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Jedi-Padawan 06 - Der ungewisse Weg

Jedi-Padawan 06 - Der ungewisse Weg

Titel: Jedi-Padawan 06 - Der ungewisse Weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Watson
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ausschließen, nur weil eine Abstimmung gegen ihn verlief. Obi-Wan war ein Held des Krieges und wurde mit überwältigender Mehrheit gewählt.« Sie schlug ihren Stein auf den Tisch. »Die Abstimmung über den Antrag ist gültig. Die Versammlung ist beendet.«
    Sie stand auf und bedeutete den anderen Ratsmitgliedern, dasselbe zu tun. Aber die Menge war wütend. Rufe und Schreie erhallten in der Luft. Jemand rempelte einen anderen in einer der hinteren Reihen an und ein Tumult brach aus.
    »Wir müssen über unser eigenes Schicksal entscheiden!«, rief Nield. »Melida und Daan zusammen!«
    Das Geschrei wurde lauter. Obi-Wan stand an seinem Platz, unfähig, sich zu bewegen. Er wusste nicht, was er tun sollte. Plötzlich war er ein Außenseiter.
    Er sah zu Cerasi. Sie starrte mit weißem Gesicht auf die Menge, die Finger in die Tischkante gekrallt. Verzweifelt sah sie seinen Blick. Die Gemeinschaft der Jungen löste sich vor ihren Augen auf.

    In den Tagen nach der Versammlung konnten Obi-Wan und Cerasi nur hilflos zusehen, wie die Gruppe der Jungen zerfiel. Nield sprach nicht mehr mit ihnen. Er zog an der Oberfläche umher und schlief mit Mawat und den Scavenger-Jungen im Park. Verzweifelt versuchten Obi-Wan und Cerasi, die Teilung zu überwinden, die sie verursacht hatten.
    Wir können nicht zulassen, dass die Abstimmung uns teilt, mahnten sie.
    Doch die Teilung wurde nur noch größer.
    Nield bearbeitete Mawat, damit er die Scavenger-Jungen dazu brachte ihn zu unterstützen. Wenn er genügend Stimmen hätte, würde er den Rat stürzen und einen neuen zusammenstellen können. Er stellte Obi-Wan als Außenweltler hin, der kein Recht hatte, über Melida/Daan zu entscheiden.
    »Wenn er Erfolg hat, könnte wieder Krieg ausbrechen«, flüsterte Cerasi eines Nachts Obi-Wan zu, als sie gemeinsam im Gewölbe saßen. »Wenn die Älteren sehen, dass wir zerstritten sind, werden sie die Teilung ausnutzen, um uns noch weiter auseinander zu bringen.«
    »Ich sollte vom Rat zurücktreten«, erklärte Obi-Wan. »Es ist die einzige Möglichkeit, die Situation zu klären.«
    Cerasi schüttelte den Kopf. »Wir haben gekämpft, weil wir daran geglaubt haben, Rivalitäten beenden zu können. Erinnerst du dich an unsere Parole >Wir sind alle    »Dennoch würde es uns zunächst wieder zusammenbringen«, erklärte Obi-Wan.
    »Siehst du es denn nicht, Obi-Wan?«, fragte Cerasi verzweifelt. »Es ist bereits zu spät.«
    Obi-Wan stand rastlos auf und hüllte sich in seinen Mantel ein. Er fühlte sich von Cerasis Worten getröstet, aber er brauchte Antworten, die sie ihm nicht geben konnte. Er sagte ihr leise gute Nacht und ging in Richtung Oberfläche.
    Die Nacht war kalt. Er kletterte auf ein Dach, um näher an den Sternen zu sein. Er griff in seine Tunika und holte den Flussstein hervor, den ihm Qui-Gon zu seinem dreizehnten Geburtstag geschenkt hatte. Wie immer war der Stein warm. Er wärmte seine Hände. Obi-Wan schloss die Augen. Er konnte beinahe die Gegenwart der Macht spüren. Sie hatte ihn nicht verlassen. Daran musste er immer denken.
    Er brauchte Qui-Gon. Sein Meister war vielleicht nicht der gesprächigste Begleiter, aber Obi-Wan hatte bislang nicht gewusst, wie sehr er von Qui-Gons Rat abhing. Jetzt hatte er ihn bitter nötig.
    Als er noch Qui-Gons Padawan gewesen war, musste er sich nur konzentrieren, um Qui-Gon zu spüren. Jetzt griff er mit seinem Geist hinaus und spürte gar nichts.
    Er hatte auf die Ereignisse keinen Einfluss mehr. Alles, wofür er gekämpft hatte, war jetzt in Gefahr und er hatte nicht die geringste Idee, wie er die Dinge wieder in Ordnung bringen konnte. Es gab genug Leute auf Melida/Daan, mit denen er sprechen konnte, aber niemanden, auf dessen reife Erfahrungen er bauen konnte. Sogar Cerasi war am Ende ihrer Weisheit angelangt.
    Würde er mit dem Jedi-Tempel Verbindung aufnehmen können, wenn wieder Krieg auszubrechen drohte, damit sie einen Jedi als Friedenswächter entsandten? Würden sie Qui-Gon schicken? Konnte er wagen, darum zu bitten?
    Und würde Qui-Gon kommen, wenn er darum bitten würde?

Kapitel 12

    Wegen der erhöhten Sicherheitsmaßnahmen war die Illuminationsbank ausgeschaltet. Es war vollkommen dunkel. Sie hatten Glück, dachte Qui-Gon. Er kauerte sich mit Tahl unter die Bäume am Ufer des Sees. Er konnte kaum das Glitzern des Wassers erkennen.
    »Zumindest

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