Jedi Quest 01 - Der Pfad der Erkenntnis
Gedenken an Qui-Gon jedes Risiko eingehen würde.
Obi-Wan öffnete die Tür. Die Colicoiden warteten schon und Obi-Wan stellte erleichtert fest, dass er keinen von ihnen kannte. Sein Gesicht war zwar von seinem Helm verdeckt, der ihm über Augen und Nase reichte; für den Fall, dass er ihn abnehmen musste, war es jedoch besser, dass ihn niemand kannte.
Die drei Colicoiden sahen ihn kurz an, grüßten ihn aber nicht. Sie standen um einen runden Tisch und sprachen miteinander in ihrer Heimatsprache. Ihre Worte wurden immer wieder vom Klacken und von den Summgeräuschen ihrer Antennen und Gliederbeine begleitet. Die Colicoiden hatten selbst die Nachricht verbreiten lassen, dass sie nach einem intelligenten Sklavenhändler suchten, der sie bei einem Treffen beraten konnte. Es hatte Obi-Wan all seine Willenskraft gekostet, um ihren Vertreter davon zu überzeugen, dass er derjenige war, den sie wollten.
Einer der Colicoiden wandte sich an ihn. »Ich bin Nor Fik. Sprecht nur, wenn Ihr gefragt werdet.«
Obi-Wan nickte.
Sie warteten lange Minuten. Obi-Wan hatte die Galaxis schon einige Male durchquert und war bei unzähligen Treffen auf höchster Ebene zugegen gewesen. Auf allen Welten - ganz gleich, wie unterschiedlich sie auch sein mochten - war etwas gleich: Die Partei mit der meisten Macht tauchte immer zuletzt auf.
Die Tür flog auf und donnerte gegen die Wand. Krayn stand da und füllte mit seiner massigen Gestalt den Türrahmen aus.
»Meine Freunde!«
Die Colicoiden nickten kühl in Krayns Richtung.
»Ein Ionen-Sturm hat mich aufgehalten. Aber nicht der Rede wert.« Krayn winkte ab. »Ich würde auch Schlimmeres durchreisen, um hierher zu kommen.«
Die Colicoiden ignorierten diese offensichtliche Lüge mit ausdruckslosen Mienen. Krayn kam in den Raum, gefolgt von einem Wookiee mit vernarbtem Gesicht und einer Augenklappe. Es war Krayns Begleiter Rashtah. Wenn Krayn damit die Colicoiden einschüchtern wollte, war es ihm gelungen. Der Wookiee war ein imposanter Begleiter.
Krayns aufmerksamer Blick wanderte kurz zu Obi-Wan, bevor er sich wieder mit einem freundlichen Strahlen an die Colicoiden wandte. »Das ist also Euer Beobachter. Zwar keineswegs notwendig, doch ich akzeptiere seine Anwesenheit, da ich unter Freunden alles tue. Seht Ihr, wie entgegenkommend ich bin?«
»Wir sehen auch, dass Ihr ebenso einen Beobachter mitgebracht habt«, sagte Nor Fik und zeigte auf Rashtah.
Krayn grinste, setzte sich hin und legte ein langes Vibro-Messer vor sich auf den Tisch. »Es war eine lange Reise. Ich brauchte ein wenig Gesellschaft.«
Rashtah blieb stehen, stieß aber ein amüsiertes Brummen hervor.
»Das ist doch alles Zeitverschwendung«, stieß Nor Fik hervor. »Lasst uns zum Geschäft kommen.«
Krayns Grinsen verschwand. »Deshalb bin ich hier.«
»Wir kontrollieren den Gewürzhandel«, sagte Nor Fik und setzte sich Krayn gegenüber an den Tisch. Die anderen beiden Colicoiden nahmen rechts und links von ihm Platz. »Wir wollen, dass Ihr .«
Krayn hob eine seiner fleischigen Hände. »Moment. Entschuldigt bitte. Ich schlage vor, dass hier im Interesse unserer auch weiterhin guten Beziehung keine Lügen ausgesprochen werden.«
»Lügen?«, fragte Nor Fik ungläubig.
Krayn lehnte sich nach vom. »Ihr kontrolliert den Gewürzhandel nicht. Noch nicht. Ihr habt noch immer Schwierigkeiten mit der Kessel-Passage.«
»Das liegt daran, dass Eure Piraten immer wieder unsere Schiffe angreifen!«, sagte Nor Fik ärgerlich. »Und zwar ganz entgegen Eurer Beteuerungen. Und Ihr persönlich habt unser Schiff angegriffen, als unser höchstrangiger Offizier Anf Dec an Bord .«
»Ein bedauerlicher Fehler«, sagte Krayn.
Der Colicoide ließ seine Antennen zusammenklacken. »Wer lügt nun also?«
Krayn sah ihn verletzt an. »Vertrauen. Vertrauen - ist etwas so Wichtiges zwischen Partnern, Nor. Ich vertraue Euch. Aber ich sehe, dass ich mir mehr Mühe geben muss, damit Ihr auch mir vertraut.«
Obi-Wan war angesichts von Krayns Methoden überrascht.
Er war eigentlich davon ausgegangen, dass Krayn in solchen Konferenzen ein ebensolcher Rüpel war wie ansonsten in der Galaxis. Stattdessen hielt er sich selbst im Zaum.
»Lasst uns über Nar Shaddaa reden«, sagte Nor Fik, wobei er geflissentlich Krayns Bemerkung ignorierte. »Ihr braucht mehr Kapital, um diese Fabriken zu unterhalten. Das werden wir Euch geben. Wenn wir dann den Gewürzhandel vollständig kontrollieren, bekommt Ihr den Vertrag zur exklusiven Verarbeitung
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