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Jenny heftig in Noeten

Titel: Jenny heftig in Noeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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wahrscheinlich weder Therapeutin noch Grafikerin, geschweige denn beides werden kann.Aber es blieb mir keine Zeit,mir wegen Luke Gedanken machen. Ich musste mich ja um Cara kümmern.
    »Cara.« Ich lehnte mich an die Tür der Kabine, in der sie sich verrammelt hatte. »Komm raus. Ich bin’s, Jen.«
    »Warum?«, schluchzte Cara. »Warum machen die das immer, Jen?«
    »Weil sie Idioten sind. Jetzt komm raus.«
    Cara kam heraus. Ihr Gesicht war tränenverschmiert. Würde sie nicht immer so viel weinen und nicht versuchen, ihre Haare so glatt zu fönen wie Courtney Deckard, sondern sie sich einfach natürlich kringeln lassen, und endlich diese Caprihosen entsorgen, die an jemandem mit ihrer Figur einfach nicht gut aussehen, könnte sie wahrscheinlich sogar richtig hübsch sein.
    »Das ist gemein«, schniefte Cara. »Dabei geb ich mir doch immer voll Mühe… Letztes Wochenende, als meine Eltern verreist waren, hab ich ihnen sogar gesagt, dass sie bei mir Party machen könnten. Und? Ist jemand gekommen? Natürlich nicht.«
    Ich drehte den Wasserhahn auf und machte ein paar Papiertücher nass, um die Kartoffelpampe aus Caras Haaren zu entfernen.
    »Ich hab es dir doch schon so oft gesagt, Cara«, seufzte ich. »Das sind Idioten.«
    »Das sind keine Idioten. Die haben an der Schule das Sagen. Wie können die Leute, die an der Schule das Sagen haben, Idioten sein?« Sie betrachtete sich bekümmert im Spiegel über dem Waschbecken. »Es liegt an mir. Nur an mir. Ich bin so eine Loserin.«
    »Du bist keine Loserin, Cara«, sagte ich. »Und diese Leute haben an der Schule nicht das Sagen. Wenn überhaupt jemand das Sagen hat, dann die Schülermitverwaltung. Jedenfalls theoretisch.«
    »Ja, aber alle finden sie toll «, beharrte Cara.
    »Es gibt wichtigere Dinge, als von allen toll gefunden zu werden.«
    »Das sagst du so leicht, Jen«, sagte Cara. »Dich mag ja jeder. JEDER. Du bist noch nie ausgemuht worden.«
    Das stimmt. Allerdings bemühe ich mich auch nicht so krampfhaft darum, von allen gemocht zu werden wie Cara.
    Aber als ich das anmerkte, sagte sie bloß: »Jetzt klingst du genau wie Annie. Sei du selbst . Das sagt sie auch immer.«
    »Ist ja auch ein guter Rat.«
    »Klar«, sagte Cara traurig. »Wenn man weiß, wer man selbst ist.«
    Es klingelte. Laut und durchdringend. Eine Sekunde später füllte sich der Raum mit Schülerinnen, die noch schnell ihre Haare checkten, bevor sie in ihre Klassenzimmer weiterzogen. Mein Tête-à-Tête mit Cara war beendet. Für dieses Mal.
    »Bis nachher«, sagte ich zu ihr. Statt zu antworten, schniefte sie bloß und kramte in ihrer Tasche nach Taschentüchern. Ich war nicht überrascht. Cara hat sich noch nie bei mir bedankt, wenn ich sie nach einer Muh-Attacke getröstet hab. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das mit einer der Gründe dafür ist, dass sie keine Freunde hat. Sie kann einfach nicht mit anderen Menschen umgehen.
    Ich gebe zu, ich hatte Luke Striker beinahe vergessen, weil ich so damit beschäftigt gewesen war, Cara zu trösten… bis ich aus dem Klo kam und sah, dass er immer noch auf mich wartete.
    Sofort stieg wieder dieses Übelkeitsgefühl in mir auf. Wieso war er immer noch da? Ich hatte damit gerechnet, er würde nach meinem Ausraster schnurstracks seinen Chauffeur anrufen und sich in seiner Limousine abholen lassen. Stattdessen kam er, die Hände in den Taschen, angeschlendert und fragte: »Und was haben wir nächste Stunde?«
    Einfach so. Als wäre nichts passiert. Als hätte ich ihm eben nicht gesagt, er könne ruhig wieder nach Hollywood abhauen.
    Was bedeutete das? Würde er nicht zu Dr. Lewis rennen und mich verpetzen? Würde er einfach so tun, als hätte es meinen Ausraster nicht gegeben? Und wenn ja – warum? Ich stand vor einem Rätsel. Normalerweise durchschaue ich andere Menschen ziemlich schnell. Tja, anscheinend war Luke Striker eine Ausnahme.
    Obwohl sich der Knoten in meinem Magen danach wieder etwas lockerte, war ich nicht ganz entspannt. Ich konnte mir nicht vorstellen, weshalb Luke seine Meinung über mich und die Clayton Highschool geändert haben sollte – oder ob er sie überhaupt geändert hatte –, aber ich bezweifelte sehr, dass ich oder die Schule seinen Ansprüchen gerecht werden konnten.
    Fragt Annie
    Stellt Annie eure drängendsten Fragen zum Thema zwischenmenschliche Beziehungen. Na los, traut euch! Der Clayton Highschool Register behält sich vor, Briefe an Annie abzudrucken, wobei Namen und E-Mail-Adressen der Ratsuchenden

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