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Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc

Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc

Titel: Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: mulder43
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errichtet, schätzte Rhyme. Im üblichen Amtsgrün gestrichen; Fingerfarbenbilder, offenbar von Grundschülern gemalt, zierten die Flure, dazu Fotos von Tanner's Corner im Lauf seiner Geschichte sowie rund ein halbes Dutzend öffentliche Stellenausschreibungen.
    »Geht das in Ordnung?«, fragte Bell, als er eine Tür aufstieß.
    »Wir benutzen das als Asservatenkammer, aber wir räumen das Zeug raus und schaffen es runter in den Keller.« Ein gutes Dutzend Kartons säumten die Wände. Ein Polizist karrte gerade mühsam einen großen Toshiba-Fernseher aus dem Raum. Ein anderer schleppte zwei Kisten mit Saftflaschen weg, in denen sich eine klare Flüssigkeit befand. Rhyme betrachtete sie, und Bell lachte.
    »Das fasst in etwa die kriminellen Aktivitäten in Tanner's Corner zusammen: Diebstahl von elektronischen Geräten und Schwarzbrennerei.«
    »Das ist Schnaps?«, fragte Sachs.
    »Ganz recht. Höchstens einen Monat alt.«
    »Ocean Spray?«, fragte Rhyme spöttisch, als er die Etiketten auf den Flaschen sah.
    »Die sind bei den Schwarzbrennern beliebt - wegen dem breiten Hals. Trinken Sie Schnaps?«
    »Nur Scotch.«
    »Bleiben Sie dabei.« Bell nickte zu den Flaschen hin, die der Polizist aus der Tür schleppte.
    »Der Bundesregierung und dem Staat Carolina geht's nur um die Steuern. Wir machen uns um die Leute Sorgen. Die Sorte da ist gar nicht übel. Aber Schwarzgebrannter wird oft mit Formaldehyd verschnitten, mit Lackverdünner und Flüssigdünger. Hier bei uns gehen jedes Jahr zwei, drei Menschen an vergiftetem Fusel drauf.«
    »Wieso eigentlich Schwarzgebrannter?«, fragte Thom.
    »Weil er für gewöhnlich in finsterer Nacht gebrannt wird, damit kein Steuerfahnder es mitbekommt.«
    »Aha«, sagte der junge Mann, der, wie Rhyme wusste, eher einen guten St. Emilion, einen Pomerol oder einen weißen Burgunder schätzte. Rhyme sah sich in dem Zimmer um.
    »Wir brauchen mehr Steckdosen.« Er nickte zu dem einzigen Anschluss an der Wand.
    »Wir können ein paar Kabel verlegen«, sagte Bell.
    »Ich setze jemand darauf an.« Er schickte einen Deputy mit dem entsprechenden Auftrag los und berichtete dann, dass er beim Labor der Staatspolizei in Elizabeth City angerufen und dringend um die Bereitstellung der von Rhyme gewünschten Ausrüstung ersucht habe. Die Geräte müssten in einer Stunde eintreffen. Für hiesige Verhältnisse war das blitzschnell gegangen, dessen war sich Rhyme bewusst, und einmal mehr spürte er, wie dringlich dieser Fall war. Bei einer Entführung mit sexuellem Hintergrund hat man normalerweise
    vierundzwanzig Stunden Zeit, um das Opfer zu finden ~ danach betrachtet es
    der Kidnapper nicht mehr als menschliches Wesen und zögert nicht, es zu töten. Der Deputy kehrte mit zwei dicken Verlängerungskabeln samt Mehrfachsteckdosen zurück. Er klebte sie am Boden fest.
    »Die reichen«, sagte Rhyme.
    »Wie viele Leute haben Sie auf den Fall angesetzt?«, fragte er dann.
    »Drei leitende und acht einfache Deputys. Dazu haben wir zwei Mann in der Funk-und Telefonzentrale und fünf Schreibkräfte. Normalerweise müssen wir uns die mit dem Planungs-und Bauamt teilen - was für uns ein wunder Punkt ist -, aber wegen der Entführung und weil Sie hergekommen sind, kriegen wir jeden, den wir brauchen. Der Vorstand der Bezirksverwaltung steht dahinter. Ich habe schon mit ihm gesprochen.« Rhyme blickte zur Wand hoch. Runzelte die Stirn.
    »Was gibt's?«
    »Er braucht eine Schiefertafel«, erklärte Thom.
    »Ich habe an eine Karte von der Gegend gedacht. Aber ja, eine Schiefertafel möchte ich auch haben. Eine große.«
    »Wird geregelt«, sagte Bell. Rhyme und Sachs lächelten sich zu. Das war einer der Lieblingsausdrücke von Cousin Roland.
    »Könnten Sie mir danach Ihre leitenden Leute herschicken? Zu einem kurzen Meinungsaustausch.«
    »Und eine Klimaanlage«, sagte Thom.
    »Hier drin muss es kühler werden.«
    »Mal sehn, was wir tun können«, sagte Bell leichthin. Vermutlich verstand er nicht recht, weshalb den Nordlichtern die Temperatur so wichtig war.
    »Diese Hitze tut ihm nicht gut«, schob der Betreuer energisch nach.
    »Mach dir darum keine Sorgen«, sagte Rhyme. Thom wandte sich mit hochgezogener Augenbraue an Bell.
    »Wir müssen das Zimmer abkühlen«, stellte er gelassen fest.
    »Sonst bringe ich ihn ins Hotel zurück.«
    »Thom«, sagte Rhyme warnend.
    »Ich fürchte, uns bleibt nichts anderes übrig«, erwiderte der Betreuer.
    »Kein Problem«, sagte Bell.
    »Ich kümmere mich drum.« Er ging

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