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Jedi-Padawan 06 - Der ungewisse Weg

Jedi-Padawan 06 - Der ungewisse Weg

Titel: Jedi-Padawan 06 - Der ungewisse Weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Watson
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von Melida/Daan!«, rief Nield.
    Obi-Wans Gruppe versammelte sich um ihn. Sie blickten von Nield zu Obi-Wan und er sah Verwirrung auf ihren Gesichtern. Offensichtlich hatte Nield ein paar von ihnen damit verunsichert, als er Obi-Wan einen Außenweltler nannte. Sogar Deila schien unentschlossen.
    Obi-Wan ignorierte ihr Zögern und gab einem Teil der Gruppe schnell die Anweisung, den Platz zu umstellen. So konnte er zumindest verhindern, dass der Kampf sich ins Zentrum der Stadt ausdehnte. Er musste dafür sorgen, dass keine Verstärkung hierher gelangen konnte. Die Konfrontation durfte sich nicht zu einem Krieg entwickeln.
    Er ging langsam auf die Gruppen zu. Er spürte die Turbulenzen in der Luft, die aufgewühlten Gefühle. Er wusste, dass alle auf dem Platz nur um Haaresbreite davon entfernt waren, ihre Waffen zu benutzen.
    »Geh zur Seite, Wehutti«, sagte Nield. »Wir haben den Krieg gewonnen. Lass uns unsere Arbeit machen.«
    »Wir werden die Entweihung des Andenkens an unsere Vorfahren durch eine Bande von Kindern nicht zulassen!«, polterte Wehutti.
    »Wir werden es nicht zulassen, dass Mörder verehrt werden!«, brüllte Nield zurück. Er hob sein Blastergewehr. »Und jetzt bewegt Euch!«
    Plötzlich öffnete sich das Gitter in dem ausgetrockneten Brunnen und Cerasi schwang sich heraus. Sie lief los, genau zwischen die beiden Gruppen. »Nein!«, schrie sie im Laufen. »Das darf nicht geschehen!«
    »Cerasi!« Obi-Wan rannte mit einem Schrei los. Im selben Augenblick waren Schüsse zu hören. In dem Durcheinander konnte Obi-Wan nicht ausmachen, woher sie kamen.
    Doch sie trafen genau ins Ziel. Cerasis Augen wurden weit, als das Blasterfeuer in ihre Brust traf. Langsam sank sie auf die Knie. Obi-Wan erreichte sie in dem Moment, als sie zurückfiel, geradewegs in seine Arme.
    »Cerasi!«, schrie er.
    Ihre grünen Augen waren glasig. »Es wird alles gut«, sagte er verzweifelt. »Kannst du mich hören? Du brauchst kein Glück.
    Cerasi!«
    Er hielt seine Handfläche hoch. Sie versuchte, ihre Hand zu heben, doch sie fiel wieder zurück. Ihre Augen brachen.
    »Nein!«, rief Obi-Wan.
    Er fühlte mit zitternden Fingern ihren Puls. Aber da war kein Herzschlag mehr. Nicht einmal ein Flattern.
    Schmerz durchfuhr ihn. Er sah hoch zu Nield und Wehutti. Er konnte keine Worte finden. Es war, als hätte er seine Sprache verloren.
    Tränen liefen sein Gesicht hinab, als der Schmerz größer wurde und sich bis in die hintersten Winkel seiner Gehirns und seines Herzens ausbreitete. Es schien ihm unerträglich. Sein Körper konnte so viel Schmerz nicht ertragen. Er würde einfach in Stücke zerfallen. Und dabei wusste er, dass dies nur der Anfang war.

Kapitel 14

    Der Schock über Cerasis Tod erfüllte Zehava. Sie war das Symbol des Friedens gewesen. Und so wurde auch ihr Tod ein Symbol.
    Aber es war kein Symbol der Wiedervereinigung. Jede Seite versuchte, aus Cerasis Tod Vorteile zu ziehen. Für die Älteren war er ein Symbol für die Verantwortungslosigkeit und den Leichtsinn der Jungen. Für Die Jungen war ihr tragischer Tod ein Symbol des unumstößlichen Hasses der Älteren. Jede Gruppe gab der anderen die Schuld für ihren Tod.
    Die Jungen und die Älteren waren stärker entzweit denn je. Auch wenn Nield und Wehutti sich nicht zeigten, so patroullierten ihre Truppen die Straßen jetzt offen bewaffnet. Jede Partei erhielt täglich mehr Unterstützung. Gerüchte gingen um, dass der Krieg nunmehr unvermeidlich war.
    Obi-Wan wusste, dass Cerasi verzweifelt wäre, wenn ihr Tod ein Grund zum Kämpfen war. Doch er wollte jetzt nicht über Symbole nachdenken. Er konnte nur trauern.
    Nield war nicht zu Cerasis Beerdigung erschienen. Ihre Asche wurde jetzt in der Halle der Zeugen aufbewahrt, wo die Überreste ihrer Ahnen lagen.
    Obi-Wan war allein. Er spürte Cerasis Verlust unablässig. Sobald er seine Augen öffnete, fühlte er ihn. Es war, als wären die Knochen aus seinem Körper verschwunden und hätten eine leere Hülle zurückgelassen. Er wanderte durch die Straßen der Stadt und fragte sich, wie die Menschen weiter essen, einkaufen und leben konnten, wo doch Cerasi fort war.
    Er erlebte den Moment immer und immer wieder. Er fragte sich, warum er nicht schneller gerannt oder früher losgelaufen war oder warum er nicht damit gerechnet hatte, dass sie da sein würde. Warum war nicht er in das Blasterfeuer gelaufen?
    Dann, jedes Mal wenn er wieder den Schrecken in ihren kristallgrünen Augen sah, als der Schuss sie getroffen

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