Jedi-Padawan 06 - Der ungewisse Weg
Lichtschwerter!«
Er wühlte durch die Gegenstände. »Das meiste ist hier, ich glaube aber, dass ein paar Dinge fehlen.«
»Die Kristalle?«, fragte Tahl.
»Sie sind nicht da«, sagte Qui-Gon. Enttäuschung kam über ihn. Aber immerhin war es ein Anfang.
»Was machen wir jetzt?«, überlegte Tahl.
Qui-Gon wandte sich an Bant. »Du hast dich heute wacker geschlagen. Kannst du für dich behalten, was du getan hast?«
Bant nickte. »Ich werde es natürlich niemandem sagen.«
Qui-Gon befühlte den Container mit seinen Händen. »Ich muss dich um einen letzten Gefallen bitten. Hilf mir, die Kiste dahin zurückzubringen, wo wir sie gefunden haben.« Er blickte auf die ruhige, dunkle Oberfläche des Sees hinaus.
»Jetzt ist es so weit«, erklärte er. »Wir können die Falle stellen.«
Kapitel 11
»Ich rufe zu einer Abstimmung über einen Stopp der Abrissarbeiten auf, die die Gruppe Neue Geschichte an den Hallen der Zeugen vornimmt«, rief Cerasi. Plötzlich war es im Ratssaal still geworden. Alle Mitglieder
der Jungen waren angesichts dieses Aufrufs, sich gegen Nield zu stellen, wie gelähmt. Cerasi, Obi-Wan und Nield wurden von der Gruppe beinahe wie ein und dieselbe Person betrachtet. Die Meinungsverschiedenheiten zwischen den Freunden waren schockierend.
Vögel drehten im blauen Himmel über ihnen ihre Runden. Immer wieder flog einer davon durch das offene Dach, setzte sich auf die Balken und ließ ein schrilles Rah! die Stille durchschneiden.
Deila stand auf. »Ich unterstütze diesen Antrag.«
Sofort erschollen zahllose Rufe und Forderungen. Obi-Wan konnte einige heraushören.
Die Hallen müssen zerstört werden! Nield hat Recht!
Nield ist zu weit gegangen!
Cerasi hat Recht! Wir brauchen Wohnraum, keinen Schutt!
Nields Gesicht war ebenso bleich wie ruhig, als er darauf wartete, dass die Rufe verklangen. Cerasi knetete ihre Hände. Als Ratsvorstand war es ihre Aufgabe, die Menge im Zaum zu halten.
Schließlich stand sie auf und schlug mit dem Stein auf den Tisch, den sie immer benutzte, um die Zuhörer zur Ordnung zu rufen. »Ruhe!«, rief sie. »Setzt euch hin und seid still!«
Langsam setzten sich die Jungen und Mädchen wieder. Alle sahen Cerasi erwartungsvoll an.
Sie räusperte sich. »Der Rat soll abstimmen. In Sachen eines Abrissstopps der Hallen der Zeugen stimmt mit >Ja<, wenn ihr für den Antrag seid und mit >Nein< für eine Fortsetzung der Abrissarbeiten.« Cerasi wandte sich an Mawat. »Du machst den Anfang.«
»He, ich bin mit Nield einer Meinung«, sagte Mawat. »Der Abriss muss weitergehen. Ich stimme mit >Nein< gegen den Antrag.«
Cerasi wandte sich an die nächsten Ratsmitglieder. Als sie an die Reihe kam, stand die Abstimmung vier zu vier.
Cerasi sah Obi-Wan kurz und nervös an. Es waren nur noch drei Stimmen übrig: die von Cerasi, Nield und Obi-Wan. Cerasi würde für den Antrag stimmen. Nield dagegen.
Obi-Wans Stimme würde die Entscheidung bringen.
»Ich stimme mit >Ja<«, erklärte Cerasi leise.
Alle sahen Nield an. »Und ich stimme mit >Nein<, um den Frieden und die Sicherheit auf Melida/Daan zu garantieren!«, rief er mit schriller Stimme.
Jetzt waren alle Augen im Saal auf Obi-Wan gerichtet. Er hörte das spöttische Rah! Rah! der Vögel über ihm und das Heulen des Windes. Sein Herz war schwer, als er sagte: »Ich stimme mit >Ja<.«
»Dem Antrag wird stattgegeben«, erklärte Cerasi und schluckte schwer. »Die Gruppe Neue Geschichte muss bis auf weiteres sämtliche Abrissarbeiten an den Hallen der Zeugen einstellen.«
Einen Moment lang rührte sich niemand. Dann sprang Nield plötzlich auf. »Ich fordere eine weitere Abstimmung!«, rief er. »Ich rufe dazu auf, Obi-Wan aus dem Rat auszuschließen!«
Obi-Wan erstarrte. »Wie bitte?«, rief Cerasi.
Nield drehte sich zur Menge. »Wie kann Obi-Wan eine Stimme im Rat haben, wo er doch weder Melida noch Daan ist?«
»Obi-Wan ist einer von uns!«, rief Cerasi schockiert.
»Nield hat Recht!« Mawat stand mit funkelnden Augen auf.
»Stimmt noch einmal ab!«, rief ein anderer von Nields Anhängern.
Obi-Wan fühlte sich, als wäre er zu keiner Bewegung fähig. Er hatte sich nicht vorstellen können, dass Nield zu einem solchen Angriff fähig wäre. Er und Nield waren wie Brüder. Nur weil sie in dieser Sache unterschiedlicher Meinung waren, musste sich das doch nicht ändern. Zumindest nicht für ihn.
Cerasi ergriff das Wort. »Die Ratsmitglieder wurden für ein Jahr gewählt. Nield kann nicht einen von uns
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