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Jedes Kind kann richtig essen

Jedes Kind kann richtig essen

Titel: Jedes Kind kann richtig essen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gräfe und Unzer , Hartmut Morgenroth
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6–7 Jahren ein Tiefpunkt erreicht ist.
    Geringerer Körperfettanteil – weniger Hunger
    Wie die Abbildung auf der folgenden Seite zeigt: Vom Ende des ersten Lebensjahres an wird der Fettanteil im Körper des Kindes langsam immer kleiner – der Babyspeck verschwindet nach und nach. Das Kind wird immer dünner. Mit ungefähr sechs Jahren ist der Tiefpunkt in Sachen Fettanteil erreicht. Von da an geht es wieder aufwärts mit dem Fett – bei Mädchen deutlicher als bei Jungen.
    In diesem Zusammenhang sollten Eltern also bedenken: Während ein Säugling zunimmt, setzt sein Körper hauptsächlich Fett an. In den ersten Lebensmonaten verdoppelt sich der Fettanteil im Körper des Kindes. Dazu braucht der kindliche Organismus sehr viel Energie – also viele Kalorien.
    Wenn dagegen ein Kindergartenkind zunimmt, legt es nicht an Fett, sondern eher an Muskeln zu. Um an Muskelmasse zuzulegen, wird viel weniger Energie gebraucht – zum Zunehmen sind bei Kindergartenkindern also viel weniger Kalorien nötig als bei einem Säugling.
    Ein vierjähriges Kind braucht nur halb so viele Kalorien wie ein Säugling, um das Gleiche an Gewicht zuzunehmen
    Der inneren Stimme des Kindes vertrauen
    Es sind nicht nur Wissenslücken, die Eltern dazu bringen, beim Essen Druck auszuüben. Viele Eltern bedenken erfahrungsgemäß auch nicht, wie perfekt kleine Kinder ihre Nahrungsaufnahme selbst steuern können und wie gut ihre innere Stimme funktioniert.
    Diese innere Stimme nicht zu übertönen, sondern das Vertrauen des Kindes in diese wunderbare Fähigkeit zu erhalten und auszubauen – das ist die beste Art der Erziehung zum richtigen Essen. Es wäre wunderbar, wenn viele Eltern diesen Zusammenhang erkennen und deshalb nicht mehr »mogeln« würden.
    DAS WICHTIGSTE AUF EINEN BLICK
    → Druck schadet, statt zu helfen
    Viele Eltern tun zu viel, wenn sie beeinflussen wollen, wie viel ihr Kind isst. Sie üben Druck aus. Aber das funktioniert nicht. Druck und Zwang verursachen Stress, und es kommt niemals etwas Gutes dabei heraus.
    → Essen vorenthalten ist Druck …
    »Du darfst nicht essen, weil du zu dick bist« – auch mit diesem Satz üben Sie als Eltern Druck aus. Dem Kind wird Essen vorenthalten. Dadurch fühlt es sich schlecht behandelt, und es denkt umso mehr ans Essen.
    → … zum Essen zwingen auch!
    »Du musst mehr essen, weil du zu dünn bist« bedeutet ebenfalls Druck. Mit Zwang, Belohnungen oder Tricks wird dem Kind Essen eingeflößt. Dadurch isst das Kind aber nicht mehr. Im Gegenteil: Oft wehrt es sich erst recht gegen das Essen und verliert schlimmstenfalls ganz die Lust daran.

    → Wenn Eltern zu wenig tun
    Festzulegen was auf den Tisch kommt, wann gegessen wird und welche Regeln am Tisch gelten ist Ihre Aufgabe als Eltern. Wenn Sie das teilweise oder völlig Ihrem Kind überlassen, tun Sie zu wenig. Mit diesen Entscheidungen ist ein Kind überfordert. Hier funktioniert die Selbstregulation des Kindes, seine innere Stimme, nicht! Einen regelmäßigen Rhythmus, gutes Benehmen beim Tisch mit gegenseitiger Rücksichtnahme, Wissen über gesunde Ernährung – all das müssen Kinder von ihren Eltern vermittelt bekommen. Besonders wenn die Eltern Angst haben, dass ihr Kind nicht genug isst, geben sie aber oft nach und lassen ihr Kind bestimmen.
Kochen »auf Kommando«
    WENN ELTERN »auf Kommando« kochen, lassen sie ihr Kind entscheiden, was auf den Tisch kommt.
    Aber es ging noch weiter: Als die Spaghetti auf Tanjas Teller lagen, jammerte Tanja: »Da ist ja keine Butter drauf!
    Ohne Butter mag ich die nicht!« – »Kein Problem, Schätzchen, du bekommst Butter.« Tanjas Mama stand wieder auf und setzte einige Butterflöckchen auf die Spaghetti. Nun aß Tanja: genau eine einzige Nudel. Dannsagte sie: »Du hast viel zu viel Butter da draufgetan. So schmecken die Spaghetti eklig. Ich will was anderes!«
    Noch ein anderes Gericht hat Tanjas Mutter nun doch nicht »auf Kommando« gekocht. Stattdessen hat sie Süßigkeiten aus dem Schrank geholt – damit ihr »Schätzchen« überhaupt etwas isst.
    So läuft das ziemlich oft zwischen Tanja und ihrer Mutter. Wenn Tanja das Angebot nicht passt, mault sie und bekommt etwas anderes. Was dabei herauskommt ist – Stress! Tanja lernt, dass es am Tisch nicht nur um das Essen, sondern auch um die Macht geht. Sie bestimmt, was gekocht wird.
    Sie mault, sie fordert und bekommt »Extrawürste« und Süßigkeiten – dabei benimmt sie sich einfach unmöglich. Ihre Mama macht das Spiel

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