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Jedi-Akademie 03 - Die Meister der Macht

Jedi-Akademie 03 - Die Meister der Macht

Titel: Jedi-Akademie 03 - Die Meister der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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schwärmten in heilloser Verwirrung durcheinander, wie Feuermantiden, die während der Paarungszeit aus ihren Nestern gescheucht wurden.
    Tol Sivron rollte seine nackten Kopftentakel ein und aus und spürte das Prickeln der Nervenenden. Er lehnte sich in seinem Sitz zurück und machte eine abschätzige Bewegung mit der Klauenhand.
    »Das läßt sich korrigieren. Das Ziel war irrelevant. Zumindest wissen wir jetzt, daß der Prototyp voll einsatzbereit ist.« Er nickte befriedigt. »Wie es auch in allen Fortschrittsberichten stand.«
    Sivron holte tief Luft und spürte, wie seine Erregung wuchs. »Jetzt können wir diese Waffe endlich einsetzen.«

29
     
    Leia konnte es nicht fassen, daß sich Mon Mothma noch immer ans Leben klammerte. Besorgt stand sie am Totenbett der Staatschefin und betrachtete das Kaleidoskop der medizinischen Apparate und Lebenserhaltungssysteme, die Mon Mothma nicht sterben lassen wollten.
    Die Frau mit den rotbraunen Haaren war einst die erbittertste Rivalin von Leias Vater im Senat gewesen; jetzt konnte sie sich nicht einmal mehr aus eigener Kraft auf den Beinen halten. Ihre Haut war grau und durchscheinend, spannte sich dünn wie zerknittertes Pergament über ihren Knochen. Ihre Augenlider öffneten sich so schwerfällig wie massive Druckschotts, und sie brauchte lange Zeit, bis sie ihre Besucherin wahrnahm.
    Leia schluckte. Ihr Magen schien aus heißem Blei zu bestehen. Sie berührte mit zitternden Fingern sachte Mon Mothmas Arm, aus Furcht, daß der leiseste Druck zu Blutergüssen führen konnte.
    »Leia…«, flüsterte Mon Mothma, »Sie sind gekommen.«
    »Sie haben mich darum gebeten«, sagte Leia.
    Han hatte sie und die Kinder auf Coruscant abgesetzt und zerknirscht erklärt, noch einmal mit Lando fortfliegen zu müssen, aber er hatte versprochen, in wenigen Tagen wieder zurück zu sein. Sie würde es ihm erst glauben, wenn es soweit war. Nach seinem Abflug hatte Leia entsetzt feststellen müssen, wie sehr sich Mon Mothmas Zustand verschlechtert hatte.
    »Ihre Kinder… sind sie jetzt in Sicherheit?«
    »Ja. Winter bleibt zu ihrem Schutz hier. Ich werde sie nicht mehr fortgeben.«
    Leia wußte, daß noch mehr Arbeit auf sie zukam; sie würde Han und ihre Kinder noch weniger sehen als bisher. Für einen Moment beneidete sie die kleinen Beamten, die am Ende des Tages ihre Büros verlassen und nach Hause gehen konnten. Aber sie war als eine Jedi geboren und von Senator Bail Organa aufgezogen worden. Ihr Leben war größeren Aufgaben gewidmet, und sie konnte sich weder vor ihren öffentlichen noch ihren privaten Verpflichtungen drücken.
    Leia holte tief Luft und schmeckte die übelkeiterregenden Chemikalien in der Luft, die Desinfektionsmittel, die Medizin, den Ozongeruch der Luftsterilisatoren.
    Sie fühlte sich so hilflos. Ihre Freude über den Sieg über die imperiale Streitmacht und die Rettung ihres Sohnes erschien im Angesicht von Mon Mothmas Kampf gegen das langsam wirkende Gift geradezu trivial. Der Gedanke, daß Botschafter Furgan nicht mehr lebte, um seinen Triumph zu genießen, verschaffte ihr nur wenig Trost.
    »Ich…«, begann Mon Mothma nachdenklich, »habe den Rat über meinen Rücktritt informiert. Ich werde nicht länger das Amt der Staatschefin bekleiden.«
    Leia wurde klar, daß hohle Aufmunterungen keinen Sinn hatten. Sie reagierte so, wie Mon Mothma es ihr beigebracht hatte, dachte in erster Linie an das Wohlergehen der Neuen Republik.
    »Was ist mit der Regierung?« fragte sie. »Wird es nicht zu lähmenden Auseinandersetzungen im Rat kommen? Wer soll die Führung übernehmen?«
    Sie sah Mon Mothma an, und die ausgezehrte Frau erwiderte mit glänzenden, hoffnungsvollen Augen ihren Blick. »Sie werden unsere neue Staatschefin, Leia«, erklärte Mon Mothma.
    Leia blinzelte schockiert und öffnete den Mund. Mon Mothma brachte die Kraft zu einem matten Nicken auf. »Ja, Leia. Während Sie fort waren, ist der Rat zusammengetreten, um über unsere Zukunft zu debattieren. Mein Rücktritt war für keinen eine Überraschung, und wir haben Sie in geheimer Abstimmung zu meiner Nachfolgerin gewählt.«
    »Aber…«, begann Leia. Ihr Herz hämmerte; in ihrem Kopf drehte sich alles. Das hatte sie nicht erwartet, zumindest nicht so bald. Vielleicht nach ein oder zwei Jahrzehnten treuer Dienste…
    »Sie, Leia, sind die neue Staatschefin der Neuen Republik. Hätte ich noch etwas Kraft übrig, würde ich sie Ihnen schenken. Sie werden alle Kräfte brauchen, um unsere neugeborene

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