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Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc

Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc

Titel: Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: mulder43
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schließlich.
    »Reden tut er schon«, meinte Farr und zupfte sich am Ohr.
    »Aber er bestreitet, dass er Billy umgebracht hat, und er behauptet, dass er Mary Beth nur zu ihrer eigenen Sicherheit aus Blackwater Landing weggebracht hat. Das war's. Er will uns nicht sagen, wo sie ist.«
    »Bei dieser Hitze könnte sie verdursten, Rhyme«, sagte Sachs.
    »Oder verhungern«, wandte Farr ein. Ach, um Himmels willen...
    »Thom«, blaffte Rhyme.
    »Ruf Dr. Weaver an. Sag ihr, dass wir hier noch etwas länger beschäftigt sind. Mit Betonung auf >etwas<.«
    »Mehr verlangen wir gar nicht, Lincoln«, sagte Bell, der sichtlich erleichtert wirkte.
    »Ein, zwei Stunden. Wir werden es Ihnen auch bestimmt vergelten - wir ernennen Sie zum Ehrenbürger von Tanner's Corner«, sagte der Sheriff grinsend.
    »Wir übergeben Ihnen den goldenen Schlüssel zur Stadt.« Umso leichter komme ich hier raus und kann schleunigst verschwinden, dachte Rhyme spöttisch.
    »Wo ist Lydia?«, fragte er Bell.
    »Im Krankenhaus.«
    »Was fehlt ihr?«
    »Nichts Ernstes. Die wollen sie nur einen Tag zur Beobachtung dort behalten.«
    »Was hat sie gesagt genau?«, wollte Rhyme wissen.
    »Dass Garrett ihr erzählt hat, er hätte Mary Beth nach Osten gebracht, ans Meer«, sagte Sachs.
    »Auf die Outer Banks. Außerdem hat er gesagt, dass er sie eigentlich gar nicht gekidnappt hat. Sie ist angeblich freiwillig mitgekommen. Er hätte nur auf sie aufgepasst, und sie wäre froh, dass er sie dort hingebracht hat. Außerdem hat Lydia mir erzählt, dass wir Garrett völlig überrascht haben. Er hat nicht erwartet, dass wir so schnell bei der Mühle wären. Als er das Ammoniak roch, ist er durchgedreht, hat sich umgezogen, sie geknebelt und ist rausgerannt.«
    »Na schön... Ben, wir müssen uns ein paar Sachen ansehen.« Der Student nickte, zog seine Latexhandschuhe wieder an -ohne dass er ihn darauf hinweisen musste, wie Rhyme feststellte. Rhyme erkundigte sich nach den in der Mühle gefundenen Nahrungsmitteln und dem Wasser. Ben hielt sie hoch.
    »Keine Preisschilder von bestimmten Geschäften«, stellte Rhyme fest.
    »Genau wie bei den anderen. Die nützen uns nichts. Mal sehen, ob an dem Klebeband etwas haften geblieben ist.« Sachs und Ben beugten sich über die Rolle und untersuchten sie zehn Minuten lang mit einer Lupe. Sie zupften Holzpartikel ab, und Ben hielt einmal mehr das Mikroskop, damit Rhyme in das Okular schauen konnte. Doch durch die starke Vergrößerung wurde deutlich, dass es sich lediglich um Holz aus der Mühle handelte.
    »Nichts«, sagte sie. Danach nahm sich Ben die Karte vor, auf der das Paquenoke County abgebildet war. Sie war mit Kreuzen und Pfeilen gekennzeichnet, die den Weg markierten, auf dem Garrett von Blackwater Landing zur Mühle gelangt war. Auch sie trug kein Preisschild. Und sie enthielt keinerlei Hinweis darauf, wohin der Junge von der Mühle aus gegangen war.
    »Haben Sie ein ESDA?«, sagte Rhyme zu Bell.
    »Ein was?«
    »Ein elektrostatisches Druckspuren-Abbildungsgerät.«
    »Ich weiß nicht mal, was das ist.«
    »Damit erkennt man Eindruckspuren auf Papier. Falls Garrett die Karte als Unterlage benutzt hat, als er etwas aufgeschrieben hat, einen Ortsnamen oder eine Adresse, könnten wir es sehen.«
    »Na ja, wir haben aber keines. Soll ich die Staatspolizei anrufen?«
    »Nein. Ben, richten Sie eine Taschenlampe schräg auf die Karte. Sehen Sie nach, ob sich irgendwelche Eindruckspuren darauf befinden.« Ben tat, wie geheißen, doch obwohl sie die Karte Zentimeter für Zentimeter absuchten, sahen sie keinerlei Schriftzeichen oder andere Markierungen. Rhyme befahl Ben, die andere Karte zu untersuchen, diejenige, die Lucy in der Mühle gefunden hatte.
    »Sehen wir mal, ob wir im Falz irgendwelche Spuren finden. Sie ist zu groß für unsere Abokarten. Falten Sie sie über einer Zeitung auf.« Sand rieselte heraus. Rhyme bemerkte sofort, dass es sich tatsächlich um Meeressand handelte, wie man ihn vermutlich auf den Outer Banks fand die Körner waren lichtdurchlässig, nicht opak, wie es bei Sand aus dem Binnenland der Fall gewesen wäre.
    »Geben Sie eine Probe in den Chromatographen. Mal sehen, ob es noch andere Spuren gibt, die uns weiterhelfen.« Ben schaltete das laute Gerät ein. Während sie auf die Ergebnisse warteten, breitete er die Karte auf dem Tisch aus. Bell, Ben und Rhyme untersuchten sie sorgfältig. Sie zeigte die Ostküste der Vereinigten Staaten ab Norfolk, Virginia, und die Schifffahrtsrouten durch die

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