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Jene Nacht im Fruehling

Titel: Jene Nacht im Fruehling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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auftreten müssen? Das kostet dich ...«
    »Ach, wir lassen die Montgomerys dafür bezahlen, oder Frank übernimmt die Kosten. Frank kann sich ja einen Kostümverleih in Los Angeles kaufen und ein Vermögen damit machen - wie er das aus allem zu machen pflegt. Mach dir wegen des Geldes bloß keine Gedanken.«
    Samantha blickte auf ihre Hände hinunter und verzog ein wenig das Gesicht. Bei dem Gedanken, daß Ornette mitwirken sollte, war ihr nicht ganz wohl. »Was ist mit der Band?« fragte sie.
    »Wir werden Jubilee bitten, für die Musik zu sorgen.«
    Sie sah Mike ungläubig an. »Aber Jubilee ist einhundertundeins Jahre alt!«
    »Und langweilt sich zu Tode«, erwiderte Mike. »Wenn wir ihm die Chance geben, sich einen Abend lang von seiner Enkelin, diesem besenschwingenden Ungeheuer, loseisen zu können, ist er bestimmt gern bereit, uns zu helfen.«
    Samantha wollte ihm sagen, daß seine Idee sie erschreckte. Es war ja nicht nur der Gedanke, vor so vielen Leuten auftreten und singen zu müssen, was sie daran störte, sondern vor allem das Drama selbst, das er in Szene setzen wollte. Viele Leute waren in jener Nacht in diesem Klub gestorben, und die Ereignisse jener Nacht hatten später dazu geführt, daß sich Ihre Großmutter fast ein ganzes Leben lang verstecken mußte und ihre Mutter ermordet wurde. Sie war sich nicht sicher, ob sie dem Bösen ins Antlitz schauen wollte.
    Mike merkte, wie sie zögerte. Er griff über den Tisch nach ihrer Hand. »Ich glaube, Jubilee wird sich freuen, wenn sein Klub Wiederauferstehung feiert und eine Nacht lang im alten Glanz erstrahlt. Und für H.H. mit seiner tätowierten Hand wird das die beste Rolle sein, die er jemals in seinem Leben gespielt hat. Und vielleicht wird Maxie, wenn sie erlebt, wie gut die anderen ihre Sache machen, sich davon mitreißen lassen und uns endlich alles erzählen.«
    Sie blickte Mike an. »Und was ist mit Doc?«
    Mike brauchte eine Weile, ehe er antwortete: »Doc wird sich das Stück von Anfang bis zum Ende ansehen.«
    Da mußte Samantha lachen. »Ich sehe schon die Einladungskarte, die wir ihm schicken. >Miss Samantha Elliot und ihre Theatergruppe geben sich die Ehre, Sie zu einer Galavorstellung der schlimmsten Nacht Ihres Lebens in Jubilees Klub einzuladen.«
    Mike und Kane sahen sich zwar nicht an, aber Samantha konnte spüren, wie sie in diesem Moment einen Blick tauschten. »Mike«, sagte sie leise, »wie willst du ihn dazu bringen, zu kommen?«
    »Das laß nur meine Sorge sein«, erwiderte Mike.
    Aber Kane mußte nicht so wie sein Bruder, der fürchtete, sein Leben wäre zu Ende, wenn Samantha etwas passierte, mit der Wahrheit hinter dem Berg halten.
    »Wir werden ihn kidnappen«, sagte er.
    Samantha nickte; denn das war ihr erster Gedanke gewesen, als Mike sagte, daß Doc sich die Vorführung vom Anfang bis zum Ende anschauen würde. »Und wie weit seid ihr inzwischen mit den Vorbereitungen?« fragte sie; denn es war offensichtlich, daß Michael in den letzten drei Tagen, als sie wieder um ihre Mutter trauerte, sehr beschäftigt gewesen war.
    Diesmal tauschten Mike und Kane tatsächlich einen Blick, und nun war es Mike, dem der Stolz aus den Augen leuchtete, weil er Kane erzählt hatte, daß Sam die tapferste Person der Welt sei, und sie soeben den Beweis für seine Behauptung geliefert hatte.
    Sie redeten nun beide wieder gleichzeitig, und Samantha erkannte sofort, was sie bisher übersehen hatten und wo nachgebessert werden mußte. Wer würde zum Beispiel die Rolle von Doc übernehmen, und wie hatte der in jungen Jahren ausgesehen? Wo sollten die vielen Besprechungen stattfinden, die für so ein Unternehmen erforderlich waren? Und wo wollte Mike seine Eltern unterbringen - doch hoffentlich nicht in einem Hotel!
    Kane lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und trank eine Tasse Kaffee, während Samantha und Mike sich über den Verbleib seiner Verwandten stritten. Samantha wollte, daß sie hier im Haus wohnten, aber Mike meinte, sie wären in ihren Hotels besser aufgehoben, wo sie über einen Room-Service verfügten und sich alles, was sie sich wünschten, aufs Zimmer bestellen konnten, während sie beide hier im Haus ruhig schlafen und sich ungestört auf ihre Rollen vorbereiten konnten.
    »Ha!« rief Samantha, »und wo soll dein Bruder - dein Zwillingsbruder - mit seinen beiden reizenden Kindern Unterkommen?«
    »Diese Bengels sind alles andere als reizend!« schnaubte Mike. »Sie haben heute morgen schon die Hälfte meiner Spalierrosen

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