Jedi Quest 09 - Wachablösung
ihn zehnfach wegen irgendwelcher Staatsverbrechen anzuklagen, und dabei habe ich erst vor einer Stunde angefangen«, sagte Joylin. Jetzt, wo Obi-Wan ihm gegenüberstand, konnte er Erschöpfung und zugleich Triumph in den Zügen des Mannes erkennen. Joylin drehte sich nicht zu den Jedi um, sprach aber weiter, als er die Dateien durchsah. »Ich nehme an, ihr habt schon von Jenna Zan Arbor gehört. Sie ist mit Teda geflohen. Glaubt mir, wir haben versucht, sie aufzuspüren. Ich weiß noch nicht, wie sie entkommen konnten. Oder wo sie sind. Ihr Schiff wurde zerstört, als die Aufständischen die Landeplattform erreichten. Keine Sorge - ich konnte sie aufhalten, bevor sie euer Schiff zerstörten. Ich habe es sogar für euch auftanken lassen.«
Endlich sah Joylin auf. »Ich tat, was ich konnte. Ich nehme an, ihr seid wegen der zweiten Zahlung eures Honorars hier.«
»Die zweite Zahlung interessiert uns nicht«, sagte Obi-Wan. »Und wir werden Euch den ersten Teil zurückzahlen. Benutzt es zur Renovierung des Med Centers.«
Jetzt schien Joylin zum ersten Mal die Veränderung in ihrem Erscheinungsbild aufzufallen.
»Wer seid Ihr?«, fragte er.
»Wir sind Jedi«, gab Obi-Wan zurück. »Wir hatten die Vollmacht des Senats.«
»Wir haben von den Exekutionen erfahren, die Ihr plant«, sagte Siri. »Das dürft Ihr nicht tun.«
Joylins Haut schien sich enger über seine Gesichtsknochen zu spannen. »Ich bin der Regent von Romin. Ich kann tun, was ich will.«
»Diese Worte kommen mir irgendwie bekannt vor«, sagte Obi-Wan. »Euch auch, Joylin?«
»Ich bin nicht Teda«, gab Joylin zurück. Er schüttelte den Kopf. »Wie könnt Ihr es wagen«, fuhr er leise fort. »Ihr seid erst vor zwei Tagen auf meinem Planeten angekommen. Ihr habt nichts gesehen. Ihr wisst nichts. Ihr habt die Gefängnisse nicht gesehen, die bis zum Bersten mit Leuten gefüllt waren, die Teda missfielen. Ihr habt nicht einmal den kleinsten Teil des Unheils gesehen, das er angerichtet hat.«
»Das ist noch lange keine Rechtfertigung für Mord«, sagte Siri. »Ihr seid für diese Wesen Richter, Geschworene und Henker zugleich. Das ist gegen das galaktische Gesetz.«
»Sie sind alle Mörder!«, rief Joylin. »Versteht Ihr denn nicht? Wenn wir Teda ungeschoren davonkommen lassen, werden wir niemals sicher sein. Unsere Bewegung wird zusammenbrechen. Wir wissen nicht, wie viele aus der Armee desertiert sind und wie viele mit ihm geflohen sind. Wenn ich das nicht tue, könnten wir die Kontrolle über die Regierung verlieren!«
»Zögert es hinaus«, sagte Obi-Wan. »Die Jedi können Euch helfen. Es kommen noch mehr von uns.«
»Ich habe nicht nach den Jedi gerufen.«
»Aber ich«, sagte Obi-Wan. »Der Senat hat seine Zustimmung gegeben.«
Joylin stand auf. »Das ist mein Planet«, sagte er mit eiskalter Stimme. »Ich habe zwanzig Jahre lang gearbeitet und entbehrungsreich gelebt, um hier zu stehen. Ich werde nicht riskieren, dass die Regierung des Volkes wieder zusammenbricht.«
»Entschuldigt bitte«, sagte Obi-Wan. »Aus unserer Sicht sieht es eher so aus, als wäret Ihr die Regierung.«
Joylin stützte die Hände auf den Tisch und lehnte sich nach vorn. Er sah gefasst aus, doch seine Augen funkelten die Jedi voller Feindschaft an.
»Eure Einmischung ist hier nicht willkommen. Ich habe nichts mehr zu sagen. Geht, oder ich lasse Euch hinauswerfen.«
Obi-Wan war sich vollkommen im Klaren darüber, dass niemand im Palast in der Lage war, sie hinauszuwerfen. Aber ein Kampf würde jetzt die Lage nicht verbessern. Er und Siri drehten sich um und gingen hinaus.
Auf dem Weg zurück zur Villa besprachen sie, was sie als Nächstes unternehmen sollten. Es war klar, dass sie sich Joylin zum Feind gemacht hatten. Sie wussten nicht, wie lange er ihnen noch erlauben würde, auf Romin zu bleiben. Das musste dann zwar nicht bedeuten, dass sie gehen würden, es würde aber alles erschweren.
»Ich glaube, wir sollten Teda aufspüren«, sagte Obi-Wan. »Wenn Zan Arbor bei ihm ist, wird das zwei unserer Probleme lösen.«
»Einverstanden«, sagte Siri. »Aber wo sollen wir suchen, wo Joylins Leute noch nicht gesucht haben?«
Sie gingen durchs Palasttor hinaus. Ferus rannte ihnen entgegen.
»Wir haben gerade eine Nachricht empfangen«, sagte er. »Sie kam von Teda und Zan Arbor. Sie bitten um ein Treffen mit den Slams. Und da die Revolte stattfand, bevor Teda die richtigen Slams kennen lernte, sind wir das!«
Kapitel 14
Teda und Zan Arbor hielten sich in einem
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