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Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc

Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc

Titel: Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: mulder43
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aus einem Grund - weil er sich darüber im Klaren war, dass man anhand der Kleidung, die er versteckt hatte, erkennen konnte, wo er Mary Beth festhielt. Er warf einen Blick zu Bell.
    »Sagten Sie vorhin, dass Garrett einen Häftlingsoverall trägt?«
    »Ganz recht.«
    »Wurde die Kleidung verwahrt, die er bei der Festnahme trug?«
    »Die müsste drüben im Gefängnis sein.«
    »Könnten Sie die herbringen lassen?«
    »Die Kleidung? Sofort.«
    »Man soll sie in eine Papiertüte packen«, befahl Rhyme.
    »Und unbedingt zusammengefaltet lassen.« Der Sheriff rief im Gefängnis an und befahl dem Deputy, sie zu bringen. Aus der einseitigen Unterhaltung schloss Rhyme, dass der Deputy heilfroh war, etwas dazu beitragen zu können, dass man die Frau fand, die ihn gefesselt und blamiert hatte. Rhyme musterte die Karte von der Ostküste. Sie konnten die Suche auf alte Häuser beschränken - wegen der Camphenlampen - und auf solche, die ein Stück abseits vom eigentlichen Strand lagen - wegen der Ahorn-und Eichenlaubspuren. Dennoch war die schiere Größe dieses Gebiets entmutigend. Hunderte von Meilen. Beils Telefon klingelte. Er meldete sich, sprach etwa eine Minute lang und legte dann auf. Ging zur Karte.
    »Die Straßensperren stehen. Garrett und Amelia könnten sich hier landeinwärts halten, um sie zu umgehen« - er tippte auf Planquadrat M-10 -,
    »aber Mason und Frank können von ihrem Standort aus das Gelände hier überblicken und müssten sie eigentlich sehen.«
    »Was ist das für eine Eisenbahnstrecke, südlich der Stadt?«, fragte Rhyme.
    »Auf der werden keine Personen befördert. Dort fahren nur Güterzüge, und die verkehren nicht nach festem Fahrplan. Aber sie könnten darauf entlangmarschieren. Deswegen hab ich die Sperre bei Belmont errichten lassen. Jede Wette, dass sie sich in die Richtung halten. Garrett könnte sich meiner Meinung nach auch eine Weile im Naturschutzgebiet bei Manitou Falls verstecken - wo er doch so viel für Käfer und Natur und das ganze Zeug übrig hat. Vermutlich treibt er sich dort ziemlich oft rum.« Bell tippte auf Planquadrat T-10.
    »Was ist mit dem Flugplatz?«, fragte Farr. Bell wandte sich an Rhyme.
    »Kann sie ein Flugzeug kurzschließen?«
    »Nein, sie kann nicht fliegen.« Rhyme bemerkte eine Eintragung auf der Karte.
    »Was ist das für ein Militärstützpunkt?«, fragte er.
    »Dort wurden in den sechziger und siebziger Jahren Waffen gelagert. Ist seit Jahren dicht. Aber dort gibt's überall Tunnel und Bunker. Wir brauchten zwei Dutzend Männer, um dort alles abzusuchen, und vermutlich würde er trotzdem ein Schlupfloch finden, in dem er sich verstecken kann.«
    »Wird er bewacht?«
    »Nicht mehr.«
    »Was ist das da, dieses viereckige Areal? Bei Planquadrat E-5 und E-6?«
    »Das? Wahrscheinlich der alte Vergnügungspark«, sagte Bell und schaute zu Farr und Ben.
    »Genau«, sagte Ben.
    »Mein Bruder und ich sind da früher immer hingegangen, als ich noch ein Kind war. Wie hieß er doch gleich? Indian Ridge oder so ähnlich.« Bell nickte.
    »Es war ein nachgebautes Indianerdorf. Hat vor ein paar Jahren zugemacht - aus Besuchermangel. Williamsburg und Six Flags waren viel beliebter. Kein schlechtes Versteck, aber es liegt in der entgegengesetzten Richtung von den Outer Banks. Da geht Garrett vermutlich nicht hin.« Bell deutete auf Planquadrat H-14.
    »Hier is Lucy. Und Garrett und Amelia müssen in der Gegend auf der Harper Road bleiben. Sobald sie die Straße verlassen, geraten sie in Sumpfland, und dort ist alles voller Lehm. Da wären sie tagelang unterwegs - wenn sie's überleben, was vermutlich nicht der Fall ist. Also... wir sollten meiner Meinung nach einfach abwarten, was passiert.« Rhyme nickte geistesabwesend, während er den Blick von einem markanten Punkt des Paquenoke County zum anderen wandern ließ - fast so ziellos wie seine Freundin, die aufgeregte Fliege, die inzwischen entflogen war.

... Fünfundzwanzig
    Garrett Hanion führte Amelia eine breite Asphaltstraße entlang. Sie liefen jetzt langsamer als zuvor, waren erschöpft und von der Hitze ausgelaugt. Irgendwie kam ihr die Gegend bekannt vor, und schließlich wurde ihr klar, dass sie sich auf der Canal Road befanden - der Straße, auf der sie heute Morgen von der Bezirksverwaltung zu den beiden Tatorten in Blackwater Landing gefahren waren. Vor sich konnte sie die dunklen Fluten des Paquenoke sehen. Auf der anderen Seite des Kanals standen die großen, prachtvollen Häuser, auf die sie Lucy

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