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Jedi-Padawan 06 - Der ungewisse Weg

Jedi-Padawan 06 - Der ungewisse Weg

Titel: Jedi-Padawan 06 - Der ungewisse Weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Watson
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die Zahl mitteilte. »Es wird Tage dauern, sie alle zu befragen.«
    »Dann beginnen wir am besten sofort damit«, sagte Qui-Gon.
    Es war von Vorteil, dass die Befragungen kurz sein konnten. Sie planten für jedes Gespräch nur fünf Minuten ein. Länger brauchten sie nicht, damit Tahl den Geruch aus Qui-Gons Unterkunft aufnehmen konnte.
    Da auch die Pausen zwischen den Gesprächen kurz waren, liefen sich die Schüler vor dem Befragungszimmer ständig über den Weg. Gerüchte schwirrten durch die Gänge. Gerüchte über die gestohlenen Kristalle. Bald fand sich eine Ansammlung von Schülern auf dem Korridor.
    »Wo steckt denn ZwoJot, wenn ich sie brauche?«, beschwerte sich Tahl erschöpft am Ende des schweren Tages. »Es sollte sich jemand um die da draußen kümmern.«
    »Wir sind fast fertig«, sagte Qui-Gon. »Bant Eerin ist die nächste.«
    Ein sanftes Klopfen kam von der Tür und Qui-Gon aktivierte den Öffner. Die Tür zischte auf.
    Bant war erst elf Jahre alt und für ihr Alter recht klein. Als Mon-Calamari-Mädchen wuchs sie in einem feuchtwarmen Klima auf. Qui-Gon wusste, dass sie eine besondere Freundin von Obi-Wan gewesen war. Sie schien nervös zu sein, als sie sich dem Tisch näherte, an dem Qui-Gon und Tahl saßen. Zu nervös?
    Tahl deutete kein Erstaunen über die Gegenwart des Mädchens oder besondere Wachsamkeit an. Doch unter dem Tisch berührte sie Qui-Gons Knie.
    Sie hatte den Eindringling gerochen.
    Qui-Gon sah sich wieder das schlanke Mädchen an. Sie konnte unmöglich der Dieb sein! Bants silberfarbene Augen wichen unwillkürlich seinem Blick aus. Dann erinnerte sie sich an ihre Jedi-Ausbildung und blickte ihn schnell wieder an.
    »Du scheinst dich unwohl zu fühlen«, begann Qui-Gon mit neutraler Stimme. »Das ist kein Verhör.«
    Bant nickte schwach.
    »Aber es ist dir klar, dass wir nach den Diebstählen mit allen Schülern reden müssen.«
    Sie nickte wieder.
    »Würdest du einer Durchsuchung deines Zimmers zustimmen?«
    »N... natürlich«, gab Bant zurück.
    »Hast du jemals die Sicherheit des Tempels verletzt?«
    »Nein«, sagte Bant, wobei ihre Stimme leicht zitterte.
    Tahl lehnte sich vor, um etwas in Qui-Gons Ohr zu flüstern. »Sie hat Angst vor Euch.«
    Ja, das spürte Qui-Gon auch. Warum sollte Bant Angst haben?
    »Wovor hast du Angst?«, fragte er bestimmt.
    Bant schluckte. »W . weil Ihr Qui-Gon Jinn seid. Ihr habt Obi-Wan mitgenommen. Alles was er wollte, war Euer Padawan zu werden. Aber kurze Zeit später verließ er die Jedi. Und ich frage mich .«
    »Was?«
    »Was Ihr ihm angetan habt«, flüsterte sie.

    »Das Mädchen ist unschuldig«, sagte Tahl.
    »Ich weiß«, gab Qui-Gon bedrückt zurück.
    »Sie wusste nicht, was sie sagte«, bemerkte Tahl. »Obi-Wans Entscheidung war nicht Euer Fehler.«
    Qui-Gon antwortete nicht. Der lange Tag forderte seinen Tribut. Er konnte stundenlang marschieren, um ein Ziel zu erreichen, gegen zehn bewaffnete Feinde kämpfen - doch nun war er erschöpft, nachdem er Kinder befragt hatte.
    Ohne ein Wort zu reden gingen sie zum See. ZwoJot war nicht erschienen, um Tahl in ihre Unterkunft zu bringen. Qui-Gon war dankbar, nicht hören zu müssen, wie ihre schrille Stimme jede Wegbiegung ansagte. Wenn Tahl sich an seinem
    Arm festhielt, konnte sie ebenso schnell gehen wie er, ganz gleich ob der Grund eben war oder nicht.
    Sie erreichten den See und Tahl ließ seinen Arm los. Sie wollte nicht mehr Hilfe annehmen, als sie brauchte.
    »Wir sollten über unseren nächsten Schritt beratschlagen«, sagte Qui-Gon und starrte auf den klaren, grünen See hinaus, über dem jetzt die Schatten des Abends hingen. Der See nahm fünf Stockwerke des Tempels ein und war von Bäumen und Sträuchern umgeben. Schmale Pfade wanden sich durch die Pflanzen. Man hatte den Eindruck, auf der Oberfläche eines Planeten zu sein, anstatt hoch oben in einem Gebäude. »Es wird Zeit, den Dieb zu fassen. Wir könnten .«
    »Qui-Gon, ich rieche es.« Tahl unterbrach ihn aufgeregt.
    Qui-Gon sah sich um. Sie waren allein. »Aber hier ist niemand.«
    Sie griff nach unten und streckte eine Hand ins Wasser. »Es war keine Person, die ich gerochen habe, es war das hier.« Sie hielt ihre vor Nässe glitzernde Hand hoch. »Ich habe den See gerochen!«
    Plötzlich lichtete sich der Nebel um Qui-Gons Gedanken und Fakten nahmen seinen Platz ein.
    »Wir müssen den Grund dieses Sees untersuchen«, sagte er.
    Tahl stellte in Gedanken die Verbindung genauso schnell her wie Qui-Gon. »Der Dieb

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