Jedi-Padawan 04 - Das Zeichen der Krone
Lichts in einem Reigen von sich ändernden Mustern über Prinz Bejus Gesicht glitten. Er wusste nicht, woher sie kamen. Sie schienen in der Luft zu entstehen.
Dann fiel Obi-Wan auf, dass auf Beju kein Schatten und kein Zeichen fiel, obwohl die gleißenden Strahlen Schatten auf den Boden und an die Wände warfen.
»Seht Ihr«, sagte Viso ruhig, »Es ist kein Zeichen der Krone auf Euch, mein Prinz. Es ist einem anderen vorbehalten. Ihr seid nicht der Erbe.«
Der Prinz verließ das Quadrat. Die Lichtstrahlen verschwanden auf der Stelle.
Obi-Wan erwartete, dass der Prinz toben und behaupten würde, dass all das nichts bedeutete. Er erwartete, dass er über Viso herfiel, den Alten als verrückten oder Lügner bezeichnen würde. Doch der Prinz tat nichts von all dem.
Er sank langsam auf die Knie. Sein Kopf fiel in seine Hände. Obi-Wan sah, wie seine Schultern zitterten.
Viso kam näher und blieb dicht an Obi-Wans Schulter stehen. »Alles, woran er glaubte, wurde ihm genommen«, murmelte er leise. »Ihr müsst ihm helfen, Obi-Wan.«
Dann verschwand Viso und ließ Obi-Wan mit dem schluchzenden Prinzen allein.
Kapitel 16
Prinz Beju helfen? Obi-Wan mochte ihn nicht einmal. Nur Augenblicke zuvor hätte Beju ohne zu zögern sein Herz durchbohrt.
Doch Viso hatte Recht. Beju hatte alles verloren, an das er geglaubt hatte, alles, was er verehrt hatte. Er hatte seinen Vater als Helden angesehen. Giba war an dessen Stelle getreten. Er hatte nichts mehr, worin er Vertrauen haben konnte.
Obi-Wan ging dicht neben Beju in die Hocke. »Dein Vater hat am Ende seines Lebens ehrenhaft gehandelt, Prinz Beju«, sagte er ruhig. »Er hat die Wahrheit gestanden. Deine Mutter hat ihm vergeben, weil er bereute, was er getan hatte. Manchmal ist Bedauern alles, was wir denen zeigen können, die wir verletzt haben.«
Beju schlang seine Arme um seine Knie. Er hielt seinen Kopf unten.
»Mein Jedi-Training sagt mir, dass man sich mit der Hinnahme eines Hiebes gleichzeitig davon erholt«, fuhr Obi-Wan sanft fort. »Jetzt musst du entscheiden, was das Beste ist, das du tun kannst. Willst du Gala als Prinz regieren?«
Er erwartete nicht, dass der Prinz antwortete. Doch Beju hob den Kopf. Er sah Obi-Wan mit geröteten Augen an. Es waren noch immer Spuren von Tränen auf seinem Gesicht.
»Ich weiß nicht mehr, was ich will«, flüsterte er. »Ich weiß gar nichts mehr.«
»Du bist noch immer der Prinz«, gab Obi-Wan zu Bedenken. »Elan will die Herrschaft nicht. Bis zu den Wahlen bist du der rechtmäßige Erbe der Königin. Also bleibt dir eine Möglichkeit. Du kannst wie ein Prinz handeln - du kannst deine Mutter retten und Giba verhaften. Auch wenn du vom Volk nicht gewählt wirst, kannst du für eine Regierung sorgen, die funktionsfähig und stark ist.«
»Giba sagte mir, dass das Volk für mich stimmen wird«, meinte er benommen. »Er sagte mir, dass es große Zuneigung für mich empfinden würde. Doch immer wenn ich durch die Straßen der Stadt ging, konnte ich die Wahrheit in den Augen meines Volkes sehen. Und ich wollte mich dieser Wahrheit nicht stellen. Was kann ich jetzt noch tun? Heute ist Wahltag.«
»Du kannst Giba aufhalten«, sagte Obi-Wan mit fester Stimme. »Er will nur an seiner Macht festhalten. Er wird alle Mittel nutzen, die ihm zur Verfügung stehen. Wenn das Volk erfährt, dass die Wahlen nicht frei sind, könnte es zu einem Bürgerkrieg kommen. Du musst sicherstellen, dass die Wahlen ordnungsgemäß durchgeführt werden.«
Prinz Beju runzelte die Stirn. »Giba ist zu klug, um sich auf mich zu verlassen.«
»Was meinst du damit?«, fragte Obi-Wan.
Der Prinz zuckte mit den Schultern. »Er hat bestimmt noch einen Plan in der Hinterhand. Vielleicht hat er in der Zwischenzeit den Ausgang der Wahlen manipuliert .«
Obi-Wan war entmutigt. Das Machtgerangel im Palast wurde immer verwirrender. Eine Intrige zog die nächste nach sich. Er wünschte, Qui-Gon wäre hier.
Im nächsten Augenblick hörten sie Schreie in den Straßen vor dem Palast. Obi-Wan sprang auf und lief zum Ratssaal. Beju folgte ihm.
Sie hasteten zum Fenster. Hunderte - vielleicht tausende -von Leuten liefen den Hügel in Richtung Galu hinunter. Einige von ihnen saßen auf Swoops. Sie hatten ein Bataillon königlicher Wachen umzingelt, das aufmarschiert war.
An der Spitze der Menge fuhr eine junge Frau auf einem Swoop. Ihr silbernes Haar wehte im Wind. Neben ihr fuhr Qui-Gon. Galakianer strömten in die Straßen, um sich das Ereignis anzusehen.
»Was
Weitere Kostenlose Bücher