Jedi-Padawan 15 - Das Ende der Hoffnunf
einmischen.«
Er sprach die Worte fast automatisch, als er Qui-Gons Gefährt in der Ferne verschwinden sah. Er fragte sich, ob Qui-Gon überhaupt schon einen Plan für einen Angriff auf Balog hatte. Er ging davon aus. Und doch war Qui-Gon so von der Suche nach Balog besessen, dass es nicht so schien, als hätte er Zeit für die Ausarbeitung eines Planes gehabt. Obi-Wan hatte schon fragen wollen, doch er hatte seinen Meister auch nicht beleidigen wollen. Normalerweise wählte Qui-Gon immer selbst den Zeitpunkt, an dem er Obi-Wan über seine Überlegungen informierte.
Doch dieses Mal hatte Qui-Gon die Zeit nicht gefunden. Obi-Wan war noch genau so durcheinander wie zu Beginn der Mission. Und jetzt verletzte Qui-Gon auch noch die Prinzipien der Jedi, indem er einen Hilferuf ignorierte.
Obi-Wan hatte offen mit seinem Meister gesprochen, doch er bereute seine Worte nicht. Er hatte Recht. Es war Qui-Gons Pflicht als Jedi, seine persönlichen Belange zurückzustellen, um denen zu helfen, die seine Hilfe brauchten.
Obi-Wan hatte sich schon einmal so gefühlt, vor langer Zeit auf dem Planeten Melida/Daan. Dort hatte er Qui-Gon bekniet, bleiben und den so genannten Jungen helfen zu dürfen. Diese waren von ihren eigenen Eltern und Anführern massakriert worden. An jenem Tag hatte Qui-Gon seine Hilfe ebenso verweigert. Und auch damals war Tahl der Grund gewesen.
Etwas in Obi-Wans Gesicht sagte Eritha, dass es sinnlos sein würde, eine Diskussion zu beginnen. Sie presste nur die Lippen zusammen und nickte. »Ich tue, was du sagst.«
Erleichtert, dass er wenigstens diesen Kampf gewonnen hatte, gab er Yanci ein Zeichen.
»Qui-Gon muss weitergehen, aber ich komme mit Euch«, sagte er. »Wir müssen einen Ort in der Nähe Eurer Siedlung finden, an dem wir Eritha verstecken können.«
»Ich kenne einen«, sagte Yanci nickend. Sie schwang ein Bein über den Sattel ihres Swoops und wartete, bis auch Obi-Wan und Eritha ihre Fahrzeuge bestiegen hatten. Dann fuhr sie an der Spitze des kleinen Konvois los.
Obi-Wan spürte, wie sich seine Muskeln anspannten und die Wunde an seinem Bein plötzlich schmerzte, so als wollte sie protestieren. Er musste sich anstrengen, die Ruhe des Jedi vor dem Kampf zu erlangen. Er und Qui-Gon hatten normalerweise keine Auseinandersetzungen. Seit ihrem Zusammenprall als Obi-Wan den Jedi-Orden verlassen hatte, hatten sie gelernt, die Stimmungen und Wünsche des anderen zu akzeptieren. Auch wenn sie nicht immer einer Meinung waren, so fanden sie doch immer wieder Harmonie. Dann trat einer von ihnen einen Schritt zurück und ließ den anderen die Entscheidung treffen. Meist war es Obi-Wan, der Qui-Gon die Führung überließ, wie es sich für einen Pada-wan gehörte. Doch je älter er geworden war, desto mehr hatte sein Meister ihn entscheiden lassen -zum Beispiel auf Ragoon-6, als er während ihrer Übungsmission einen Rückweg wählen sollte. Sie waren nach einer Meinungsverschiedenheit noch nie im Streit auseinander gegangen.
Obi-Wan war überrascht, wie enttäuscht und ärgerlich er über Qui-Gons Entscheidung war. Der Wind kühlte seine heißen Wangen, nicht aber seine innere Unruhe.
Würde diese Meinungsverschiedenheit ihre Verbindung erschüttern? Er wusste es nicht. Er hatte schon bei ihrer Ankunft auf New Apsolon eine gewisse Distanz zwischen sich und seinem Meister gespürt. Vielleicht würde dieser Vorfall die Kluft noch vergrößern.
Obi-Wan wandte seine Gedanken von diesen Problemen ab und konzentrierte sich auf den bevorstehenden Kampf. Er brauchte jetzt eine sichere Verbindung mit der Macht. Seine Wunde würde ihn etwas langsamer machen und Qui-Gon würde nicht da sein, um ihm Deckung zu geben. Er würde sich mehr auf Strategie als auf Geschwindigkeit verlassen müssen.
Sie kamen gerade in die Nähe der Siedlung, als Yanci ihnen ein Signal gab. Sie lenkte den Swoop zur Seite und fuhr auf einen Spalt in einer senkrechten Felswand zu. Erithas Landgleiter passte beinahe zentimetergenau durch den Spalt.
»Hier werden sie sie nicht finden«, sagte Yanci. »Ich bezweifle, dass sie nach einzelnen Flüchtigen suchen. Wir denken, dass sie nur die großen Sprengkörper erbeuten wollen.«
»Ich werde dich kontaktieren, wenn die Situation unter Kontrolle ist«, sagte Obi-Wan zu Eritha.
Sie sah ihn unsicher an und nickte.
Plötzlich spürte er ein Aufbäumen der Macht. Er warf seinen Kopf herum, sah aber nichts Besonderes.
Yanci schoss mit ihrem Swoop aus der Spalte hinaus und Obi-Wan lief ihr
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