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Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc

Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc

Titel: Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: mulder43
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Kleinen zur Hand, das Buch, um das der Junge Dr. Penny gebeten hatte. Sie schlug es auf. Blätterte es durch, las einen Absatz: £s gibt 4500 bekannte Säugetierarten auf der Welt, aber rund 980000
    Insektenarten und schätzungsweise zwei, drei Millionen weitere, die noch
    nicht entdeckt sind. Die Vielfalt und die erstaunliche Anpassungsfähigkeit
    dieser Kreaturen kann man gar nicht genug bewundern. Der von dem
    Harvard-Pro-fessor Edward O. Wilson, einem Biologen und Entomologen,
    geprägte Begriff der
    »Biofilie« kommt einem dabei in den Sinn, mit dem er
    die Zuneigung meint, die Menschen für andere Lebewesen aufbringen. Es
    wäre gewiss nicht zu unserem Nachteil, wenn uns Insekten ebenso nahe stünden wie ein Hund, ein Rennpferd oder, ganz recht, andere Menschen. Sie warf einen Blick auf den Flur, wo Cal Fredericks und Bryan McGuire immer noch verbissen ihren Rechtsstreit ausfochten. Garretts Anwalt war eindeutig ins Hintertreffen geraten. Sachs schlug das Buch zu. Hörte in Gedanken wieder die Worte des Psychologen. Seien Sie einfach eine Zeit lang für ihn da - das ist das Beste, was Sie für
    ihn tun können.
    »Könnte sein«, sagte Jesse,
    »dass es ein bisschen hektisch wird, wenn wir noch auf den Schießstand gehen. Aber hätten Sie vielleicht Lust auf eine Tasse Kaffee?« Sachs lachte leise vor sich hin. Nun war sie also doch noch zu einem Rendezvous eingeladen worden.
    »Lieber nicht. Ich will das Buch hier im Gefängnis vorbeibringen. Und danach muss ich rüber nach Avery, in die Klinik. Wie war's, wenn wir das auf ein andermal verschieben?«
    »Jederzeit.«

... Einundzwanzig
    »Das ist kein Spiel«, sagte Rich Culbeau in Eddie's Bar, die eine Querstraße vom Gefängnis entfernt war.
    »Ich mein doch gar nicht, dass es ein Spiel ist«, sagte Sean O'Sa-rian.
    »Ich hab doch nur gelacht. Ich meine, Scheiße, das war doch bloß ein Lachen. Ich hab mir die Werbung da angeschaut.« Er deutete mit dem Kopf auf den schmierigen Fernseher über dem Ständer mit den gesalzenen Erdnüssen.
    »Wo der Typ zum Flughafen will, und seine Karre -«
    »Du machst das einfach zu oft. Du blödelst rum. Du passt nicht auf.«
    »Na schön. Ich hör zu. Wir gehen hinten rein. Die Tür ist offen.«
    »Genau das wollte ich fragen«, sagte Harris Tomel.
    »Die Hintertür vom Gefängnis ist nie offen. Sie ist immer abgesperrt, und außerdem ist sie von innen verriegelt.«
    »Der Riegel wird nicht vorgelegt sein und die Tür nicht abgesperrt. Okay?«
    »Wenn du's sagst«, erwiderte Tomel zweifelnd.
    »Sie wird offen sein«, fuhr Culbeau fort.
    »Wir gehen rein. Der Schlüssel zu seiner Zelle wird auf dem Tisch liegen, dem kleinen aus Metall. Kennt ihr ihn?« Selbstverständlich kannten sie den Tisch. Jeder, der schon mal eine Nacht im Gefängnis von Tanner's Corner verbracht hatte, hatte sich an diesem Tisch, der neben der Tür am Boden festgeschraubt war, das Schienbein angeschlagen, vor allem, wenn man besoffen war.
    »Ja, mach weiter«, sagte O'Sarian, der jetzt aufmerkte.
    »Wir schließen die Zelle auf und gehen rein. Ich verpass dem Balg 'ne Prise Pfefferspray. Stülp ihm einen Sack über - ich hab einen Körnersack, mit dem ich normalerweise die kleinen Katzen im Teich ersäufe, und den zieh ich ihm einfach über den Kopf und schaff ihn hinten raus. Da kann er schreien, so viel er will, aber keiner wird ihn hören. Harris, du wartest draußen mit dem Laster. Stoß rückwärts bis vor die Tür. Lass den Motor laufen.«
    »Wo wollen wir ihn hinschaffen?«, fragte O'Sarian.
    »Zu keinem von uns«, sagte Culbeau, der sich fragte, ob O'Sarian sich etwa einbildete, dass sie den entführten Häftling zu einem ihrer Häuser brachten. Was nämlich hieße, dass der dürre Kerl noch blöder war, als er dachte.
    »Zu der alten Werkstatt, bei den Bahngleisen.«
    »Gut«, warf O'Sarian ein.
    »Wir schaffen ihn da raus. Ich bring meinen Propanschweißbrenner mit. Und dann nehmen wir ihn uns vor. Dauert höchstens fünf Minuten, denk ich mir, dann erzählt er uns, wo Mary Beth ist.«
    »Und dann machen wir...« O'Sarian verstummte.
    »Was?«, schnauzte Culbeau. Dann flüsterte er:
    »Hast du irgendwas sagen wollen, was du vielleicht nicht in aller Öffentlichkeit laut aussprechen willst?«, flüsterte er dann.
    »Du warst es doch, der eben gesagt hat, dass wir uns den Jungen mit dem Schweißbrenner vornehmen. Scheint mir nicht weniger schlimm als das, was ich fragen wollte - wegen hinterher.« Da musste ihm Culbeau zustimmen, auch wenn

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