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Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc

Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc

Titel: Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: mulder43
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sicher. Diese Männer wollten mich... na ja, Sie können es sich schon denken. Richten Sie ihr bitte meinen Dank aus.«
    »Mach ich«, erwiderte Rhyme.
    »Wären Sie bereit, mir eine Frage zu beantworten?«
    »Welche?«
    »Ich weiß, dass Sie bei Jim Bell bereits eine Aussage gemacht haben, aber bislang kann ich nur aus den Spuren schließen, was in Blackwater Landing vorgefallen ist. Und manche davon sind nicht unbedingt eindeutig. Könnten Sie es mir schildern?«
    »Klar... Ich war drunten am Fluss, ein paar Funde säubern, und als ich aufgeblickt habe, war Garrett da. Ich war sauer. Ich wollte nicht gestört werden. Jedes Mal, wenn er mich irgendwo gesehen hat, ist er einfach hergekommen und hat ein Gespräch angefangen, als ob wir dick befreundet wären. An diesem Morgen war er aufgeregt. Er hat allerlei merkwürdige Sachen gesagt, zum Beispiel: >Du solltest nicht allein hierher kommen, es ist zu gefährlich, in Blackwater Landing sterben die Leute.< Und dergleichen mehr. Er hat mich schier wahnsinnig gemacht. Ich habe ihm gesagt, er solle mich in Ruhe lassen. Ich müsse arbeiten. Er hat mich an der Hand gepackt und wollte mich wegzerren. Da kommt Billy Stail aus dem Wald und schreit: >Du Dreckskerl<, oder so was Ähnliches, und er drischt mit einer Schaufel auf Garrett ein, aber er hat sie Billy abgenommen und ihn erschlagen. Dann hat er mich wieder gepackt, hat mich zu dem Boot gezerrt und zu der Hütte gebracht.«
    »Seit wann belästigt Garrett Sie schon?« Mary Beth lachte.
    »Belästigt? Nein, nein. Ich wette, Sie haben mit meiner Mutter geredet. Ich war vor etwa einem halben Jahr in der Innenstadt, als ihn ein paar Jungs von der Highschool in die Mangel nehmen wollten. Ich hab sie verjagt. Dadurch wurde ich wohl seine Freundin. Er ist mir oft nachgestiegen, aber das war alles. Hat mich von weitem angeschmachtet, so in der Art. Ich war davon überzeugt, dass er harmlos ist.« Ihr Lächeln verging.
    »Bis neulich dann.« Mary Beth blickte auf ihre Uhr.
    »Ich muss los. Aber ich wollte Sie was fragen - und das ist der andere Grund, weshalb ich hier bin. Dürfte ich vielleicht die übrigen Knochen mitnehmen, wenn Sie sie nicht mehr als Beweismittel brauchen?« Rhyme, der aus dem Fenster blickte und in Gedanken schon wieder mit Amelia Sachs beschäftigt war, wandte sich langsam zu Mary ßeth um.
    »Was für Knochen?«, fragte er.
    »Die von Blackwater Landing. Wo Garrett mich entführt hat.« Rhyme schüttelte den Kopf.
    »Was meinen Sie damit?« Mary Beth legte besorgt die Stirn in Falten.
    »Die Knochen -das waren Funde, die ich dort gemacht habe. Ich wollte gerade die restlichen ausgraben, als Garrett mich entführt hat. Sie sind sehr wichtig... Sie wollen doch nicht etwa sagen, dass sie verloren gegangen sind?«
    »Niemand hat am Tatort irgendwelche Knochen sichergestellt«, sagte Rhyme.
    »Im Untersuchungsbericht werden keine erwähnt.« Sie schüttelte den Kopf.
    »Nein, nein... Sie können doch nicht einfach weg sein!«
    »Was denn für Knochen?«
    »Ich habe die Überreste von einigen verschollenen Kolonisten von Roanoke gefunden. Aus dem späten sechzehnten Jahrhundert.« Rhymes Geschichtskenntnisse beschränkten sich weitgehend auf New York.
    »Damit kenne ich mich nicht aus.« Doch als sie ihm von den Siedlern auf Roanoke berichtete, die eines Tages spurlos verschwunden waren, nickte er.
    »Ich meine mich zu erinnern, dass ich in der Schule etwas davon gehört habe. Warum glauben Sie, dass es sich um deren Überreste handelt?«
    »Die Knochen waren sehr alt und verwittert, und außerdem befanden sie sich nicht an einer indianischen Grabstätte oder auf einem Friedhof aus der Kolonialzeit. Sie lagen einfach unter der Erde, ohne jeden Hinweis. So sind Krieger mit den Leichen ihrer Feinde verfahren. Hier...« Sie öffnete ihren Rucksack.
    »Ein paar hatte ich schon eingepackt, bevor Garrett mich weggeschafft hat.« Sie holte etliche in Plastikfolie gewickelte Stücke heraus, alle geschwärzt und vermodert. Rhyme erkannte eine Speiche, einen Teil von einem Schulterblatt, ein Hüftbein und ein mehrere Zentimeter langes Stück vom Oberschenkelknochen.
    »Dort lagen noch viel mehr«, sagte sie.
    »Das ist einer der größten Funde in der Geschichte der amerikanischen Archäologie. Sie sind ungeheuer wertvoll. Ich muss sie wieder finden.« Rhyme starrte auf die Speiche - einer der beiden Unterarmknochen. Im nächsten Moment blickte er auf.
    »Könnten Sie vielleicht zur Sheriff-Dienststelle gehen, einfach

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