Jedi Quest 07 - Die Schattenfalle
am Schädel, absolut keine.«
Sie gingen wieder in den Haupttunnel zurück. »Die Stellen, an denen früher die wichtigsten ComputerKnotenpunkte standen, nennen wir Substationen«, erklärte Swanny und hielt den Leuchtstab etwas höher, damit sie besser sehen konnten. »Die meisten wurden bei Blaster-Gefechten zerstört. Außerdem gibt es hier noch Docking-Stationen für unsere einst so glänzende Flotte von Transportern. Decca kontrolliert jetzt die meisten Docking-Buchten. Und die anderen Gangsterbosse haben die meisten Substationen an sich gebracht.«
»Und wo leben die Mawaner?«, fragte Anakin.
»Sie haben einen halb ausgeschachteten Bereich übernommen, der vor der Großen Säuberung als weitere Docking-Bucht geplant war. Dort haben sie eine Art Zeltdorf aufgebaut. Wir Tunnelratten dienen ihnen als Späher, die sie vor Überfällen beschützen. Außerdem transportieren wir für sie Essen, Wasser und andere Versorgungsgüter.«
»Gegen ein kleines Entgelt«, sagte Obi-Wan.
Swanny nickte. »Ein kleines Entgelt, nur um die Kosten zu decken. Wir müssen den Gangstern immerhin auch Bestechungsgelder zahlen.«
»Und wer kontrolliert jetzt die Energieversorgung?«, fragte Obi-Wan.
»Im Augenblick Striker«, sagte Swanny. »Aber das könnte sich schnell auch wieder ändern. Der Hauptgenerator befindet sich hier unten in einer der Substationen. Striker lässt ihn bewachen.«
»Könnt Ihr die Energie nicht von einer Substation zu einer anderen schalten?«, fragte Anakin.
Swanny zuckte mit den Schultern. »Technisch gesehen wäre das möglich. Aber es ist alles andere als einfach. Man würde viel Glück brauchen, um das System von einer anderen Quelle ausreichend versorgen zu können. Außerdem gibt es eine Relais-Substation, die das gesamte System abstellt, wenn nicht alles nach Plan läuft. Das will niemand riskieren, nicht einmal die Gangsterbosse. Das Risiko, dass das gesamte System danach nicht mehr hochfährt, ist einfach zu groß. Sie alle wollen die Kontrolle über die Energieversorgung. Zerstören wollen sie sie aber nicht.«
»Was habt Ihr vor der Großen Säuberung gemacht, Swanny?«, fragte Obi-Wan.
»Ich bin eine Wasserratte«, sagte Swanny stolz. »Ich habe alle Abwassersysteme programmiert. Ich kenne so ziemlich jedes Rohr hier unten. Rorq war in den Treibstoff-Transporttunnels tätig.«
»Man hat mir einen Hungerlohn gezahlt, dafür dass ich die Oberfläche in Gang gehalten habe«, brummte Rorq.
Swanny legte Rorq einen Arm um die Schulter. »Ah, aber es war doch ein schönes Leben, oder nicht, mein Freund? Niedrige Lebenserwartung, keine Bonuszahlungen, die Verachtung unserer Mitbürger- du musst schon zugeben, dass dir das alles fehlt.«
Rorq schüttelte den Kopf. »Du spinnst ja.«
»Deshalb bin ich auch glücklich«, sagte Swanny mit einem schrägen Grinsen. »Wie sollte ich sonst normal bleiben?«
»Weshalb arbeitet Ihr mit uns zusammen?«, fragte Obi-Wan. »Wenn die Bürger Naatan wieder übernehmen, ist die Chance groß, dass Ihr wieder hier unten landet.«
»Wahre Worte«, sagte Swanny. »Die meisten der Tunnelarbeiter halten sich zurück. Sie unterstützen die Bürger nicht. Ihnen gefällt die Macht, die sie haben, auch wenn sie unter einem korrupten System arbeiten, das sie jeden Moment das Leben kosten könnte. Vielleicht bin ich ja verrückt, aber ich möchte lange genug leben, um die Sonne noch einmal sehen zu können. Naatan wird eines Tages wieder an die Mawaner zurückfallen, dessen bin ich mir sicher. Wenn ich den richtigen Leuten helfe, werde ich auch dafür belohnt.« Er grinste. »Nennt mich einfach einen Visionär mit einem ausgeprägten Interesse am eigenen Wohlergehen.«
»Wenn es Euch gefällt«, gab Obi-Wan zurück.
Anakin konnte am Gesichtsausdruck seines Meisters ablesen, dass Swanny ihn amüsierte. Es überraschte ihn immer wieder, wenn sein gestrenger Meister bei irgendeinem eigenartigen Charakter auftaute.
»Wo würdet Ihr Jedi gern beginnen?«, fragte Swanny. »Rorq und ich würden uns natürlich gern von allen extrem gefährlichen Szenarien fern halten, aber wir sind zu beinahe allem bereit.«
»Wir müssen herausfinden, wie die Systeme funktionieren, die sie aufgebaut haben«, sagte Obi-Wan. »Ich möchte aber nicht, dass sie von der Anwesenheit der Jedi wissen. Noch nicht. Es zahlt sich nicht aus, seine Karten zu zeigen, bevor man weiß, was dem Gegenspieler wichtig ist.«
Rorq schien nervös zu sein. »Ihr meint, wir sollen uns in ihre Verstecke
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