Jedi Quest 07 - Die Schattenfalle
Rorq.
»Hohl«, stieß Swanny hervor und hielt die Hände hoch, während Rorq mit einem nervösen Grinsen die Zähne bleckte. »Wir sind nur zufällig zur gleichen Zeit hier.«
»Die haben wir noch nie zuvor in unserem Leben gesehen«, sagte Rorq durch zusammengebissene Zähne.
»Wir sind keine Spione«, sagte Obi-Wan. »Wir sind Jedi. Wir sind auf einer diplomatischen Mission hier und nicht, um zu kämpfen.«
»Beweist es«, sagte Feeana höhnisch.
Obi-Wan ließ nur an einer kurzen Veränderung seines Gesichtsausdrucks erkennen, wie sehr ihm diese Aufforderung zuwider war. Er streckte die Hand aus und Feeanas Headset flog geradewegs in seine Finger.
Obi-Wan führte das Headset zum Mund und sagte in scharfem Tonfall: »Alle Befehle sind aufgehoben. Geht nach Hause.«
Die Gangster sahen einander an. Der Anführer der Gruppe, der ebenfalls ein Headset-Comlink trug, legte eine Hand an das Ohr, so als könnte er es nicht fassen, dass Obi-Wan gerade einen Befehl gegeben hatte.
Anakin hörte leise die verwirrten Ausrufe und Fragen, die aus dem Headset in Obi-Wans Hand drangen. Er musste ein Grinsen unterdrücken.
Feeana senkte kurz anerkennend den Kopf. »Okay, Ihr seid ein Jedi. Kann ich jetzt bitte meinen Comlink zurück haben? Die sind hier schwer zu bekommen.«
Obi-Wan warf ihr das Gerät wieder zu. Feeana gab sofort Anweisungen. »Bleibt bis auf weiteres auf euren Positionen.« Sie sah die Jedi an. »Ihr seid also auf einer diplomatischen Mission hier. Dann lasst uns reden.«
Feeana ging mit ihnen zu einer Ecke. Sie zog eine Durastahl-Tonne herbei und stülpte eine andere um, um provisorische Sitzgelegenheiten zu schaffen. Dann gab sie den Jedi ein Zeichen, sich zu setzen und sah Obi-Wan erwartungsvoll an.
»Der Senat hat ein provisorisches Regierungskomitee nach Mawan entsendet«, sagte Obi-Wan. »Dieses Komitee befindet sich augenblicklich an der Oberfläche. Innerhalb der nächsten Tage werden Sicherheitskräfte des Senats erwartet.«
»Mit anderen Worten: Sie unternehmen endlich etwas«, sagte Feeana.
»Ja«, gab Obi-Wan zurück. »Mawan darf nicht für immer eine offene Welt bleiben. Wenn die Verbrecherbosse erst einmal ausgeschaltet sind, wird der Senat dafür sorgen, dass die Mawaner wieder an die Macht kommen.«
Feeana stützte die Hände in die Hüften. »Was also wollt Ihr von mir?«
»Wir hoffen, dass die Verbrecherbosse freiwillig entweder ihre Banden auflösen oder den Planeten verlassen«, sagte Obi-Wan. »Eure Wahl. Eine andere habt Ihr nicht.«
»Und was bekomme ich dafür?«, fragte Feeana.
»Euch bleibt erspart, dass Ihr Euch mit den Jedi anlegen müsstet und mit einer extrem gut bewaffneten Sicherheitstruppe.«
Feeana sah ihn verschmitzt an. »Da müsst Ihr aber schon mit etwas Besserem kommen, Jedi. Ihr wisst ja, dass die Einsätze steigen, wenn eine Seite nichts zu verlieren hat.«
»Weshalb sagt Ihr mir dann nicht einfach, was Ihr wollt?«, schlug Obi-Wan vor. »Das würde uns Zeit sparen.«
Anakin bewunderte die Ruhe seines Meisters. Obi-Wan schien zu wissen, was Feeana dachte. Er selbst hingegen hatte nicht die geringste Idee.
»Eine Amnestie«, sagte Feeana. »Ich bin eine eingeborene Mawanerin. Ich möchte diesen Planeten nicht verlassen. Ich bin auch nicht wirklich ein Gangsterboss. Ihr solltet mich eher als eine Diebin sehen, die es klug anstellt. Und dann erzählt mir bitte auch, welche andere Möglichkeit ich denn gehabt hätte. Wegen der gierigen Regierung habe ich mein Zuhause verloren. Ich wurde gezwungen, im Untergrund zu leben. Zuerst habe ich gestohlen, um meine Familie zu ernähren. Dann, um andere Familien zu ernähren. Dann brauchte ich selbst einen Teil meines Diebesguts, um weiter stehlen zu können. Dann brauchte ich andere, die mir dabei halfen. Und noch bevor es mir klar war, hatte ich eine
Gangsterbande beisammen. Ich versorge die Mawaner mit allem, was sie brauchen. Ohne mich wären sie Deccas und Strikers Gnade ausgeliefert. Ich bin wenigstens eine loyale Mawanerin. In erster Linie bin ich eine Bürgerin Mawans und erst dann eine Kriminelle. Es sollte nicht schwer sein, mir eine Amnestie zu gewähren.«
»Ich denke, das wäre möglich«, sagte Obi-Wan. »Was noch?«
»Ein Versprechen«, gab Feeana zurück. »Dieses Übergangskomitee wird ja zweifelsohne in die Bildung einer neuen mawanischen Regierung eingebunden sein. Die besten Posten werden natürlich Insider bekommen. Und ich möchte bei dieser Gruppe dabei sein.«
»Einen Augenblick«, sagte
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