Jedes Kind kann richtig essen
dickflüssiger. Wenn Ihr Baby selbst entscheiden darf, wie viel es davon trinken möchte, können Sie es nicht überfüttern. Mischen Sie aber nicht zusätzlich Haferflocken oder Zucker in das Fläschchen.
Folgenahrung
Trotz der verwirrenden Vielfalt von Markennamen gibt es nur zwei Arten von Fertigmilch für Babys: Die zuvor beschriebene Säuglings-Anfangsnahrung und die Folgenahrung.
Folgenahrung ist frühestens ab dem fünften Lebensmonat für Ihr Baby geeignet. Mit Muttermilch hat Folgenahrung in ihrer Zusammensetzung nur noch wenig gemeinsam. Sie belastet den Stoffwechsel stärker als Anfangsnahrung, ist aber immer noch besser verträglich als reine Kuhmilch.
Welche Möglichkeiten gibt es noch?
Wenn bei einem Kind schwere Allergien und/oder Neurodermitis zu befürchten sind und die Mutter (was in diesem Fall besonders schade wäre) trotzdem nicht stillen kann, verordnet der Kinderarzt möglicherweise eine – leider sehr kostspielige – Spezialnahrung. In ihr ist das Kuhmilcheiweiß in die kleinsten Eiweißbausteine, die Aminosäuren, aufgespalten (»hydrolisiert«), so dass das Risiko einer Allergie gegen Kuhmilcheiweiß fast vollständig aufgehoben ist.
Für alle anderen Arten der so genannten »hypoallergenen Milch« gibt es keinen Anwendungsgrund. Der Nachweis ihrer Wirksamkeit konnte bisher nicht erbracht werden.
Sojamilch ist ebenfalls weniger gut zur Säuglingsernährung geeignet, da viele betroffene Säuglinge auch auf Sojaeiweiß allergisch reagieren.
Ein sehr wichtiger Zusatz für alle: D-Fluoretten
Was braucht Ihr Baby noch zusätzlich, wenn es Säuglings-Anfangsnahrung aus dem Fläschchen bekommt? Nichts.
Keinen Tee, keine Fruchtsäfte, keinen Möhrensaft.
Ein einziger Zusatz wird in Deutschland generell empfohlen: Vitamin-D-Tabletten, mit Fluorid kombiniert.
Vitamin D macht die Knochen hart, Fluorid schützt die Zähne. Dieser Zusatz ist für gestillte Kinder ebenso wichtig wie für Kinder, die mit gekaufter Säuglingsnahrung ernährt werden.
Regelmäßige Fluorgaben sind eine extrem wirksame Vorbeugemaßnahme. Wenn Sie bei Ihrem Kind konsequent für den Fluorschutz der Zähne sorgen, können Sie ihm damit für sein weiteres Leben zwei Drittel seiner Zahnarztrechnungen und die mit Zahnerkrankungen verbundenen Schmerzen ersparen.
Wann und wie füttern Sie Ihr Baby?
JEDE JUNGE MUTTER möchte möglichst viel darüber wissen, wann und wie sie am besten stillen oder ersatzweise mit dem Fläschchen füttern soll.
→ Wenn Sie stillen
Fast alle Frauen können stillen. Sie brauchen aber, besonders beim ersten Kind, Unterstützung. Fragen Sie bei der Wahl der Geburtsklinik, ob eine Stillberaterin den Müttern hilft beziehungsweise ob die Klinik die von der Weltgesundheitsorganisation verliehene Bezeichnung »Babyfreundliche Klinik« führen darf (eine entsprechende Klinikliste finden Sie unter der auf > angegebenen Internetadresse).
Informieren Sie sich vor der Geburt über das Stillen. Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus steht Ihnen die Betreuung durch eine niedergelassene Hebamme zu. Sie kann Ihnen das richtige Anlegen und die Stillpositionen zeigen, praktische Tipps geben, bei Stillproblemen helfen und beobachten, ob Ihr Baby gut gedeiht.
Die eigene Mutter um Rat zu fragen ist dagegen meist nicht so eine gute Idee. Die Großmütter von heute haben oft gar nicht oder nur kurz gestillt und sind leider nicht selten eher dagegen eingestellt.
Darauf kommt’s an beim Stillen
Wir können das Thema »Stillen« hier nicht in aller Ausführlichkeit behandeln, Ihnen aber die wichtigsten Punkte kurz darstellen:
Das Stillen sollte so bald wie möglich nach der Geburt – am besten innerhalb einer Stunde – beginnen.
Wiegen, Messen, Baden: All das kann warten, bis Sie Ihr Kind erfolgreich angelegt haben.
Mutter und Kind sollten möglichst immer nahe zusammenbleiben.
Dann gelingt das Stillen am besten.
Außerdem ist der Körper der Mutter die beste Wärmequelle für das Neugeborene.
Auch wenn Sie erst später mit dem Stillen beginnen können – zum Beispiel nach einem Kaiserschnitt –, kommt der Milchfluss noch in Gang.
Geben Sie Ihrem Kind nichts nebenbei: keinen Tee, keine Traubenzuckerlösung, keine Fertigmilch.
Geben Sie Ihrem Kind in den ersten Wochen nur dann einen Schnuller, wenn das Stillen gut klappt.
Während der ersten Lebenswochen sollte das Baby täglich acht- bis zwölfmal angelegt werden. Bitte warten Sie nicht, bis Ihr Baby vor Hunger schreit! Es macht sich schon vorher
Weitere Kostenlose Bücher