Jedi-Akademie 03 - Die Meister der Macht
tausend hüpfende und klappernde Bruchstücke auf dem Boden. Seine langen, weichen Finger drückten einen versteckten Kontrollknopf, und eine Falltür öffnete sich unter ihm. Mit einem wilden Schrei sprang Doole in den Fluchttunnel, der hinunter in die kalten, schwarzen Minen führte.
»Schnappt ihn euch, ehe er entkommt!« rief Lando. »Ich will nicht, daß er in meinen Gewürzminen herumläuft.«
Die überlebenden Larven krochen vorwärts, als wollten sie Moruth Doole in die Stollen folgen, entweder um sich ihm anzuschließen oder ihn zu jagen. Aber die amphibischen Weibchen packten die Larven und hielten sie mit leisen beruhigenden Lauten zurück. Ihre großen Augen richteten sich besorgt auf die eindringenden Schmuggler.
Han eilte zur Falltür, kniete nieder und steckte den Kopf in die Dunkelheit. Er hörte, wie sich Dooles watschelnde Schritte entfernten.
Die Larven gaben mehrere Blasterschüsse in die Stollen ab. Lange Hitzespeere bohrten sich in die Tunnelwände und sprengten Felsbrocken heraus. Das Licht aktivierte das Glitzerstim und ließ es hell funkeln.
Dann hörte Han einen neuen Laut, der ihm das Blut in den Adern gefrieren ließ. Das leise, aber angsteinflößende Geräusch von Hunderten von spitzen Beinen wie Eispickel, die durch den Stollen klapperten. Han hörte noch immer, wie Dooles leiser und leiser werdende Schritte sich entfernten. Er hörte das tickende Krabbeln vielbeiniger Kreaturen, die von der Hitze eines lebenden Körpers angezogen wurden… und Dooles keuchende Atemzüge, als der Rybeter blind nach einem Ausweg suchte.
Han hörte viele weitere Beinpaare krabbeln, eine Stampede aus den Seitenstollen, als die Energiespinnen nach der langen Stille in den Gewürzminen neue Nahrung fanden. Han bekam eine Gänsehaut.
Ein schriller, markerschütternder Schrei, dann brachen Dooles Schritte plötzlich ab. Der Schrei verstummte ebenso abrupt wie das Trippeln der Eispickelbeine. Die unvermittelte Stille wirkte noch grausiger als der Schrei, und Han schloß hastig die Falltür und verriegelte sie, ehe die Energiespinnen nach weiterer Beute suchen konnten.
Er wich mit hämmerndem Herzen zurück. Die Schmuggler machten nach ihrem siegreichen Kampf grimmig zufriedene Gesichter. Der Whiphid lehnte sich an die Wand und verschränkte die Arme. »Eine gute Jagd«, grollte er.
Der Trandoshaner sah sich um, als suchte er etwas zu essen.
Die Rybeter-Weibchen schafften die erschossenen Larven fort, behandelten die verletzten und beweinten die toten.
Han seufzte, als sich Lando an seiner Seite niederließ. »Nun, Lando«, sagte er, »jetzt kannst du mit dem Umbau beginnen.«
Han, Lando und Mara flogen mit dem Falken zurück zum Garnisonsmond. Mara und Lando unterhielten sich jetzt, wo Lando sie nicht mehr so bedrängte, um ihr ein nettes Wort oder ein Lächeln zu entlocken, viel ungezwungener miteinander. Mara hatte sogar aufgehört, Landos Blicken auszuweichen oder kampflustig ihr Kinn vorzustrecken, wenn er etwas sagte. Die meiste Zeit verbrachte sie damit, ihm zu versichern, daß der Glücksdame hinter den schützenden Abwehrschirmen des eroberten Gefängnisses keine Gefahr drohte. Lando schien ihr nicht ganz zu glauben, wollte aber auch keinen Streit mit Mara Jade anfangen.
»Wir haben eine Menge Papierkram zu erledigen«, erklärte Mara. »Auf der Mondbasis liegen alle Standardverträge und Vereinbarungen bereit. Wir können die Formalitäten zwischen uns regeln, aber es sind trotzdem eine Menge Formulare zu digitalisieren und zu unterschreiben und viele Unterlagen zu überprüfen.«
»Ganz wie Sie wollen«, meinte Lando. »Ich möchte, daß es eine lange und glückliche Partnerschaft wird. Wir müssen gemeinsam herausfinden, wie wir die Produktion auf Kessel am besten ankurbeln. Es ist in unser beider Interesse, so schnell wie möglich für den Glitzerstim-Nachschub zu sorgen, vor allem, da ich so viel Geld in die Sanierung der Minen stecken muß.«
Han hörte ihnen zu, doch seine Gedanken galten hauptsächlich seiner Familie. »Ich will nur nach Hause. Jetzt ist Schluß mit den Abstechern.«
Der Falke entfernte sich rasch von der dunstigen Korona der entweichenden Luft und näherte sich dem großen Mond. Sobald sie die turbulente Atmosphäre hinter sich gelassen hatten, glitten sie so sanft durch das Vakuum des Weltraums wie über Glas.
Plötzlich meldete ihr Kommunikationspult einen Alarmruf der Mondbasis. »Warnung! Wir haben ein großes Schiff im Anflug auf Kessel geortet – und
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