Jedi-Padawan 18 - Die innere Bedrohung
gern beruhigt, doch er wusste, dass es wichtiger war, schnell zum Zentralen Operations-Computer zu kommen. Er drehte um und lief den Korridor zurück.
Der Techniker an dem riesigen Terminal drückte wie wild auf Knöpfe, doch die Displays gaben nichts weiter als ein Blinken von sich. Er zuckte zusammen, als er Qui-Gon sah, obwohl klar war, dass er ihn erwartet hatte.
»Nichts ist kaputt«, jammerte er. »Es gibt keinen elektrischen oder mechanischen Schaden. Das ist einfach nicht logisch.«
»Das ist kein mechanischer Schaden«, stimmte Qui-Gon zu. »Aber es steckt eine Logik dahinter. Euer Computer spielt Musik. Er dirigiert die Maschinen in diesem Gebäude, ein bestimmtes Lied zu spielen.«
»Ein was?«, fragte der Techniker und hörte auf, die Knöpfe zu drücken. Er starrte Qui-Gon an.
»Irgendjemand hat mit Eurem System herumgespielt«, erklärte Qui-Gon. »Euer Computer macht Musik.«
Der Techniker sah ihn voller Abscheu an. »Das passt zu Vorzyd 5«, schnaubte der Techniker. »Sie spielen Spiele. Das ist alles, was sie tun. Spielen verhindert Produktivität.«
Qui-Gon schwieg, als er dem Techniker dabei half, das fehlerhafte Kommando zu finden und zu ändern. Als sie wussten, wonach sie suchten, dauerte es nicht lange. Und sobald der Fehler behoben war, hörten auch die Geräusche im Gebäude schlagartig auf.
Es war beinahe vollkommen still auf der Unterebene, als Qui-Gon einen vertrauten Schrei hörte. Er ließ den Techniker stehen und lief den Korridor entlang. Die vorzydianische Frau, die er vorhin gesehen hatte, schrie jetzt wieder, doch ihre Arme und Fühler bewegten sich nicht mehr. Sie schien vor lauter Angst gelähmt zu sein.
Qui-Gon hatte angenommen, dass auch die Schaltelemente, vor denen sie stand, in das Computersystem eingebunden waren. Er hatte angenommen, dass sie wieder in Gang kommen würden, nachdem das Computerproblem einmal gelöst war.
Doch er hatte sich getäuscht.
Als er genauer hinsah, stellte Qui-Gon fest, dass er vor den Schaltkontrollen für das Arbeitsareal der gesamten Stadt stand. Das war das Produktionsraster, von dem Chairman Port gesprochen hatte. Der Kontrollbereich, der das Gebäude darstellte, war in Ordnung. Aber es hatte wohl eine Kettenreaktion gegeben und in der ganzen Stadt versagten Schaltbereiche ihren Dienst, einer nach dem Anderen. Die Frau neben ihm zeigte auf den nächsten Bereich, der sich abschalten würde.
»Das ist das Kinderkrankenhaus«, wimmerte sie. »Dort darf auf keinen Fall die Energieversorgung ausfallen.«
Seinem Instinkt folgend, rannte Qui-Gon zurück zum Zentralen Operations-Computer. Wenn er das Netzwerk abschalten und das System von Hand bedienen könnte, würde er diese Kettenreaktion vielleicht aufhalten können. Wenn nicht, würde dieser Sabotageakt mehr als nur Chaos bringen. Er würde Tod bringen.
Kapitel 10
Obi-Wan trabte ein paar Schritte hinter Grath und den anderen Kindern her. Er hatte zugegeben, dass eines der Mädchen, Pel, ihn in der Nacht zuvor im >Bademantel< gesehen hatte. Glücklicherweise schien es in keinster Weise misstrauisch sein.
Das andere Mädchen, Nania, hatte eine ihm bekannt vorkommende Stimme. Sie musste den Shuttle gelenkt haben, an den Obi-Wan sich geklammert hatte. Aber bislang hatte ihn noch niemand enttarnt. Obi-Wan wartete darauf, dass ihn eines der Kinder fragte, wer er sei, und weshalb er ihnen folgte. Aber das geschah nicht. Es schien sie nicht zu interessieren, nachdem Grath Obi-Wan von Anfang an akzeptiert hatte. Vielleicht waren die Freilinge aber auch eine so große Gruppe, dass sie sich nicht alle kannten.
Das war unerheblich, solange die Schüler Obi-Wan mitkommen ließen. Je mehr Zeit er mit ihnen verbrachte, desto einfacher würde es sein, ihr Vertrauen zu gewinnen - und sie letztlich davon zu überzeugen, das Richtige zu tun.
Obwohl er liebend gern gewusst hätte, wohin sie gingen, wollte Obi-Wan seine Tarnung nicht gefährden, indem er irgendwelche Fragen stellte. Es war besser zuzuhören. Unglücklicherweise wurde jetzt nicht mehr viel gesprochen.
Ungefähr einen Kilometer von der Schule entfernt ging die kleine Gruppe aus Freilingen zu einer großen Müllverwertungsanlage. In einer der Hallen begannen Flip und Nania, Trümmerstücke von einem großen Haufen zur Seite zu werfen. Obi-Wan war sich nicht sicher, was er tun sollte.
Er fragte sich, ob der nächste Streich wohl etwas mit Müll zu tun haben würde und nahm ebenfalls ein Stück weg. Dann räumte Nania ein großes
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