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Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc

Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc

Titel: Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: mulder43
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Der Suchtrupp sollte Lydia finden, ebenso wie die übrigen fingierten Spuren - um sie davon zu überzeugen, dass Mary Beth in einem Haus auf den Outer Banks festgehalten wurde. Was natürlich bedeutete, dass sie in der entgegengesetzten Richtung zu finden war - westlich von Tanner's Corner. Garretts Plan war raffiniert, aber er hatte einen Fehler - als er davon ausging, dass der Suchtrupp mehrere Tage brauchen würde, um Lydia zu finden (deshalb hatte er die vielen Lebensmittel für sie hinterlassen). Bis dahin hatte er längst bei Mary Beth sein wollen, im eigentlichen Versteck, während die Verfolger die Outer Banks abkämmten. Und deshalb hatte Rhyme Bell gefragt, was die beste Verbindung von Tanner's Corner nach Westen sei.
    »Von Blackwater Landing«, hatte der Sheriff geantwortet.
    »Die Route 112.« Und Rhyme hatte Lucy und die anderen Deputys auf schnellstem Weg dorthin beordert. Es bestand durchaus die Möglichkeit, dass Garrett und Sachs die Kreuzung bereits passiert hatten und weiter nach Westen unterwegs waren. Doch Rhyme hatte die Entfernung berechnet und glaubte nicht, dass sie zu Fuß - zumal sie in Deckung bleiben mussten - in so kurzer Zeit so weit gekommen waren. Jetzt meldete sich Lucy von der Straßensperre. Thom stellte den Anruf auf das Lautsprechertelefon durch. Die Polizistin war zweifellos noch misstrauisch und fragte sich, auf wessen Seite Rhyme eigentlich stand.
    »Ich sehe hier nirgendwo eine Spur von ihnen«, sagte sie skeptisch,
    »und wir haben jedes Auto kontrolliert, das durchgekommen ist. Sind Sie sich Ihrer Sache völlig sicher?«
    »Ja«, erklärte er.
    »Ich bin mir sicher.«
    »Wollen wir hoffen, dass Sie Recht haben«, sagte sie lediglich, ohne eine Wort darüber zu verlieren, was sie von dieser selbstherrlichen Erwiderung hielt.
    »Sonst haben wir hier einen Riesenschlamassel.« Kurz darauf klingelte Beils Telefon. Er hörte kurz zu. Schaute zu Rhyme,
    »Drei weitere Deputys sind gerade an der Canal Road eingetroffen, etwa eine Meile südlich von der Route 112. Sie kämmen die Gegend zu Fuß in Richtung Norden ab, auf Lucy und die anderen zu, und versuchen Garrett und Sachs in die Enge zu treiben.« Er hörte wieder eine Weile zu. Warf Rhyme einen Blick zu, wandte sich wieder ab und sagte dann:
    »Ja, sie ist bewaffnet... und ich hab gehört, dass sie ziemlich gut schießen kann.« Sachs und Garrett kauerten im Gestrüpp und beobachteten die Straßensperre, vor der ein Personenwagen nach dem anderen angehalten wurde. Dann ertönte hinter ihnen ein Geräusch, das Sachs auch ohne Nachtfaltergehör auf Anhieb erkannte: Sirenen. Wieder sahen sie Blinklichter, die von Süden auf sie zukamen. Ein zweiter Streifenwagen hielt mitten auf der Canal Road an, und drei Deputys, ebenfalls mit Schrotflinten bewaffnet, stiegen aus. Langsam rückten sie durch das Gestrüpp vor, genau auf Garrett und Sachs zu. In zehn Minuten mussten sie auf das Schilfdickicht stoßen, in dem sich die Flüchtigen versteckten. Garrett sah sie gespannt an.
    »Was ist?«, fragte sie. Er warf einen Blick auf ihre Waffe.
    »Wollen Sie die nicht benutzen?« Sie starrte ihn erschrocken an.
    »Nein. Natürlich nicht.« Garrett deutete mit dem Kopf auf die Straßensperre.
    »Die schon.«
    »Niemand wird einen Schuss abgeben!«, zischte sie, entsetzt darüber, dass er überhaupt auf den Gedanken kam. Sie drehte sich um, schaute in den Wald. Der Boden war sumpfig und unwegsam - da kam man nicht durch, ohne gesehen oder gehört zu werden. Vor ihnen ragte ein Maschendrahtzaun auf, der das Firmengelände der Davett Industries umgab. Durch das Gitternetz sah sie etliche Autos, die auf dem Parkplatz standen. Amelia Sachs war ein Jahr im Streifendienst auf der Straße gewesen und hatte dabei allerhand gelernt. Und weil sie sich außerdem einigermaßen mit Autos auskannte, konnte sie in weniger als dreißig Sekunden jedes Fahrzeug knacken und kurzschließen. Aber selbst wenn sie einen Wagen klaute - wie sollten sie vom Werksgelände herunterkommen? Das Tor kam nicht in Frage, denn dann waren sie wieder auf der Canal Road und mussten durch die Straßensperre. Ob sie sich ein geländegängiges Fahrzeug oder einen Pick-up besorgen und irgendwo ungesehen durch den Zaun brechen könnten, um sich so zur Route 112 durchzuschlagen? Das Gelände rund um Blackwater Landing war unwegsam - voller Bodenwellen, hinter denen tiefe Sumpflöcher lauerten. Kamen sie da durch, ohne dass sie einen Unfall baute und sie alle beide umbrachte? Die

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