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Jedi-Akademie 02 - Der Geist des Dunklen Lords

Jedi-Akademie 02 - Der Geist des Dunklen Lords

Titel: Jedi-Akademie 02 - Der Geist des Dunklen Lords Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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gefangen und konserviert worden.
    Leia verschlug es vor Staunen die Sprache. Als sich die Schale noch weiter öffnete, sah sie die weiche, fleischige Masse im Inneren, knotig und spiralförmig strukturiert – kein klumpiges Muschelfleisch, sondern die Konturen eines Gehirns, eines riesigen Gehirns, das pulsierendes gelbes Licht verströmte.
    Ein träge pulsierender Laut dröhnte durch das Wasser, und Cilghal drehte sich zu Leia um. »Sie werden antworten«, versicherte sie.
    Während Leia zusah, öffnete sich nacheinander Reihe um Reihe der Riesenmuscheln, schickte Strahlen warmen Lichtes in die schmale Schlucht und enthüllte die strukturierten Klumpen weiterer großer Gehirne.
    »Sie sitzen«, sagte Cilghal. »Sie warten. Sie lauschen. Sie wissen alles, was auf diesem Planeten geschieht – und sie vergessen nichts.«
    Cilghal redete langsam in einer hypnotischen Sprache auf die molluskische Wissensbank ein; es war wie ein langwieriges Ritual. Leia blieb an ihrem Platz und sah fasziniert und zugleich ungeduldig zu.
    Schließlich schwamm Cilghal ein Stück zurück und bewegte dabei ihre Flossenhände hin und her. Die großen Mollusken schlossen ihre Schalen, so daß das goldene Licht erlosch und die Schatten der Schlucht zurückkehrten.
    Leia hatte Mühe, in der plötzlich wiederkehrenden Dämmerung der Tiefsee etwas zu erkennen, aber die Stimme der Botschafterin drang klar aus ihrem Ohrempfänger. »Sie haben mir gesagt, wo er zu finden ist.«
    Leia registrierte kein Gefühl in Cilghals gleichmütiger Stimme, aber sie wurde von plötzlicher Hochstimmung erfaßt.
    Als sie sich abwandten, um nach oben zu schwimmen, spähte Leia zum Rand der Schlucht hinüber. Sie erstarrte, als sie eine tödliche, schlanke Form entdeckte, die an ein imperiales Kriegsschiff erinnerte – ein gewaltiges Lebewesen mit einem langen, patronenförmigen Körper, Rückenflossen und einem zähnestarrenden Maul. Peitschende Tentakel mit rasiermesserscharfen Beißzangen säumten das Maul.
    Leia schwamm panisch rückwärts. Cilghal ergriff ihre Schulter und hielt sie fest. »Krakana«, sagte sie.
    Das Ungeheuer schien die Blasen zu bemerken, die Leia mit ihren heftigen Bewegungen erzeugt hatte. Ein Strom von Luftperlen löste sich von dem Symbionten auf Leias Mund, als sie entsetzt keuchte, aber Cilghal hielt sie unbeirrt fest.
    »Wird er uns angreifen?« sagte Leia in ihr Mikrofon.
    »Wenn er uns wittert«, bestätigte Cilghal. »Der Krakana frißt alles.«
    »Aber was…«, begann Leia.
    »Er wird uns nicht finden.« Cilghal wirkte viel zu ruhig. Fische flohen panisch vor dem torpedoförmigen Raubtier. Cilghal schien sich zu konzentrieren. »Nein, er wird sich den da holen«, erklärte sie und deutete mit einer großen Hand nach vorne, »den blaugelb-gestreiften Kieler. Danach wird er sich diesen kleineren orangenen Fisch in der Mitte des Schwarms schnappen. Alle anderen werden zu diesem Zeitpunkt geflohen sein, und der Krakana wird seinen Weg fortsetzen. Dann können wir verschwinden.«
    »Woher wissen Sie das?« fragte Leia und hielt sich an einer scharfkantigen Korallenkolonie am Rand der Schlucht fest.
    »Ich weiß es«, sagte Cilghal. »Einer von meinen kleinen Tricks.«
    Leia verfolgte in entsetzter Faszination, wie der Krakana plötzlich in die Höhe schoß, mit seinen Tentakeln nach dem blaugelb-gestreiften Kieler griff und ihn in Fetzen riß, ehe er ihn sich ins zähnestarrende Maul stopfte.
    Als das Ungeheuer den hellorangenen Fisch gepackt hatte, war der Rest des Schwarms in den dunklen Winkeln der Schlucht oder in den unermeßlichen Weiten des Ozeans verschwunden. Der Krakana glitt davon und suchte weiter in den Tiefen nach Beute.
    Leia starrte Cilghal an, verblüfft über ihre seherische Fähigkeit, aber die calamarianische Botschafterin drückte nur Leias Oberarm und zündete ihr Wasserjetpack.
    »Jetzt müssen wir zu Ackbar«, sagte sie.

16
     
    Nachdem Leia und Cilghal stundenlang unter den Wellen dahingeglitten waren, schwammen sie näher zur aufgewühlten Oberfläche. Um sie herum schwankten lederige, leuchtend blau und rot geäderte Seebäume in der strudelnden Strömung, die vom anhaltenden Sturm erzeugt wurde.
    Die Seebaumwedel bildeten einen verfilzten Wald um sie, in dem Tausende seltsam geformter Tropfenfische, Krustentiere und tentakelbewehrter Kreaturen wimmelten; die meisten waren klein, aber andere warfen riesige Schatten, während sie zwischen den Wedeln trieben und die luftgefüllten Fruchtblasen abweideten, die

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