Jedes Kind kann richtig essen
entspricht – zum Glück viel Getreide. Trotzdem sind die Mahlzeiten für alle eine große Belastung. Die Eltern müssten mehr tun. Es sollte nicht nur auf den Tisch kommen, was die Kinder verlangen. Die Eltern entscheiden über das Angebot!
Sie entscheiden auch, in welchem Alter sie Ernährung durch die Flasche nicht mehr für angemessen halten.
Essen ohne Grenzen
WENN ESSEN OHNE REGELN UND RITUALE STATTFINDET, wird der Esstisch zum Stresstisch. Was kommt dabei heraus, wenn die Kinder bestimmen dürfen, wann und wie gegessen wird?
→ Wann es dir gefällt
Wenn Kinder entscheiden dürfen, wann gegessen wird, kann das unangenehme Folgen haben: Manche laufen immer mit einer Flasche Tee oder Saft im Mund herum. Viele bekommen nachts noch etwas zu trinken und zu essen, obwohl sie schon älter als sechs Monate sind und es eigent lich nicht mehr brauchen. Manche haben immer etwas zu essen in der Hand. Einige haben zu den Mahlzeiten nie Hunger, weil sie sich erfolgreich durch den Tag betteln und dabei jede Menge Süßes verputzen. Manche Mütter schleppen zu jedem Spielplatzbesuch eine Tasche voller Plastikschüsseln mit Essbarem mit.
Würden die Eltern drei feste Mahlzeiten am Tisch und zusätzlich ein, zwei Zwischenmahlzeiten – am Tisch – anbieten, könnte all das ein schnelles Ende haben. Auf jedes Quengeln nach Essen gäbe es eine klare, eindeutige Antwort, etwa so:
»Warte noch ein bisschen, dann gibt es Mittagessen.«
Je regelmäßiger die Mahlzeiten stattfinden, desto weniger Stress gibt es mit dem Hunger zwischendurch.
Und desto besser lernt ein Kind, die Mahlzeiten zum Essen zu nutzen, weil es zwischendurch nichts bekommt – auch nachts nicht!
→ Wie es dir gefällt
Was kann dabei herauskommen, wenn die Kinder und nicht die Eltern bestimmen, wie gegessen wird? Stress auf der ganzen Linie! Viele Kinder bleiben einfach nicht auf ihrem Platz sitzen. Einige hampeln auf ihrem Stuhl herum. Viele schnappen sich irgendetwas und verspeisen es vor dem Fernseher. Oder sie essen zwischen ihren Spielsachen und lassen die Reste liegen. Einige mäkeln und schimpfen: »Iiii bääh, das ist ja ekelhaft!« Es wird geschrieen und gestritten. Es wird mit dem Essen gematscht.
Es wird kommandiert: »Los, Mama, hol mir das Salz!« oder »Du sollst mir was anderes machen!«
Höflich und freundlich miteinander umgehen, sich für den anderen interessieren, aufeinander warten, ordentlich mit Messer und Gabel umgehen, anschließend beim Abräumen helfen – Fehlanzeige! Das ist sehr schade, denn mehrere gemeinsame Mahlzeiten am Tag könnten so wertvolle Lerneinheiten sein! Ein großer Teil des sozialen Lernens findet am Esstisch statt. Lassen Sie diese Gelegenheit nicht ungenutzt verstreichen.
Eltern müssen Grenzen setzen. Leider sind die Mahlzeiten ein besonders beliebter Schauplatz für Machtkämpfe zwischen Eltern und Kindern. Wie Sie Machtkämpfe vermeiden und Verhaltensregeln durchsetzen können, wird in den Elternratgebern »Jedes Kind kann Regeln lernen« und »Jedes Kind kann Krisen meistern« noch ausführlicher beschrieben (siehe Buchtipps > ).
Zu viel oder zu wenig?
Manchmal ist es kaum zu unterscheiden, ob Eltern bei den Mahlzeiten zu viel oder zu wenig tun. Stress ist in beiden Fällen unvermeidlich.
Eltern tun zu viel, wenn sie ihr Kind unter Druck setzen, damit es isst.
Dazu gehören auch Tricks wie Ablenken mit Spielsachen oder Fernsehen.
Eltern tun zu wenig, wenn sie es ihrem Kind überlassen, die Regeln festzulegen. Das kann ebenfalls daraufhinauslaufen, dass ihr Kind nur mit Spielsachen, mit etwas zum Lesen oder nur beim Fernsehen isst.
Die Eltern als Vorbild
Eine wichtige Rolle spielt natürlich auch Ihr Vorbild. Wenn Ihr Kind sein »gesundes« Müsli frühstücken soll, während Sie mit einer Zigarette und einer Tasse Kaffee danebensitzen, sind Sie nicht besonders glaubwürdig. Ich habe Mütter erlebt, die sich wegen der geringen Nahrungsmenge ihres Kindes große Sorgen machten, aber selten oder nie mit ihm zusammen aßen.
Einige der Begründungen: »Ich bin auch kein großer Esser.« – »Eine Mahlzeit am Tag ist für mich genug.« – »Ich nehme schon zu, wenn ich Essen nur sehe.«
»Hotel Mama«
Kürzlich erzählte mir ein Ehepaar mit erfrischendem Galgenhumor, was zu Hause regelmäßig beim Abendessen mit den beiden Söhnen – drei und fünf Jahre alt – abläuft.
Gegen 18 Uhr kommt der Vater hungrig nach Hause. Seine Frau wärmt ihm sofort seine Portion vom Mittagessen auf.
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