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jennissimo (German Edition)

jennissimo (German Edition)

Titel: jennissimo (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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Informationen blieben hängen. Es war, als würde sie durch eine dicke Flüssigkeit schwimmen. Nichts klang richtig, und nichts fühlte sich richtig an.
    Sie machte sich von ihm los und lief zum anderen Ende des Flurs. Als sie sich umdrehte, sah sie ihn dastehen, verloren und hoffnungslos. Sie ging in den Warteraum, um Violet anzurufen.
    „Mach den Laden zu“, sagte sie. „Schreib auf ein Schild, dass wir einen familiären Notfall haben. Und dann komm bitte her.“
    „Gib mir eine halbe Stunde“, sagte Violet.
    Jenna war dankbar, dass sie keine Fragen stellte, weil sie sowieso keine Antworten gewusst hätte.
    Als sie wieder in den Korridor trat, sah sie, wie Serenity in ihr Zimmer geschoben wurde.
    „Das war’s“, sagte Serenity. „Keine weiteren Untersuchungen mehr. Keine Tests. Ich bin bereit, zu gehen, aber ich will mich nicht noch elender fühlen.“
    Als sie Jenna erblickte, begann sie zu lächeln.
    „Tom hat dich also angerufen. Ich wollte das nicht, aber er sagte, du hättest ein Recht darauf. Ich dachte ja, es wäre besser für dich, wenn du es erst hinterher erfährst.“
    Jenna starrte sie ungläubig an. Hinterher? Meinte sie: nachdemsie gestorben war?
    Sie wandte sich um, lief zum Fahrstuhl und drückte auf den Knopf. Ungeduldig wartete sie darauf, dass die Türen sich öffneten, trat ein und drückte irgendein Stockwerk. Es war ihr egal, welches. Erst als die Türen sich wieder öffneten, stellte sie fest, dass sie sich im Erdgeschoss befand. Sie rannte durch die Eingangshalle und trat ins Freie.
    Tausende Gedanken und Gefühle kreisten in ihr. Sie war verletzt, sie wollte sich übergeben und sie wollte schreien. Das durfte nicht passieren! Nicht so! Nicht ohne Vorwarnung! Langsam drehte sie sich um sich selbst.
    Dann fühlte sie, wie sie von Armen umschlungen wurde. Sie drückte sich an ihre Mutter und brach in Tränen aus.
    „Ich verstehe das nicht“, stieß sie schluchzend hervor.
    „Ich weiß“, sagte Beth. „Es tut mir so leid, Liebling!“
    Jenna richtete sich auf. „Wer tut so etwas? Wie kann sie einfach so in mein Leben kommen, alles dafür tun, dass sie mir wichtig wird, und dann einfach abhauen und sterben? Das ist nicht richtig.“
    Beths blaue Augen waren dunkel vor ungeweinten Tränen. „Das ist sicher ein ungewöhnlicher Weg, aber so ist Serenity eben.“
    „Hast du es gewusst?“, fragte Jenna.
    „Nein, wie sollte ich?“
    „Sie wussten es“, zischte sie. „Dragon, Tom, Wolf. Sogar Jasmine. Sie alle haben es gewusst und mir verschwiegen. Ich saß bei ihnen, an ihrem Tisch, und sie haben auf heile Familie gemacht, dabei war Serenity die ganze Zeit todkrank, und niemand hat mir etwas gesagt.“
    „Es tut mir so leid!“
    Jenna wünschte nur, dass sich nicht alle ständig entschuldigen würden.
    Sie zog ihr Handy aus der Tasche. Aber wen sollte sie anrufen? Und was sollte sie sagen?
    „Warum haben sie das getan?“, fragte sie verzweifelt. „Warumhaben sie sich dermaßen verstellt?“
    „Weil Serenity es so wollte“, sagte Beth ruhig. „Sie wollte dich vor ihrem Tod kennenlernen.“
    „Erscheint dir das nicht unfassbar egoistisch?“
    „Du hast in ihrem Leben gefehlt.“
    Jenna stopfte das Handy zurück in die Tasche und bedeckte ihr Gesicht mit den Händen. Dann ließ sie die Arme fallen.
    „Ellington wusste es auch“, stöhnte sie. „Sie war seine Patientin. Und deswegen war er immer auf ihrer Seite. Er wusste, was los ist.“ Ihre Wut wurde immer größer. „Ich kann das einfach nicht akzeptieren.“
    Beth sah sie nur an.
    Jenna wischte die Tränen weg. „Ich frage mich, warum sie so lange gewartet hat? Warum?“
    „Menschen treffen ihre Entscheidungen aus Gründen, die wir oft nicht verstehen können.“
    „Ich hasse sie.“
    „Du hasst sie nicht. Du liebst sie. Das ist das Problem.“
    Jenna sah ihre Mutter an. „Ich liebe sie nicht.“
    Beth lächelte. „Doch, das tust du. Ein wenig. Nicht so, wie du mich liebst, aber es gibt eine Verbindung zwischen euch. Und das ist okay“, fügte sie schnell hinzu. „Ich bin fast erwachsen genug, dass es mir nichts ausmacht.“
    Dragon trat aus dem Krankenhaus. „Sie möchte mit dir sprechen.“
    Jenna ging ihm entgegen. „Du hättest es mir sagen müssen“, schrie sie. „Ich hatte ein Recht darauf, es zu erfahren.“
    „Das habe ich ihr auch gesagt.“ Schmerz verdunkelte seinen Blick. „Sie wollte nicht, dass du es erfährst, weil sie wusste, dass das alles verändern würde.“
    „So ist das nun

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