Jenny heftig in Noeten

Titel: Jenny heftig in Noeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt

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Mädchentoilette, und…«
    Ich nickte. »Na klar, Mr S.«
    »Danke«, sagte er erleichtert. »Das ist wirklich ganz toll von euch.«
    Das »euch« verdutzte mich etwas, bis ich mich umdrehte und sah, dass ich nicht die Einzige war, die von unserem Tisch aufgestanden war. Luke stand direkt hinter mir.
    Ein bisschen übertrieben fand ich seine Anhänglichkeit ja schon. »Äh, ich bin gleich wieder da«, sagte ich und wollte reingehen, um mich um Cara zu kümmern.
    Zu meiner Überraschung packte mich Luke am Arm, zog mich zur Seite, damit Mr Steele uns nicht hören konnte, und fragte: »Was war das eben?«
    »Was war was?« Ich wusste wirklich nicht, wovon er sprach.
    » Das da eben. Das Gemuhe.« Ich muss sagen, Luke sah ziemlich mitgenommen aus. Okay, vielleicht ist mitgenommen zu stark. Er sah genervt aus. »Ehrlich, Jen, als ich mich bereit erklärt hab, diese Schulrecherche zu machen, hab ich nicht erwartet, in der Dorfschule von ›Unsere kleine Farm‹ zu landen, aber ich hätte auch nicht gedacht, dass ich mich hier wie im Zellenblock in irgendeinem Knastfilm fühlen würde.«
    Also ich finde die Clayton Highschool wahrlich nicht besonders toll – genau genommen finde ich gar keine Schule toll (vielleicht mit Ausnahme dieser Schule für darstellende Künste aus »Fame«, wo sie auf Taxidächern rumtanzen) –, trotzdem konnte ich nicht nachvollziehen, wieso Luke unsere Schule mit einem Gefängnis verglich. Die Clayton Highschool hat kein bisschen was von einem Gefängnis. Das fängt schon mal damit an, dass bei uns die Fenster nicht vergittert sind.
    Außerdem werden Gefangene bei guter Führung früher entlassen. Das Einzige, was man an der Highschool bekommt, wenn man niemanden umbringt, ist ein Abschlusszeugnis, das komplett wertlos ist, falls man nicht zufällig Geschäftsführer bei McDonald’s werden will.
    »Hm.« Ich seufzte. »Tut mir Leid.« Wovon redete der Typ? Wieso regte er sich so auf? Klar war es fies, wie sie Cara behandelten, aber was sollte ich denn dagegen tun? »Trotzdem muss ich jetzt echt zu ihr…«
    »Nein!« Lukes Augen glühten hinter den Brillengläsern wie zwei Brocken Kryptonit. »Erst will ich eine Antwort von dir. Ich will wissen, wieso du diese Idioten nicht daran gehindert hast, das arme Mädchen so fertig zu machen.«
    »Du, ich muss da jetzt echt rein.« Caras Heulen wurde immer durchdringender und außerdem rückte das Ende der Pause näher.
    Und dann… ich weiß auch nicht. Irgendwas passierte mit mir. Vielleicht war es der Stress, weil mir den ganzen Tag ein getarnter Filmstar nachgedackelt war, vielleicht war es so eine Art zeitversetzte Reaktion darauf, dass mich Mr Hall eine ganze Stunde lang wegen meiner unrhythmischen Armbewegungen fertig gemacht hatte – irgendetwas in mir rastete aus.
    Was bildete sich der Kerl ein? Erst redete er praktisch den ganzen Tag kein Wort mit mir, und dann gab er mir auf einmal die Schuld an etwas, das ja wohl eindeutig Kurt Schraeder und seine Freunde verbrochen hatten.
    »Wenn du es hier so unerträglich findest«, zischte ich, »dann geh doch zurück nach Hollywood! Von mir aus kannst du gern abhauen. Ich hab nämlich was Besseres zu tun, als Babysitter für verzickte Filmstars zu spielen.«
    Und mit diesen Worten drehte ich mich um und marschierte ins Mädchenklo.
    Ich gebe zu, dass ich mich nicht so cool fühlte, wie sich das vielleicht angehört hatte. Mein Herz klopfte ziemlich schnell, und mir war so,als müsste ich gleich meine Pizza rauskotzen.Weil ich andere Leute nämlich eigentlich nicht anmotze. Nie.
    Und dass ich jetzt diesen superberühmten Filmstar angemotzt hatte, zu dem ich im ausdrücklichen Auftrag der Schulleitung nett zu sein hatte… das machte mir ziemlich Angst. Angst, Luke könnte sich bei Dr. Lewis über mich beschweren, und der würde mich von der Schule schmeißen, und dann bekäme ich kein Abgangszeugnis und wäre dazu verdammt, Lochstanzerin zu werden, genau wie ich es in dem Fragebogen damals angegeben hatte.
    Dabei war das doch ein Witz gewesen! Ich wollte keine Lochstanzerin werden! Ich kann anderen Leuten echt super Ratschläge geben… und grafisch bin ich auch begabt. Ich hab Geschmack und ein gutes Auge, weshalb ich nicht nur die Annie von »Fragt Annie« bin, sondern auch bei der Gestaltung des Bühnenbilds für die Theater-AG helfe. Ich will später mal Therapeutin werden oder Grafikerin oder am besten beides. Keine Lochstanzerin.
    Nur dass jemand, der in der Elften von der Schule fliegt,