Jedi-Padawan 18 - Die innere Bedrohung
Wrackteil von dem Haufen zur Seite und Obi-Wan sah darunter etwas, das ihm bekannt vorkam. Es war der Anhänger des Shuttles, an den er sich gestern geklammert hatte. Die Freilinge hatten ihn offensichtlich hier abgestellt.
»Steigt ein«, sagte Flip und zeigte auf eine Schiebetür. Die Kinder betraten das Fahrzeug. Nania setzte sich auf den Pilotensitz und die Repulsorlift-Generatoren erwachten brüllend zum Leben. Trümmer und Staub rutschen von der Windschutzscheibe ab.
»Festhalten«, sagte Nania über die Schulter. Mit einem Satz und einem Vibrieren kam das kleine Fahrzeug aus dem Müllhaufen frei und zischte aus der Halle.
Flip, der sich offensichtlich nicht gut genug festgehalten hatte, landete in Graths Schoß.
»Was sie wohl jetzt gerade in den Büros der Multycorp machen?«, fragte er den älteren Jungen grinsend.
Grath schob Flip mit einem Lachen zur Seite. »Ich weiß es nicht«, sagte er verschmitzt. »Tanzen?«
Obi-Wan verstand den Witz nicht, lachte aber zusammen mit den anderen Kindern. Als das Lachen abklang, sprach Grath weiter.
»Aber morgen werden sie wohl kaum tanzen. Morgen werden sie gehen.«
Grath klang ernst und die Stimmung im Shuttle änderte sich. Die Gruppe schien jetzt für den nächsten Plan bereit zu sein. Obi-Wan wusste nur noch immer nicht, was sie planten.
Im hinteren Bereich des Shuttles gab es nicht viel Licht und Obi-Wan musste sich gut festhalten, um bei Nanias Fahrstil nicht hin und her geworfen zu werden. Als er sich auf die nächste Kurve vorbereitete, fiel ihm plötzlich etwas auf, was ihm bisher entgangen war. Der Shuttle war mit kleinen, selbst gemachten Sprengsätzen beladen.
Mit einer letzten, halsbrecherischen Wendung brachte Nania den Shuttle in einer Transportbucht zum Stehen. Grath, Flip, Pel und Nania griffen sich die kleinen Sprengladungen und liefen aus dem Wartungsfahrzeug. Trotz einer Vorahnung nahm Obi-Wan ebenfalls ein paar Sprengsätze und folgte ihnen.
»Pel, Nania, ihr beide übernehmt den Ostflügel«, wies Grath an. »Wir machen den Rest.«
Obi-Wan sah voller Beklemmung zu, wie Grath mit den Sprengsätzen unter einen der Shuttles kroch. Er musste herausfinden, was sie vorhatten - und zwar sofort. Es schien so, als wollten Grath und Flip die Sprengsätze unter den Passagierkabinen befestigen. Hatten sie etwa vor, die Fahrzeuge zu sprengen, während Passagiere darin saßen?
»Ich habe vergessen, wann wir die Dinger zünden wollen«, sagte Obi-Wan so ungezwungen wie möglich, als er neben Grath unter den Shuttle kroch und an einem der Sprengsätze zu hantieren begann.
Grath sah Obi-Wan seltsam an. »Keine Sorge. Niemandem wird etwas zustoßen. Das ist eine unserer Regeln, weißt du es nicht mehr? Wir verstecken die Sprengsätze, damit sie während der Abendfahrten niemand sieht. Heute Nacht, wenn die Shuttles wieder im Hangar stehen, zünden wir sie ferngesteuert. Morgen, wenn dann alle bereit sind, zur Arbeit zu gehen ... na ja. Sie werden auf jeden Fall nicht die normalen Transportmittel zur Verfügung haben.« Ein Lächeln machte sich auf Graths Gesicht breit, aber Obi-Wan machte sich zu große Sorgen darüber, was alles schiefgehen konnte, um das Lächeln erwidern zu können. Dieser Plan war gefährlich - um einiges gefährlicher als das Vertauschen von ein paar Daten auf einem Display oder einen Computer mit falschen Daten zu füttern.
Grath bemerkte, dass Obi-Wan nicht lächelte. »Keine Sorge«, sagte er noch einmal etwas ruhiger. »Wir werden wirklich niemanden umbringen. Wir wollen sie nur wachrütteln.«
Obi-Wan rang sich ein Lächeln ab und nickte. »Also an die Arbeit?«, fragte er.
»Morgen nicht!«, gab Grath lachend zurück.
Kapitel 11
Qui-Gon holte tief Luft und betätigte einen Schalter. Der Bildschirm vor ihm wurde zuerst dunkel und leuchtete dann wieder auf. Das Geschrei im Korridor hörte endlich auf. Die Schaltbereiche waren nicht mehr kurzgeschlossen und für das Kinderkrankenhaus bestand keine Gefahr mehr. Aber es war knapp gewesen - nur allzu knapp.
Qui-Gon seufzte. Er wusste, dass er nun Chairman Port über das bevorstehende nächste Desaster informieren musste - eine Aufgabe, die er nicht gerade schätzte. Vielleicht war es ein Fehler gewesen, Obi-Wan drei Tage zu gewähren. Nach diesem letzten Streich der Freilinge würde es noch schwieriger werden, den nervösen Vorzydianer aufzuhalten.
Vielleicht sogar unmöglich, dachte er, als er zurück in den vierundzwanzigsten Stock ging. Er war nicht auf das
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