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Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc

Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc

Titel: Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: mulder43
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O'Sarian.
    »Und damit leichter als Holz?«
    »Genau.« Er nickte wieder, diesmal noch ernster als zuvor.
    »Danke.« Danke? Dann kamen sie aus dem Wald und sahen, dass das Haus auf einer weiten Lichtung stand - im Umkreis von mindestens fünfzig Metern wuchsen weder Baum noch Strauch, hinter denen sie hätten in Deckung gehen können. Das letzte Stück könnte heikel werden.
    »Glaubst du, die sind da drin?«, fragte Tomel, der unruhig seine herrliche Schrotflinte befingerte.
    »Ich weiß nicht - Moment, runter!« Die drei Männer kauerten sich rasch auf den Boden.
    »Ich hab unten irgendwas gesehen. Am linken Fenster.« Culbeau blickte durch das Zielfernrohr des Jagdgewehrs.
    »Irgendjemand läuft da rum. Im Erdgeschoss. Ich kann's nicht genau erkennen, wegen der Jalousie. Aber da ist eindeutig jemand drin.« Er suchte die anderen Fenster ab.
    »Scheiße!«, zischte er erschrocken und warf sich zu Boden.
    »Was denn?«, fragte O'Sarian aufgeregt, brachte sein Gewehr in Anschlag und fuhr herum.
    »Runter! Einer von denen hat ein Gewehr mit Zielfernrohr. Sie haben uns genau im Visier. Vom oberen Fenster aus. Verdammt.«
    »Muss die Braut sein«, sagte Tomel.
    »Der Junge ist viel zu schwuchtelig. Der weiß ja nicht mal, wo die Kugeln rauskom
    »Elendes Dreckstück«, murmelte Culbeau. O'Sarian verzog sich hinter einen Baum, das Dschungelkampfgewehr dicht an die Backe gedrückt.
    »Von dort aus kann sie auf das ganze Gelände feuern«, sagte Culbeau.
    »Wollen wir warten, bis es dunkel wird?«, fragte Tomel.
    »Ach, und was ist mit dem flachbrüstigen Weib und den ändern Deputys hinter uns? Ich glaub nicht, dass das hinhaut, Harris, oder?«
    »Was ist, kannst du sie von hier aus treffen?« Tomel deutete mit dem Kopf auf das Fenster.
    »Wahrscheinlich«, sagte Culbeau seufzend. Er wollte Tomel gerade zusammenstauchen, als sich O'Sarian mit geradezu unheimlich normalem Tonfall zu Wort meldete.
    »Aber wenn Rich schießt, hören es Lucy und die anderen. Meiner Meinung nach sollten wir sie seitlich fassen. Ums Haus rumgehen und zusehen, dass wir reinkommen. Da drin macht ein Schuss viel weniger Krach.« Genau das hatte Culbeau gerade sagen wollen.
    »Das dauert mindestens eine halbe Stunde«, blaffte Tomel, der vermutlich sauer war, weil O'Sarian vor ihm darauf gekommen war. Der benahm sich nicht nur vernünftig - er lief regelrecht zu Bestform auf. Er entsicherte sein Gewehr und schaute mit zusammengekniffenen Augen zu dem Haus.
    »Also, ich würde sagen, wir müssten es in weniger als einer halben Stunde schaffen. Was meinst du, Rich?«

... Dreißig
    Steve Farr führte Henry Davett in das Labor. Der Geschäftsmann dankte Farr, der daraufhin wieder wegging, und nickte Rhyme zu. Wie schon zuvor betrachtete er Rhymes Zustand überhaupt nicht. Den vermochte dieses Verhalten diesmal allerdings nicht zu trösten. Zu sehr setzte ihm die Sorge um Sachs zu. Immer wieder hörte er Jim Beils Worte. Normalerweise hat man vierundzwanzig Stunden Zeit, um das Opfer zu
    finden - danach betrachtet es der Kidnapper nicht mehr als menschliches Wesen und zögert nicht, es zu töten. Diese Faustregel, die sich ursprünglich auf Lydia und Mary Beth bezogen hatte, galt jetzt auch für Amelia Sachs. Mit einem Unterschied - Rhyme glaubte, dass Sachs möglicherweise weit weniger als vierundzwanzig Stunden blieben.
    »Ich dachte, Sie hätten den Jungen geschnappt. Jedenfalls habe ich das gehört.«
    »Er ist uns entwischt«, sagte Ben.
    »Nein!« Davett runzelte die Stirn.
    »Klar«, warf Ben ein.
    »Ist aus dem Gefängnis ausgebrochen, wie in alten Zeiten.« Rhyme mischte sich ein.
    »Ich habe weitere Spuren, weiß aber nicht, was ich davon halten soll. Ich hatte gehofft, dass Sie uns vielleicht noch mal weiterhelfen können.« Der Geschäftsmann nahm Platz.
    »Ich tue, was ich kann.« Ein kurzer Blick auf das WSJD an seiner Krawattenklammer. Rhyme deutete mit dem Kopf auf die Schiefertafel.
    »Könnten Sie mal einen Blick darauf werfen? Auf die Tabelle rechts außen.«
    »Die Mühle - hat er sich etwa dort aufgehalten? In der alten Mühle nordöstlich von der Stadt?«
    »Ganz recht.«
    »Die kenn ich.« Unwirsch verzog Davett das Gesicht.
    »Daran hätte ich denken sollen.« Begriffe wie
    »hätte sollen« hatten im Vokabular eines Kriminalisten nichts verloren.
    »Man kann in diesem Gewerbe unmöglich an alles denken«, sagte Rhyme.
    »Aber wenn Sie einen Blick auf die Tabelle werfen würden. Kommt Ihnen da irgendetwas bekannt vor?« Davett

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