Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Jene Nacht im Fruehling

Titel: Jene Nacht im Fruehling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
Vom Netzwerk:
sollte, dürfte, könnte - und wußte zugleich, daß nichts, was er auch immer Vorbringen würde, sie von ihrem Entschluß abbringen konnte. »Ich verstehe nicht, warum du so ein zufriedenes Gesicht machst«, sagte er schließlich, als er sich ihr wieder zuwandte.
    Sie kam einen Schritt näher und lächelte zu ihm hinauf. »Ich verstehe nicht, wieso ich dich für einen perfekten Lügner halten konnte. Man sieht es dir sofort an, wenn du flunkerst.«
    Mikes Gesicht und Körper drückten nun Wut und Empörung aus. Seine Augen sprühten Feuer, seine Nasenlöcher blähten sich, seine Hände ballten sich zu Fäusten. »Mag sein, aber ich bin verdammt gut darin, kleine Mädchen, die zu dumm sind, um zu begreifen, was gut für sie ist, zu fesseln und im Keller einzusperren«, sagte er und machte einen Schritt auf sie zu.
    Samantha schluckte, denn er sah in der Tat so aus, als würde er seine Drohungen wahrmachen. »Selbst wenn du wolltest, könntest du niemandem etwas zuleide tun«, sagte sie rasch, ihren ganzen Mut zusammennehmend. Und sie wich nicht einen Zentimeter von der Stelle, als er so nahe an sie herantrat, daß sie sich fast berührten, sie überragend wie ein Turm.
    Doch im nächsten Moment war es mit seinem Zorn vorbei, und er zog sie in seine Arme und hielt sie so fest umklammert, daß er ihr fast die Luft abdrückte. Und zum erstenmal bemühte Samantha sich nicht, von ihm abzurücken, sondern klammerte sich statt dessen an, ihre Wange in die Höhlung an seiner Schulter schmiegend. Wir passen so gut zusammen, dachte sie bei sich. Ihr Ex-Gatte war groß und dünn gewesen. Sie hatten seltsam zusammen ausgesehen, hatten schlecht zusammengepaßt. Aber Mike war ideal.
    »Hör zu, Baby«, begann er. »Ich will nicht, daß du noch tiefer in die Sache verwickelt wirst, als du sowieso schon bist. Ich möchte dich nicht einmal abends gern in diesem Haus alleinlassen. Tatsächlich wollte ich dir Vorschlagen, diesen Abend mit Blair oder Vicky oder . . .«
    » ... Raine zu verbringen?« unterbrach sie ihn, mit geschlossenen Augen lächelnd, weil sie daran denken mußte, wie oft sie sich schon so an ihn hatte schmiegen wollen. Er fühlte sich sogar besser an, als sie sich das vorgestellt hatte.
    »Nein, auf die Idee, daß du den Abend mit dieser Bohnenstange verbringen könntest, bin ich nicht gekommen.« Sie immer noch festhaltend, legte er den Kopf zurück, um sie anschauen zu können. »Du magst diesen Kerl nicht wirklich -oder etwa doch?«
    »Nein«, erwiderte sie wahrheitsgemäß - schon das zweitemal an diesem Tag. Aber Wer fing denn da jetzt an, zu zählen? Lächelnd legte Mike sein Kinn wieder auf ihren Scheitel.
    »Okay, ich sage dir jetzt, was wir machen. Ich werde diese alte Dame allein aufsuchen, weil ich vermutlich sowieso nur wieder einen Reinfall erleben werde.« Er schüttelte ungläubig den Kopf. »Die Frau wird die siebte alte Dame sein, die ich bisher besucht habe. Bei jeder bisher hat mir jemand geschworen, daß sie sich damals im Klub aufgehalten habe, als Scalpinis Männer mit ihren Maschinenpistolen auftauchten. Aber die Damen waren entweder bereits zu dösig oder noch zu jung oder hatten noch nie etwas von Jubilee gehört. Es ist alles nur Zeitverschwendung gewesen, und ich bin sicher, das wird es auch heute sein. Ich werde dich zu Blair bringen - sie wohnt in West Side-, und nachdem ich die alte Dame besucht habe, komme ich dorthin, sammle euch ein und führe euch zum Essen aus. Ich fahre mit euch hin, wo immer ihr in der Stadt dinieren wollt. Wir könnten in das >Quilted Giraffe< gehen oder in das >Rainbow Room<, oder wo immer .. .«
    »Nein«, sagte sie, »ich gehe mit dir.«
    »Sammy, Liebling, bitte höre mir jetzt zu.« Er streichelte ihr nur das Haar und den Rücken, während er sie mit seinem großen Körper fast einhüllte. Sie hoffte, er würde die nächsten drei Stunden mit dem Versuch verbringen, ihr auszureden, ihn zu begleiten.
    »Hmmm. Ich höre dir ja zu. Vielleicht könnten wir zusammen essen gehen, nachdem wir die alte Dame besucht haben. Mir schwebt da das >Sign of the Dove< vor . . .«
    Mike ließ sie los. Er war jetzt wirklich wütend. »Du gehst nicht mit!«
    »Na gut, dann gehe ich eben nicht mit. Wenn du nicht möchtest, daß wir zusammen nach meiner Großmutter suchen, werde ich sie eben allein suchen müssen. Wie viele Pflegeheime gibt es wohl in der Upper West Side? Und auf der Westseite von wo soll ich dort anfangen zu suchen? Soviel könntest du mir doch wenigstens

Weitere Kostenlose Bücher