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Jedi-Padawan 06 - Der ungewisse Weg

Jedi-Padawan 06 - Der ungewisse Weg

Titel: Jedi-Padawan 06 - Der ungewisse Weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Watson
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ihren Vater besorgt an. »Ich glaube, ich habe einen Fehler gemacht. Ich hätte nicht vor ihnen mit Nield streiten sollen.«
    »Mir scheint, wir hatten keine andere Wahl«, sagte Obi-Wan, obwohl auch er über die Reaktion der Älteren besorgt war. So wie er Wehutti kannte, würde der diesen Sieg zu seinem Vorteil nutzen.
    Wehutti drehte sich plötzlich um und schaute über die Köpfe der Menschenmenge hinweg Cerasi an. Ihre Blicke trafen sich. Obi-Wan sah, wie die Feindseligkeit in Wehuttis Augen Güte wich, als er seine Tochter anschaute.
    Also ist er doch ein Mensch, dachte Obi-Wan. Zum ersten Mal dachte er, dass es für Cerasi Hoffnung gab. Hoffnung, wieder mit ihrem Vater verbunden zu sein, was sie sich so lange gewünscht hatte.
    Einer der Älteren zupfte an Wehuttis Arm und er drehte sich abrupt weg. Cerasi stieß einen leisen Seufzer aus.
    »Nield meinte, dass seine Eltern mehr für ihn waren als nur Krieger«, sagte sie. »Ich denke über meine Eltern dasselbe. Ich weiß, dass mein Vater von Hass erfüllt ist. Aber wenn ich mich erinnern möchte, fällt mir auch seine Liebe wieder ein.«
    »Ich glaube, diese Liebe gibt es tatsächlich«, sagte Obi-Wan.
    »Das ist mir heilig«, erklärte sie. »Und das bedeutet, dass die Erinnerungen in den Hallen auch heilig sein könnten.« Sie drehte sich zu Obi-Wan. »Weißt du, was ich meine? Ist dir auch etwas heilig?«
    Unvermittelt kam Obi-Wan ein Bild in den Sinn. Er sah den Tempel, der in den blauen Himmel ragte; er sah die weißen, unglaublich hohen Gebäude von Coruscant, die golden im Sonnenlicht funkelten. Er sah lange, kühle Korridore, rauschende Quellen und einen See, der grüner als Cerasis Augen war. Er spürte in sich die Ruhe, die jedes Mal über ihn gekommen war, wenn er vor den heilenden Kristallen des Feuers gesessen und in ihre flackernde Tiefe gestarrt hatte.
    Die Gefühle überwältigten ihn. Er vermisste es, ein Jedi zu sein.
    Er vermisste seine sichere, starke Verbindung mit der Macht. Er hatte all das verloren. Es war fast so, als wäre er wieder ein junger Jedi-Schüler, als wäre er sich bewusst über etwas, das er aber nicht kontrollieren konnte. Er vermisste das Gefühl, das er im Tempel gehabt hatte, für etwas bestimmt zu sein, genau zu wissen, wohin er ging, sicher zu sein, dass er seinen Weg gehen würde.
    Am meisten aber vermisste er Qui-Gon.
    Diese Verbindung war abgebrochen. Obi-Wan konnte zum Tempel zurückkehren. Yoda würde ihn willkommen heißen, das wusste er. Ob er wieder ein Jedi sein würde, konnte nur der Rat entscheiden. Es waren schon andere gegangen und wiedergekommen.
    Aber Qui-Gon würde ihn nicht wieder aufnehmen, würde ihn nicht mehr willkommen heißen. Der Jedi-Meister würde nichts von ihm wissen wollen. Und Obi-Wan wusste, dass er alles Recht dazu hatte. Wenn ein solch tiefes Vertrauen einmal zerstört war, konnte es nicht mehr zurückgewonnen werden.
    Cerasi las die Wahrheit in seinen Augen. »Du vermisst es.«
    »Ja.«
    Sie nickte, als wäre dies die Bestätigung für etwas gewesen, worüber sie schon einige Zeit nachgedacht hatte. »Dafür musst du dich nicht schämen, Obi-Wan. Vielleicht warst du für eine größere Welt bestimmt als die, die wir hier bieten können. Vielleicht ist dir ein anderes Leben bestimmt.«
    »Aber ich liebe Melida/Daan«, sagte Obi-Wan.
    »Das muss sich ja nicht ändern. Du könntest Kontakt mit ihm aufnehmen. Das weißt du.«
    Obi-Wan musste nicht fragen, wen sie meinte.
    »Du hast dich in dem Moment entschieden, in dem du es musstest«, fuhr Cerasi fort. »Nach allem, was du mir über die Jedi erzählt hast, wird es dir kaum jemand übel nehmen.«
    Obi-Wan sah über den Platz hinweg in den grauen Himmel, hoch in die Atmosphäre, wo ein paar Sterne zu funkeln begannen. Dahinter lagen die anderen Welten der Galaxis, darunter auch Coruscant. Mit einem schnellen Schiff eine Entfernung von drei Tagen. Aber unerreichbar für Obi-Wan.
    »Einer wird es mir verübeln«, gab er zurück. »Für immer.«

Kapitel 10

    Tahl und Qui-Gon gingen ihre Listen durch. Jeder Schüler, Lehrer und Arbeiter im Tempel, der Zugang zu den verschiedenen gestohlenen Gegenständen hatte und keine Rechenschaft über die entsprechende Zeit ablegen konnte, wurde mit der Gesamtliste verglichen. Sie hofften, damit die Zahl derer einschränken zu können, die sie noch befragen mussten.
    Der Computer zählte die Namen. Die Liste verringerte sich auf zweihundertsiebenundsechzig Namen.
    Tahl stöhnte laut, als der Computer

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