Jedi-Akademie 01 - Flucht ins Ungewisse
verbotenen Operationen und meldete sie seinem imperialen Vorgesetzten. Wenn die imperialen Truppen diese illegalen Minen aushoben, sorgten Dooles handverlesene Aufseher dafür, daß niemand, der Doole beschuldigen konnte, seine Festnahme überlebte. Die anderen bedauernswerten Lakaien wurden zur Zwangsarbeit in den offiziellen Minen verurteilt. Ein System, bei dem Doole nur gewinnen konnte.
Während der Gefängnisrevolte schaltete Doole seine Hauptrivalen aus und hetzte die brutalsten Aufseher auf die gefährlichsten Schmuggler, bis sie sich gegenseitig abschlachteten. Zum Schluß blieb nur noch Moruth Doole übrig, Skynxnex wurde seine rechte Hand.
Doole hatte den Gefängnisdirektor gefangengenommen und ihn bis zum Zusammenbruch in den Gewürzminen arbeiten lassen. Dann, aus purem Vergnügen, hatte Doole seinen Körper mit Gewürzlarven gespickt. Während die Larven sich durch seine Eingeweide fraßen, war der Direktor in wunderbare theatralische Zuckungen geraten, auf deren Höhepunkt ihn Doole in Karbonid konserviert hatte – mit Hilfe der Gefrieranlage, die früher dazu benutzt worden war, gewalttätige und gefährliche Gefangene transportfertig zu machen.
Die Erinnerung daran erregte ihn jedes Mal. Doole griff in eine Schublade seines Schreibtischs und zog die leuchtend gelbe Krawatte heraus, die seine Paarungsbereitschaft signalisierte. Er legte sie an, atmete dann zischend ein, während er sein mechanisches Auge neu einstellte, um sein Spiegelbild zu betrachten. Unwiderstehlich!
Doole rieb mit den Handflächen über seine Rippen, um die Eidechsenhautweste glattzustreichen, und schritt dann aus seinem Büro und den Korridor hinunter. Er betrat den Sicherheitstrakt und gab den Zugangskode ein, den nur er kannte; dann atmete er erneut tief ein. Züngelnd spürte er die Pheromone in der Luft. In ihren Einzelzellen kauerten die gefangenen Rybeterweibchen in den Ecken, darauf bedacht, sich in den Schatten zu verstecken. Dooles gelbe Krawatte leuchtete hell im trüben Licht.
Moruth Doole hatte lange, frustrierende Jahre allein auf Kessel gelebt. Aber jetzt, wo er den Planeten beherrschte, konnte er es sich leisten, Dutzende weiblicher Sklaven aus seiner Heimatwelt einfliegen zu lassen. Manchmal kooperierten die Weibchen nicht, aber nach all den Jahren, die er in der Strafanstalt gearbeitet hatte, wußte Doole sehr genau, wie man mit aufsässigen Gefangenen verfuhr.
In der letzten Zeit war sein einziges Problem, sich für eins der Weibchen zu entscheiden. Während er durch den schmalen Korridor schlenderte, sein mechanisches Auge auf höchstes Auflösungsvermögen schaltete und in die Zellen spähte, verzogen sich Moruth Dooles bebende Lippen zu einem breiten, lüsternen Lächeln.
Kessels Landschaft huschte unter dem gepanzerten Gefangenentransporter vorbei. Han Solo konnte durch die Fensterschlitze im Gefangenenabteil nur einen schmalen Streifen erkennen. Er und Chewie waren an ihre Sitze gefesselt und an Widerstands-Rückkoppelungs-Elektroden angeschlossen, die sie betäuben würden, sollten sie sich zu heftig wehren. Chewbacca hatte mit den Ganzkörperblockern noch mehr Probleme als mit den Stunnerschellen.
Skynxnex saß über die Pilotenkontrollen gebeugt und steuerte den Transporter in einem weiten Bogen um die mit Zinnen bestückte imperiale Strafanstalt. Ein gepanzerter Wächter saß auf dem Kopilotensitz und hielt sein Blastergewehr auf Han und Chewie gerichtet.
»He, warum zeigst du uns nicht ein paar von den Sehenswürdigkeiten, Skynxnex?« fragte Han. »Was ist das überhaupt für eine Tour?«
»Halt’s Maul, Solo!« knurrte Skynxnex.
»Warum sollte ich? Ich hab’ immerhin ein Erster-Klasse-Ticket gekauft.«
Skynxnex schickte einen schmerzhaften Stromstoß durch die Hemmelektroden. Chewbacca brüllte auf. »Jetzt kannst du dein Trinkgeld vergessen, Skynxnex«, keuchte Han.
Die Vogelscheuche steuerte den Transporter um eine riesige, klaffende Grube, die tief in den Boden hinabreichte. Rostige Gitter und Tragkonstruktionen ragten wie skelettierte Finger aus der fahlen Einöde. Han brauchte einen Moment, um zu erkennen, daß es sich dabei um einen Schacht handelte, der von einer der gigantischen Atmosphärefabriken in die Planetenkruste getrieben worden war, auf der Suche nach Felsen, die zermahlt und in Sauerstoff und Kohlendioxid umgewandelt wurden, um die ständig entweichende Lufthülle zu erneuern. Nachdem die gewaltige Fabrik alle atembaren Gase herausgefiltert hatte, war ein
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