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Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc

Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc

Titel: Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: mulder43
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wir wären unter dem Boot, und haben auf uns geschossen.«
    »Erst nachdem Sie...« Dann verstummte Lucy und nickte wissend.
    »Die waren das«, sagte Sachs zu der Polizistin.
    »Culbeau und die anderen. Einer von denen hat zuerst geschossen. Um euch einen Schreck einzujagen vermutlich, und um euch aufzuhalten.«
    »Und wir haben gedacht, Sie wären das.« Sachs hielt ihr die Hände hin.
    »Wir haben keine andere Wahl.« Die Polizistin musterte Sachs eingehend, griff dann langsam in ihre Hosentasche und holte den Schlüssel heraus. Sie nahm ihr die verchromten Fesseln ab. Sachs rieb ihre Handgelenke.
    »Wie sieht's mit der Munition aus?«
    »Ich hab noch vier Schuss.«
    »In meinem sind fünf«, sagte Sachs, die sich von Lucy ihren langläufigen Smith & Wessen geben ließ und die Trommel überprüfte. Sachs blickte auf Thom. Mary Beth trat vor.
    »Ich kümmere mich um ihn.«
    »Nur eins«, sagte Sachs.
    »Er ist schwul. Er hat sich testen lassen, aber...«
    »Spielt keine Rolle«, erwiderte die junge Frau.
    »Ich passe auf. Gehen Sie.«
    »Sachs«, sagte Rhyme.
    »Ich...«
    »Später, Rhyme. Dafür ist jetzt keine Zeit.« Sachs schob sich zur Tür, blickte kurz hinaus, erkundete das Gelände, hielt Ausschau nach Deckung und günstigen Schusspositionen. Jetzt, da sie die Hände frei hatte und die schwere Waffe spürte, fasste sie neue Zuversicht. Das war ihre Welt: Waffen und Tempo. Sie durfte nur nicht an Lincoln Rhyme und seine Operation denken, an den toten Jesse Corn, an Garrett Hanion und seine Hinterlist, geschweige denn daran, was sie erwartete, wenn sie aus diesem fürchterlichen Schlamassel herauskamen. Wenn du in Schwung bist, kriegt dich keiner...
    »Wir stürmen aus der Tür«, sagte sie zu Lucy.
    »Sie laufen nach links, hinter den Bus, aber nicht stehen bleiben, egal, was passiert. Bleiben Sie in Bewegung, bis Sie im Gras sind. Ich laufe nach rechts - zu dem Baum da drüben. Wenn wir im hohen Gras sind, halten wir uns bedeckt und rücken vor, auf den Wald zu, umgehen sie seitlich.«
    »Die sehen uns aber, wenn wir aus der Tür kommen.«
    »Sie sollen uns auch sehen. Wir wollen ihnen klar machen, dass wir zwei irgendwo da draußen im Gras sind. Dadurch werden sie nervös und blicken sich ständig um. Schießen Sie nicht, solange Sie kein klares, eindeutiges Ziel haben. Haben Sie das kapiert? Ja?«
    »Ich hab's kapiert.« Sachs ergriff mit der linken Hand den Türknauf. Sie ging auf Blickkontakt mit Lucy. Einer von ihnen - O'Sarian, begleitet von Tomel - schleppte den Kerosinkanister zur Hütte, ohne auf die Tür zu achten. Daher konnte keiner von beiden rechtzeitig die Waffe anlegen und einen gezielten Schuss abgeben, als die beiden Frauen herausstürmten, ausschwärmten und zur nächstbesten Deckung rannten. Culbeau - der ein Stück weiter hinten war, damit er die Front und die Seite der Hütte im Blick hatte - hatte offenbar auch nicht damit gerechnet, dass jemand herauskam, denn als sein Jagdgewehr losdonnerte, warfen sich sowohl Sachs als auch Lucy bereits ins hohe Gras, das rings um die Hütte wucherte. O'Sarian und Tomel verschwanden ebenfalls im Gras.
    »Ihr habt sie rausgelassen«, rief Culbeau.
    »Scheiße, was macht ihr da?« Er gab einen weiteren Schuss auf Sachs ab, die flach am Boden lag -und als sie wieder aufblickte, hatte sich Culbeau ebenfalls ins Gras gehechtet. Drei tödliche Schlangen, die da draußen vor ihnen waren. Und kein Hinweis darauf, wo sie stecken könnten.
    »Nach rechts«, rief Culbeau.
    »Wohin?«, meldete sich einer der anderen. Ihrer Meinung nach war es Tomel.
    »Ich glaub... Moment.« Danach Stille. Sachs kroch auf die Stelle zu, wo sie kurz zuvor Tomel und O'Sarian gesehen hatte. Sie konnte nur etwas Rotes erkennen, hielt sich aber in die Richtung. Der heiße Wind drückte das Gras beiseite, und sie sah, dass es der Kerosinkanister war. Sie schob sich ein paar Schritte näher, und als der Wind ihr wieder zu Hilfe kam, zielte sie tief und jagte eine Kugel in den Boden des Kanisters. Er ruckelte kurz und verströmte eine klare Flüssigkeit.
    »Scheiße«, rief einer der Männer, worauf sie ein Rascheln im Gras hörte, als er sich, wie sie annahm, schleunigst von dem Kanister entfernte, obwohl er kein Feuer fing. Wieder Geraschel, Schritte. Aber woher kamen sie? Dann sah Sachs draußen im Gelände, etwa fünfzehn Meter entfernt, etwas aufblinken. Ganz in der Nähe der Stelle, wo Culbeau gewesen war, und ihr wurde klar, dass es vermutlich das Zielfernrohr oder das

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