
    STELLEN SIE SICH BITTE EINMAL FOLGENDES VOR: Eine Mutter verweigert ihrer sechsjährigen Tochter einen Nachschlag an Nudeln, eine weitere Scheibe Brot oder einen Apfel mit den Worten »Du darfst nicht mehr essen, weil du zu dick bist«. Die Kleine würde sich verletzt und unter Druck gesetzt fühlen – zu Recht. Essen sollte nicht den ganzen Tag über verfügbar sein. Aber während der Mahlzeiten darf das Kind aus der grünen Abteilung der Ernährungspyramide (siehe > ) so viel essen, wie es möchte.
    Es ist ein schwerer Fehler, seinem Kind Essen vorzuenthalten und ihm sozusagen den Teller wegzuziehen aus Angst, von allein würde es nie aufhören zu essen. Bei Babys und jüngeren Kindern kommt es allerdings nur sehr selten dazu. Eltern, die ihren kleinen Kindern regelmäßig zu wenig zu essen geben – aus Angst, diese würden sonst zu dick – haben wir glücklicherweise nur vereinzelt kennen gelernt. In solchen Extremfällen muss man sich Sorgen um das Kindeswohl machen.
→ Streichen von Süßigkeiten und Zwischenmahlzeiten
    In der folgenden Geschichte geht es dagegen um ein Thema, das vielen Eltern geläufig ist: das Begrenzen der Naschereien zwischen den Mahlzeiten.
     
    Melanie war vier Jahre alt, als ihre Mutter zur Beratung kam. In jeder Beziehung testete Melanie ihre Grenzen aus, auch beim Essen. Bei den Mahlzeiten am Familientisch aß sie eher wenig, quengelte und maulte oft. Manchmal verweigerte sie alles.
    Zwischen den Mahlzeiten verlangte sie jedoch immer häufiger nach Essen, besonders nach Süßigkeiten.
     
    Melanie schien den ganzen Tag ans Essen zu denken. Ihre Mutter versuchte es mit Diskutieren, gab anfangs aber sehr oft nach – bis sie feststellte, dass Melanie zunahm und nicht mehr in ihre Hosen passte. Melanies Mama bekam einen Schreck und

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