Jedi-Akademie 03 - Die Meister der Macht
Konstruktionsplänen.
»Direktor«, sagte der Sturmtruppen-Captain, »wir haben den Schlund bezwungen, aber die Strahlenbelastung hat zahlreiche Schäden angerichtet.«
Doxin sah ihn finster an. »Ich habe Sie darauf hingewiesen, daß es sich hierbei um einen nicht gehärteten Prototypen handelt, der gar nicht hätte starten dürfen.«
»Jawohl, Sir«, erwiderte der Sturmtruppler mit ausdrucksloser Stimme. »Ich wollte sagen, daß die Schäden binnen weniger Tage behoben werden können. Es müssen lediglich eine Reihe Schaltkreise überbrückt und die Computersysteme neu initialisiert werden. Ich glaube, nach der Reparatur wird sich der Prototyp auch als kampftauglich erweisen.«
Tol Sivron rieb sich die Hände und lächelte. »Gut, gut.« Er lehnte sich im Pilotensitz zurück. »Das wird uns Zeit für die Auswahl eines geeigneten Zieles für unseren ersten Angriff geben.« Golanda lud eine Navigationskarte auf den Bildschirm. »Direktor, in unmittelbarer Nähe befindet sich das Kessel-System, wie Sie wissen. Vielleicht sollten wir…«
»Wir sollten zunächst die Triebwerkseinheiten reparieren, ehe wir weitere Pläne schmieden«, unterbrach Doxin. »Unsere Strategie hängt letztendlich von unseren Möglichkeiten ab.«
Yemm löste die Abdeckplatte des Kommunikationspults und spähte in das Gewirr aus geschwärzten, nach verbrannter Isolierung riechenden Drähten.
Golanda arbeitete weiter auf ihrer Station und studierte die Daten der Außensensoren des Prototypen. »Direktor, ich habe etwas Seltsames entdeckt. Der Zustand der Gasturbulenzen um die Ballung Schwarzer Löcher deutet darauf hin, daß vor wenigen Momenten ein weiteres sehr großes Schiff in den Schlund geflogen ist. Es scheint eine der Routen benutzt zu haben, die Admiral Daala als sichere Wege zum Zentrum markiert hat.« Sie sah ihn an, und Tol Sivron zuckte vor ihrem häßlichen Gesicht zurück. »Wir haben es nur knapp verpaßt.«
Sivron wußte weder, wovon sie sprach, noch, was er damit zu tun hatte. All diese drängenden Probleme waren wie Stechinsekten, die um seinen Kopf schwirrten, und im Geiste schlug er nach ihnen, um sie zu vertreiben.
»Das läßt sich jetzt nicht mehr ändern«, meinte er. »Es handelt sich dabei wahrscheinlich um ein weiteres Rebellenschiff, Verstärkung für die Invasionstruppe, die unser Institut besetzt hat.« Er seufzte. »Wir werden uns um sie kümmern, sobald der Todesstern wieder voll einsatzbereit ist.«
Er lehnte sich in seinem Pilotensitz zurück, schloß die Knopfaugen und sehnte sich nach einem Moment der Ruhe.
Er wünschte, seine Heimatwelt Ryloth nie verlassen zu haben, wo die Twi’leks in der bewohnbaren Zwielichtzone zwischen der backofenheißen Tagseite und der klirrend kalten Nachtseite in tiefen Berghöhlen lebten.
Tol Sivron dachte an die friedlichen Tage zurück, während er durch die Lücken zwischen seinen spitzen Zähnen die schale Luft einatmete. Die Hitzestürme auf Ryloth erwärmten die Zwielichtzone und machten aus ihm einen öden, aber bewohnbaren Planeten.
Die Twi’leks wurden von einem fünfköpfigen »Hauptclan« regiert, der so lange herrschte, bis eins der Mitglieder starb. Dann trieben die Twi’leks die restlichen Angehörigen des Hauptclans hinaus in die lebensfeindliche Ödnis – und damit in den sicheren Tod – und wählten eine neue Gruppe Herrscher.
Tol Sivron war früher Mitglied des Hauptclans gewesen, und die Privilegien der Macht hatten ihn verwöhnt und verdorben. Der gesamte Clan war jung und kräftig gewesen, und Sivron hatte erwartet, die Vorteile seiner Position noch viele Jahre genießen zu können – geräumige Quartiere, Twi’lek-Tänzerinnen, die in der ganzen Galaxis berühmt waren, Delikatessen aus rohem Fleisch, die er mit seinen spitzen Zähnen zerriß, um den würzigen Saft voll auszukosten… Aber das gute Leben hatte nur ein knappes Standardjahr gedauert. Einer seiner idiotischen Kollegen hatte bei der Inspektion eines Tiefhöhlenbauprojekts das Gleichgewicht verloren und sich selbst auf einem zehntausend Jahre alten Stalagmiten aufgespießt.
Dem Brauch entsprechend, hatte das Twi’lek-Volk Tol Sivron und die anderen drei Mitglieder des Hauptclans in die lebensfeindlichen Wüsten der Tagseite mit ihren sengenden Sandstürmen gejagt.
Sie hatten sich bereits dem Tod ergeben, aber dann war es Tol Sivron gelungen, die anderen drei zu überzeugen, daß sie überleben konnten, wenn sie zusammenhielten und sich in einer der unbewohnten Höhlen am
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