jennissimo (German Edition)
machen.“
„Wir haben ein Gästezimmer.“
„Dann leg dir ein Hobby zu. Stricken zum Beispiel. Im Only Ewe gibt es Strickkurse.“
„Ich finde es schön, dass das dein Zimmer ist. Das macht mich glücklich.“
Jenna hielt ihre Mutter weiter fest im Arm und küsste sie auf den Kopf. „Ich würde gerne hier übernachten.“
Violet wartete schon auf sie, als Jenna am nächsten Morgen zur Arbeit kam.
„Jetzt bin ich dran, alle Details zu erfahren!“, rief sie. „Lass ja nichts aus!“
Jenna lachte. „Mark war genauso, wie du es versprochen hattest. Gut aussehend und mehr als bereit, sich um mein persönliches Wohl zu kümmern.“
Violet zog die dunklen Augenbrauen zusammen. „Warum gefällt mir dein Ton nicht? Es ist nicht gut gelaufen, oder?“
„Nicht direkt. Mark dachte, dass Sex mit mir schon eine abgemachte Sache wäre, während ich nicht mal wusste, ob ich ein Date haben wollte.“
„Oh Gott, das klingt gar nicht gut. Was ist geschehen?“
Jenna versorgte sie mit den wichtigsten Informationen, während sie ihre Tasche ins Regal stellte.
„Das tut mir leid. Ich hätte wohl deutlicher sein müssen.“
Jenna schüttelte den Kopf. „Ich glaube nicht, dass das etwas geändert hätte. Dieser Mann ist auf einer Mission. Nach mir hat er sofort versucht, die Bedienung zu verführen. Allerdings frage ich mich, ob ihm bei dem Tempo nicht bald die Frauen ausgehen.“
„Kann sein, aber er reist viel.“ Violet zuckte zusammen. „Tut mir leid, dass es so schlimm war.“
„Ach, das war es gar nicht. Ich fand es nett, mal wieder auszugehen, nur um festzustellen, ob ich überhaupt bereit bin,mich mit jemandem einzulassen. Ich glaube schon, aber mit so einem professionellen Frauenheld kann ich nichts anfangen. Vielleicht schon eher, wenn meine leiblichen Eltern nicht einfach in mein Leben geplatzt wären, aber die haben mich eine Menge Nerven gekostet. Ich wünschte nur, sie würden wieder verschwinden.“
„So schlimm waren sie doch nicht“, sagte Violet.
„Willst du sie haben?“
Violets Gesicht wurde mit einem Mal sehnsüchtig. Jenna war überrascht. „Suchst du vielleicht eine Familie?“
„Ich habe meinen Dad nie kennengelernt und meine Mom mit fünfzehn zum letzten Mal gesehen. Wahrscheinlich ist sie tot, aber ich will es nicht mal wissen.“
Jenna war wie vom Blitz getroffen. „Tut mir leid!“, sagte sie schnell. „Das war nicht besonders feinfühlig von mir.“
„Du wusstest es doch nicht. Ist schon in Ordnung. Ich habe nie eine richtige Familie gehabt, also weiß ich gar nicht, was ich vermisse. Jedenfalls wäre es komisch, wenn mein Dad einfach reinkommen würde. Ich würde ihn nicht mal erkennen.“ Sie runzelte die Stirn. „Ich schätze, ich würde ihm auch nicht glauben. Ich habe ein Problem damit, anderen zu vertrauen.“
„Wir alle haben irgendwelche Probleme“, sagte Jenna.
„Du zum Beispiel, du hast zu viele Eltern. Ich finde es cool, das Beth nicht ausrastet. Das könnte sie, und dann würde die ganze Sache wirklich unangenehm werden.“ Violet deutete auf einen Stapel Kartons neben der Kasse. „Diese Gugelhupfformen sind endlich gekommen. Also können wir den Backkurs jetzt einplanen.“
Jenna wusste nicht, ob sie absichtlich das Thema gewechselt hatte, spielte aber mit. Auf keinen Fall wollte sie Violets Gefühle verletzen. Obwohl Jenna sie inzwischen als Freundin betrachtete, wurde ihr klar, wie wenig sie über Violets Vergangenheit eigentlich wusste.
„Jetzt muss ich nur noch ein hammermäßiges Rezept finden“, sagte sie. „Ist Schokolade zu sehr Klischee?“
Danach stellten sie die Termine für die anderen Kurse zusammen.
„Wollen wir wirklich mit Kindern arbeiten?“, fragte Jenna mehr sich selbst als Violet. „Das wird eine ziemliche Sauerei.“
„Aber ihre Moms sind immer auf der Suche nach gesunden Rezepten.“
„Ich weiß.“ Sie zog die Nase kraus. „Wahrscheinlich muss ich die Sauerei dann einfach akzeptieren. Wie wäre es mit Truthahn-Hackbällchen? Die sind voller Proteine und sehr fettarm, was die Moms sicher zu schätzen wissen. Wir können sie für die Kids ganz mild machen, und für die Erwachsenen gibt es dann noch eine scharfe Soße dazu.“
„Gute Idee. Finger Food. Kinder lieben Finger Food.“
„Sehr gut! Oh, und was unseren italienischen Kochkurs angeht, da würde ich gerne ein Rachael-Ray-Rezept für einen Nudelauflauf vorstellen. Alle lieben sie, und das Rezept habe ich schon mal probiert. Es ist toll.“
Sie sprach
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