Jedi Quest 01 - Der Pfad der Erkenntnis
des Gewürzes in Euren Fabriken auf Nar Shaddaa. Es liegt in unserem Interesse, dass Ihr dort unter Deckung verbleibt, denn wir sind nun Mitglied des Senats und wollen keinesfalls mit einer kriminellen Organisation in Verbindung gebracht werden. Natürlich werden wir Eure Sklavenraubzüge weiterhin unterstützen.«
Krayn grinste. »Ich bewundere Eure Methoden, Nor. Ich bin damit einverstanden, die Angriffe auf andere Schiffe an der Kessel-Passage aufzustocken. Das sollte Euch die Möglichkeit geben, dort Eure Handelslücke zu schließen. Ich nehme an, dass das dafür von mir benötigte Kapital noch heute Nachmittag auf meine Konten übertragen wird?«
»Vielleicht. Wenn wir uns noch über ein paar andere Dinge verständigen können.«
Jetzt schien Krayn zum ersten Mal seine Ruhe zu verlieren. Er verbarg es hinter einem Lächeln. »Natürlich.«
»Meine Vorgesetzen verlangen eine Inspektion der Fabriken auf Nar Shaddaa«, sagte Nor Fik. »Da wir Euch diesen Vertrag geben, haben wir auch das Recht auf eine vollständige Inspektion. Wir machen uns Sorgen um Eure Produktivität. In letzter Zeit kamen sehr viele Sklaven um.«
»Es ist ein unglücklicher Umstand, dass die Todesrate in letzter Zeit angestiegen ist .«
»Ja, und das beeinträchtigt unseren Profit. Da der Senat immer mehr gegen den Sklavenhandel vorgeht, wird es für Euch immer schwieriger, umfangreiche Raubzüge durchzuführen«, sagte Nor Fik. »Wenn Ihr die Sklaven nicht bei guter Gesundheit haltet, werdet Ihr bald keinen Ersatz mehr für sie finden.«
»Ein gesunder Sklave ist einer, der immer von der Flucht träumt«, sagte Krayn.
»Dafür gibt es Sicherheitseinrichtungen«, gab Nor Fik zurück. »Ich verlange ja nicht, dass Ihr sie verwöhnt. Gebt Ihnen einfach genug zu essen, damit sie durchhalten. Wenn man Probleme mit seinem Schiff hat, muss man Treibstoff sparen, aber dennoch ans Ziel kommen.«
Obi-Wan spürte, wie Abscheu in ihm hochzusteigen begann. Krayn und Nor Fik sprachen hier über lebende Wesen so als wären sie Maschinen, die gewartet werden mussten.
Ihr seid derjenige, der nicht begreift!
Anakins gequälte Worte erklangen in seinem Kopf. Sein Padawan hatte Recht gehabt. Er hatte nichts begriffen. Er hatte die Tiefe von Anakins Gefühlen nicht erkannt. Sein Padawan hatte als Kind jeden Tag mit dem Wissen gelebt, dass sein Leben nichts wert war. Dass er Besitz war und kein lebendes Wesen.
Obi-Wan hatte Mühe, Ruhe zu bewahren. Sein Herz schrie geradezu danach, etwas zu unternehmen - in ein Schiff zu steigen und nach Nar Shaddaa zu fliegen.
»Mit der Behandlung der Sklaven auf Nar Shaddaa ist alles in Ordnung«, sagte Krayn. Seine Stimme begann langsam, ärgerlicher zu klingen. »Ich weiß selbst am besten .«
»Vielleicht. Aber wir wollen das Unternehmen mit eigenen Augen sehen.«
»Captain Anf Dec hat einmal an einer Führung teilgenommen.«
»Und er hat uns einen unabhängigen Beobachter empfohlen. Man hat ihm nicht den Zutritt gewährt, den er erwartet hatte.«
Krayn setzte eine erstaunte Miene auf. »Darüber hat er kein Wort gesagt! Natürlich hätten wir ihm jeden einzelnen Teil des Unternehmens gezeigt .«
»Man hat ihn mit Ausreden und Versprechungen abgespeist«, unterbrach Nor Fik Krayns Erklärungen. »Und er hat keine Erfahrungen im Sklavenhandel. Wir haben sie auch nicht, und wir sind auch nicht in der Lage, die Arbeitsfähigkeit einer solchen Ansammlung von Wesen beurteilen zu können. Deshalb haben wir einen unabhängigen Beobachter gesucht, der uns Bericht erstatten wird. Das ist Bakleeda. Er verdingt sich ebenfalls in Eurer Branche und hat sich bereit erklärt, als Berater für uns tätig zu werden.«
Obi-Wan trat einen Schritt nach vorn.
»Er wird nach Nar Shaddaa reisen und Ihr werdet ihm freien Zugang zu allen Bereichen gewähren. Das ist nicht verhandelbar. Einverstanden?«
Krayn zögerte. Obi-Wan konnte sehen, wie sein Hals tiefrot anlief. Das blieb allerdings das einzige Zeichen seiner Wut.
»Einverstanden.«
Obi-Wan blieb passiv, doch innerlich war er aufgewühlt. Er hatte freien Zutritt auf Nar Shaddaa.
Kapitel 15
Anakin war so erschöpft, dass er sich nur noch nach seiner Schlafmatte auf dem harten Boden der großen DurastahlLagerhalle sehnte, die als Sklavenunterkunft diente. Die Sklaven lagen dort in dicht gedrängten Reihen nebeneinander; Regen fiel durch Löcher im Dach und bildete Pfützen, die niemals trockneten. Die Schlafmatten waren dünn und durchgelegen und so drang die kühle
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