Jedi-Padawan 13 - Die riskante Rettung
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Als sie mit den Tatsachen konfrontiert wurde, gab Uta S'orn ihr Leugnen auf.
»Ja«, sagte sie. »Ich habe die Aufzeichnungen manipuliert.«
Sie saß auf einer Bank und ließ die Hände zwischen den Knien hängen. Das Anwesen war jetzt ruhiger, da sich die meisten Patienten wieder in den Med-Kuppeln aufhielten.
»Ich musste es tun«, sagte S'orn. »Sie hatte meinen Sohn in ihrer Gewalt.«
»Ihr habt also die Senatsaufzeichnungen verändert, um ihn zu retten«, sagte Adi sanft.
Uta S'orn nickte. »Danach ließ sie ihn frei. Doch es ging etwas schief. Er wurde tot aufgefunden. Sie erzählte mir, dass er nach seiner Freilassung versucht hatte, in ihr Labor einzubrechen und dass Ona Nobis ihn getötet hatte. Ich weiß nicht, ob ich das glauben soll, aber was bleibt mir schon übrig? Ich habe die Gesetze des Senats gebrochen. Mein Sohn ist tot. Es bleibt mir nur noch, mich dem Volk auf Belasco zu widmen. So gut ich es eben kann. Ich kann mir nicht vorstellen, weshalb Jenna mich noch einmal kontaktieren sollte. Sie muss aus einem anderen Grund hier sein. Nach allem, was sie mir angetan hat, müsste sie mich jetzt doch in Ruhe lassen.«
Uta S'orns Verhalten war bisher eher brüsk und ungeduldig gewesen. Doch jetzt konnte Obi-Wan sehen, wie tief ihre Trauer war. Ihre Stimme zitterte und ihre Augen waren tränengefüllt.
Ein großer Mann in reich verzierter Robe kam zu ihnen. Er war in Begleitung der königlichen Wachdroiden. Sein jugendliches Gesicht stand in krassem Gegensatz zu seinen silbernen Haaren.
»Uta, geht es Euch gut?«, fragte er. »Soll ich diese Leute entfernen lassen?«
Sie trocknete sich schnell die Augen. »Nein. Das ist unser Regent Min K'atel«, sagte sie zu den anderen.
Qui-Gon und Adi verneigten sich. »Wir sind die Jedi-Ritter Adi Gallia und Qui-Gon Jinn und dies sind unsere Padawane Obi-Wan Kenobi und Siri.«
Der Regent nickte leicht. »Es ist mir gleichgültig, ob Ihr Jedi seid. Ihr sollt Uta S'orn nicht belästigen.«
»Sie haben über Dinge gesprochen, die ich lieber vergessen würde«, sagte Uta S'orn. »Ich möchte ihnen nicht die Schuld geben, aber ...«
»Ihr habt genug Kummer«, sagte Min K'atel. Er wandte sich an die Jedi. »Ich muss Euch auffordern, das königliche Anwesen zu verlassen. Ihr habt Belascos bedeutendste Senatorin beunruhigt.«
»Wir wollten ohnehin gerade gehen«, erklärte Qui-Gon höflich.
Die Jedi verneigten sich und machten sich auf den Weg aus dem Garten. »Ich habe Uta S'orn noch nie so aufgewühlt gesehen«, sagte Obi-Wan.
»Ja, sie sah sehr mitgenommen aus«, erwiderte Qui-Gon. »Aber es dürfte dir auch aufgefallen sein, wie sie den Regenten manipuliert hat: Er sollte uns hinauswerfen.«
»Sie lügt«, sagte Adi.
Qui-Gon warf Adi einen schnellen Blick zu. »Seid Ihr sicher?«
Adi nickte. »Ich weiß nicht, warum. Aber etwas an ihren Worten war unaufrichtig.« Sie wurde langsamer und blieb schließlich stehen. »Ich fühle, dass er hier ist. Ganz in der Nähe.«
»Noor ist auf dem königlichen Anwesen?«, fragte Qui-Gon. »Lasst uns zu Min K'atel zurückkehren und ihn bitten, eine Durchsuchung zu gestatten.«
Adi schüttelte den Kopf. »Es ist nur ein Gefühl.«
»Aber das ist ohnehin alles, was wir haben, Adi! Was nützt uns unser Instinkt, wenn wir ihm nicht vertrauen?«
Adi sah ihn streng an. »Ich vertraue ihm. Aber ich gehe nicht davon aus, dass ich damit andere überzeugen kann. Wir können ohne Beweis keine Regierung in unsere Ermittlungen verwik-keln. Das wisst Ihr so gut wie ich.«
Qui-Gon kämpfte gegen seine Ungeduld an. Sein Geist war müde und sein Körper ausgelaugt. Er war nicht so stark mit der Macht verbunden wie Adi. Er war vollkommen angespannt und wünschte sich sehnlich das Ende der Mission herbei.
Adi hatte mit ihm über Zusammenarbeit und Loyalität gesprochen. Doch jetzt musste er sich ihren Wünschen beugen. Sie hatte ebenso viel Recht dazu, die Richtung anzugeben wie er.
»Was also sollen wir tun?«, fragte er. »Was schlagt Ihr vor?«
»Lasst uns den nächsten Schritt machen, den unsere Verdachtsmomente nahe legen«, sagte sie. »Wir brauchen eine Genehmigung, dieses Anwesen zu durchsuchen. Wie die Dinge stehen, wird Min K'atel sie uns aber kaum geben. Wir werden ihn überreden müssen. Also bleibt nur ein Ort, den wir jetzt noch besuchen müssen.«
Qui-Gon nickte. »Die Wasseraufbereitungsanlage. Aber wir werden keine Genehmigung bekommen, dort hineinzugehen.«
»Dann müssen wir einbrechen«, sagte Adi
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