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Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc

Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc

Titel: Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: mulder43
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Verschlussstück seiner schweren Büchse war. Vorsichtig hob sie den Kopf und ging auf Blickkontakt mit Lucy, deutete auf sich und dann auf das Blinken. Die Polizistin nickte und deutete dann auf die Seite. Sachs nickte. Doch als Lucy geduckt durch das hohe Gras auf der linken Seite der Hütte lief, stand O'Sarian auf, lachte wieder wie ein Wahnsinniger und eröffnete mit seinem Colt das Feuer. Trocken hallten die Schüsse im Gelände wider. Einen Moment gab Lucy ein deutliches Ziel ab, und nur weil O'Sarian zu ungeduldig war, verfehlte er sie. Die Polizistin hechtete zu Boden, als rundum Erdfontänen aufspritzten, richtete sich dann auf und gab einen Schuss auf ihn ab, traf ihn beinahe, worauf sich der kleine Mann in Deckung warf und ein lautes Johlen ausstieß.
    »Nicht schlecht, Baby!«, rief er. Sachs rückte wieder vor, auf Culbeaus Stellung zu. Sie hörte weitere Schüsse. Das Knallen eines Revolvers, dann den trockenen Feuerstoß des Sturmgewehrs, danach das ohrenbetäubende Krachen der Schrotflinte. Einen Moment fürchtete sie, Lucy könnte getroffen worden sein, doch kurz darauf hörte sie ihre Stimme.
    »Amelia, er kommt auf Sie zu.« Schwere Schritte im Gras. Stille. Rascheln. Wer? Und wo war er? Sie bekam es mit der Angst zu tun und blickte sich benommen um. Alles ruhig. Dann eine Männerstimme, die irgendetwas Unverständliches rief. Die Schritte entfernten sich. Wieder teilte der Wind das Gras, und Sachs sah Culbeaus Zielfernrohr funkeln. Er war fast genau vor ihr, fünfzehn Meter entfernt, auf einer Bodenwelle - eine günstige Schussposition. Er konnte jederzeit aus dem Gras aufspringen und mit seiner schweren Büchse das ganze Gelände bestreichen. Sie kroch schneller voran, ging davon aus, dass er mit dem Zielfernrohr Lucy anvisierte - oder durch das Fenster der Hütte Rhyme und Mary Beth aufs Korn nahm. Schneller, schneller! Sie sprang auf und rannte geduckt weiter. Culbeau war immer noch gut zehn Meter entfernt. Aber Sean O'Sarian war weit näher - wie Sachs feststellen musste, als sie über die Lichtung rannte und über ihn stolperte. Er keuchte auf, als sie neben ihm stürzte und auf den Rücken fiel. Er roch nach Schnaps und Schweiß. Mit irrem Blick schaute er sie an; er wirkte wie von Sinnen. Im nächsten Moment hob Sachs den Revolver, und er legte das ColtGewehr auf sie an. Sie warf sich nach hinten, ins Gras, und beide drückten gleichzeitig ab. Sie spürte das Mündungsfeuer, als er sein Magazin leer schoss, doch alle drei Kugeln gingen vorbei. Sie hatte nur einmal abgedrückt und ihn ebenfalls verfehlt. Als sie sich auf den Bauch wälzte und nach ihm umschaute, sprang er johlend durch das Gras davon. Lass dir die Gelegenheit nicht entgehen, sagte sie sich. Und lief Gefahr, von Culbeau getroffen zu werden, als sie sich aus dem Gras aufrichtete und auf O'Sarian zielte. Doch bevor sie abdrücken konnte, stand Lucy auf und gab einen Schuss auf ihn ab, als er direkt auf sie zulief. Der Mann riss den Kopf hoch und fasste sich an die Brust. Lachte wieder. Dann drehte er sich um die eigene Achse und fiel ins Gras. Lucy stand der Schreck ins Gesicht geschrieben, und Sachs fragte sich, ob dies das erste Mal war, dass sie in Ausübung ihres Dienstes jemanden tötete. Dann warf sich die Polizistin wieder zu Boden. Im nächsten Moment zerfetzten mehrere Schrotladungen das Gras -genau dort, wo Lucy eben noch gestanden hatte. Sachs kroch weiter auf Culbeau zu, und sie rückte so schnell wie möglich vor. Wahrscheinlich wusste er jetzt, wo sich Lucy befand, und wenn sie wieder aufstand, hatte er sie genau im Visier. Fünf Meter, dann nur noch drei. Wieder blinkte das Zielfernrohr auf, eine Idee greller diesmal, und Sachs duckte sich. Drückte sich an den Boden und wartete auf den Schuss. Aber offenbar hatte er sie nicht gesehen. Als kein Schuss fiel, robbte sie weiter, hielt sich leicht nach rechts, um ihn von der Seite zu fassen. Sie schwitzte, und ihre arthritischen Gelenke taten höllisch weh. Noch anderthalb Meter. Jetzt. Ihre Schussposition war denkbar schlecht. Da Culbeau auf einer Bodenwelle in Stellung gegangen war, musste sie sich rechts von ihm aus dem Gras rollen und aufstehen, damit sie ihn überhaupt ins Ziel fassen konnte. Es gab keinerlei Deckung. Wenn sie ihn nicht auf Anhieb erwischte, hatte er sie genau im Ziel. Und selbst wenn sie ihn traf, hatte Tomel etliche Sekunden lang Zeit, die Schrotflinte auf sie zu richten. Aber ihr blieb nichts anderes übrig. Wenn du in Schwung bleibst... Die

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