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Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc

Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc

Titel: Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: mulder43
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heute früh Lydia geschnappt hat.«
    »Oh«, sagte Bell.
    »Die Fingerabdrücke - wir haben sie auf der Schaufel gefunden.« Rhyme nickte.
    »Und seine Fingerabdrücke waren wegen der früheren Festnahmen in der Kartei?«
    »Richtig.«
    »Und nun berichten Sie mir von heute Morgen«, sagte Rhyme. Jesse sprang ein.
    »Es war früh. Kurz nach Sonnenaufgang. Ed Schaeffer und ich wollten den Tatort im Auge behalten, für den Fall, dass Garrett zurückkommt. Ed war auf der Nordseite vom Fluss, ich im Süden. Lydia kam vorbei und wollte ein paar Blumen niederlegen. Ich hab sie allein gelassen und bin zurück zum Auto. Hätte ich wohl lieber nicht machen sollen. Im nächsten Moment schreit sie laut los, und ich sehe, wie die zwei über den Paquo weglaufen. Die waren weg, eh ich das Boot oder was anderes zum Übersetzen gefunden habe. Ed hat sich über Funk nicht gemeldet. Ich hab mir Sorgen um ihn gemacht, und als ich endlich drüben war, hab ich ihn gefunden, fast zu Tode gestochen. Garrett hatte eine Falle aufgebaut.«
    »Wir glauben, dass Ed weiß, wo der Junge Mary Beth hingeschafft hat«, sagte Bell.
    »Er hat in dem Unterstand, in dem sich Garrett versteckt hat, eine Karte entdeckt. Aber er verlor das Bewusstsein, bevor er uns sagen konnte, was er auf der Karte gesehen hat, und Garrett muss sie mitgenommen haben, nachdem er Lydia gekidnappt hat. Wir haben sie nicht gefunden.«
    »Wie geht es dem Deputy?«, fragte Sachs.
    »Hat durch die Stiche einen Schock erlitten. Keiner weiß, ob er durchhält. Und wenn ja, ob er sich an irgendwas erinnern kann, wenn er wieder zu sich kommt.« Dann sind wir also auf Spuren angewiesen, dachte Rhyme. Was er ohnehin vorzog, jedenfalls jedem Zeugen.
    »Wie steht's mit dem Tatort von heute Morgen?«
    »Wir haben das hier gefunden.« Jesse öffnete einen Aktenkoffer und holte einen Plastikbeutel mit einem Turnschuh heraus.
    »Garrett hat ihn verloren, als er sich Lydia geschnappt hat. Sonst nichts.« Am gestrigen Tatort eine Schaufel, heute einen Schuh... Mehr nicht. Missmutig musterte Rhyme den einzelnen Turnschuh.
    »Stellen Sie ihn da drüben hin.« Er nickte zu einem Tisch hin.
    »Berichten Sie mir von den anderen Todesfällen, bei denen man Garrett verdächtigte.«
    »Alle in und um Blackwater Landing«, sagte Bell.
    »Zwei der Opfer sind im Kanal ertrunken. Alles hat daraufhingedeutet, dass sie hineingefallen sind und sich den Kopf angeschlagen haben. Aber der Gerichtsmediziner hat gesagt, es wäre möglich, dass man ihnen vorsätzlich einen Schlag auf den Kopf versetzt und sie dann gestoßen hat. Garrett wurde kurz vor ihrem Tod in der Nähe ihrer Häuser gesehen. Letztes Jahr ist dann jemand zu Tode gestochen worden. Von Hornissen. Genau wie Ed. Wir wissen, dass Garrett dahinter steckt.« Bell wollte fortfahren, doch Mason unterbrach ihn.
    »Eine junge Frau, Anfang zwanzig - genau wie Mary Beth. Sehr hübsch, brav und gläubig. Ist auf der Veranda hinter ihrem Haus eingenickt. Garrett hat ein Hornissennest auf sie geworfen. Hundertsiebenunddreißig Mal ist sie gestochen worden und hat einen Herzanfall erlitten.«
    »Ich habe die Meldung entgegengenommen«, sagte Lucy Kerr.
    »War ein schlimmer Anblick, was ihr da zugestoßen ist. Sie ist langsam gestorben und unter großen Schmerzen.«
    »Oh, und die Beerdigung, an der wir unterwegs vorbeigekommen sind«, sagte Bell.
    »Das war Todd Wilkes. Er war acht. Selbstmord.«
    »O nein«, murmelte Sachs.
    »Wieso?«
    »Na ja, er war ziemlich krank«, erklärte Jesse Corn.
    »War mehr im Krankenhaus als daheim. Hat ihn schwer mitgenommen. Aber da war noch mehr - vor ein paar Wochen wurde Garrett dabei beobachtet, wie er Todd angeschrien hat. Hat ihm echt die Hölle heiß gemacht. Wir glauben, dass Garrett ihn ständig schikaniert und eingeschüchtert hat, bis der Kleine durchgedreht ist.«
    »Motiv?«, fragte Sachs.
    »Der ist ein Psychopath, das ist sein Motiv«, versetzte Mason.
    »Die Leute machen sich über ihn lustig, und er zieht los und nimmt sie sich vor. So einfach ist das.«
    »Schizophren?«
    »Nach Ansicht der Schulpsychologen nicht«, sagte Lucy.
    »Antisoziale Persönlichkeitsstruktur, so nennen sie das. Er hat einen hohen IQ. Hatte fast lauter Einser im Zeugnis - bis er vor zwei Jahren angefangen hat, die Schule zu schwänzen.«
    »Haben Sie ein Bild von ihm?«, fragte Sachs. Der Sheriff schlug einen Aktenordner auf.
    »Hier ist das erkennungsdienstliche Foto, das nach dem Anschlag mit dem Hornissennest aufgenommen wurde.«

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