Jedi-Padawan 06 - Der ungewisse Weg
in seiner Stimme. »Du bist kein Teil der Jungen. Du bist es niemals gewesen. Du bist kein Melida. Du bist kein Daan. Du bist niemand, du bist nirgendwo und du bist gar nichts für mich.« Der Hass verließ Nields Stimme und erschöpft sank er auf die Bank zurück. »Und jetzt geh mir aus den Augen . und verschwinde von meinem Planeten.«
Obi-Wan zog sich aus dem Raum zurück. Er ging durch die Tunnel, bis er über sich ein Rechteck aus grauem Licht sah. Er zog sich durch einen Gitterdeckel, durch den er bisher noch nicht gestiegen war. Er fand sich auf einer ihm unbekannten Straße wieder.
Er hatte sich verirrt. Er ging in eine Richtung, dann in die andere. Seine Gedanken rasten wie verrückt und er konnte sie nicht beieinander halten. Nields Worte hatten sie vernebelt.
Wohin sollte er gehen? Jeder Draht, der ihn mit seinem Leben verband, war gerissen. Alle, die ihm etwas bedeutet hatten, waren verschwunden.
Nield hatte Recht. Ohne die Jedi, ohne Die Jungen hatte er niemanden. Er war niemand. Wenn nichts mehr übrig blieb, wohin konnte man dann noch gehen?
Der graue Himmel schien sich auf ihn herabzusenken, drückte ihn auf das Pflaster unter seinen Füßen. Er wollte hinfallen und nie wieder aufstehen.
Doch als er den tiefsten Grund seiner Verzweiflung erreicht hatte, hörte er eine Stimme in seinem Kopf.
Immer hierher kommen du kannst, wenn verloren du dich fühlst...
Kapitel 15
Qui-Gon alarmierte die Sicherheitskräfte, damit sie sich auf die Suche nach Bruck machten. Sie konnten das Gebiet gründlicher durchkämmen als er. Dann holte er den Container aus dem Wasser und zog ihn ans Ufer. Wenigstens konnten sie die gestohlenen Gegenstände zurückgeben.
Er holte Obi-Wans Lichtschwert aus der Trockenkammer. Er drückte den Aktivator und die Klinge schoss sofort hervor, eisblau in der Dunkelheit glühend. Das Lichtschwert war nicht beschädigt, wie er erleichtert sehen konnte. Er deaktivierte es und hängte es neben sein eigenes in den Gürtel.
Tahl begleitete die stillgelegte ZwoJot zurück in ihre Unterkunft. Sie würde die Suchaktionen von dort aus koordinieren. Qui-Gon machte sich auf zu Brucks Zimmer.
Der Junge war natürlich nicht da. Die Sicherheitskräfte hatten bereits nach ihm gesucht. Es war klar, dass der Junge kein Risiko hatte eingehen wollen. Er war für immer verschwunden.
Qui-Gon sah sich in Brucks Zimmer um. Wenn es hier einen Hinweis darauf gab, warum ein so viel versprechender Junge so etwas tun konnte, sah er ihn nicht. Seine Kleidung war säuberlich zusammengelegt, sein Schreibtisch aufgeräumt. Was war im Herzen dieses Jungen vorgegangen? Qui-Gon berührte das Lichtschwert an seinem Gürtel. Was ging in den Herzen anderer Jungen vor? Und weshalb glaubte Yoda, dass er, Qui-Gon, in sie hineinsehen konnte?
Er hatte den Tempel enttäuscht. Brucks Zorn war immer da gewesen. Doch er hatte ihn nicht gesehen. So wie er den Zorn seines ersten Padawan Xanatos nicht gesehen hatte. Oder die Unruhe in Obi-Wan.
Müde sah Qui-Gon aus dem Fenster. Die Sonne ging auf. Es war Zeit, Yoda zu informieren. Einer aus den eigenen Reihen hatte sie verraten.
Sein Comlink blinkte rot - Yoda rief ihn. Er wollte wahr-scheinlich den Bericht hören.
Qui-Gon nahm den Turbolift zum Konferenzraum, in dem Yoda warten würde. Yoda war allein, als Qui-Gon hereinkam.
»Ihr habt es also schon gehört«, sagte er.
»Bruck unser Täter ist«, sagte Yoda. »Bedenklich und traurig, ja. Gerufen wegen etwas Anderem habe ich. Eine Nachricht für dich.«
Qui-Gon sah Yoda überrascht an, doch der Meister gab ihm keinen Hinweis. Er aktivierte stattdessen ein Hologramm.
Plötzlich erschien Obi-Wans Bild im Raum.
Ungehalten drehte sich Qui-Gon weg und ging zur Tür.
»Ich habe keine Zeit ...«
Obi-Wans Stimme war leise. »Cerasi ist tot.«
Die Worte trafen Qui-Gon hart. Er blieb stehen und drehte sich um. Jetzt konnte er sehen, dass das Gesicht seines ehemaligen Padawan voller Leid war.
»Sie geriet in ein Sperrfeuer zwischen den Truppen der Älteren und der Jungen.«
Sorge überkam Qui-Gon. Während seines kurzen Aufenthalts auf Melida/Daan hatte er das Mädchen lieb gewonnen. Er hatte verstanden, warum sich Obi-Wan zu ihr hingezogen gefühlt hatte. Dies war eine Tragödie.
»Jetzt schieben sich die beiden Seiten gegenseitig die Schuld für ihren Tod zu«, fuhr Obi-Wan fort. »Sogar Nield ist zum Kampf bereit. Wehuttis Truppen haben sich wieder bewaffnet. Meine Gruppe hat sich aufgelöst. Ich habe kein Kommando
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