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Jenny heftig in Noeten

Titel: Jenny heftig in Noeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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man verliebt ist –, und ich konnte nicht aufhören, an einen anderen zu denken!
    Es war erbärmlich, wirklich wahr.
    Aber nicht so erbärmlich wie meine Reaktion, als ich plötzlich hinter Luke eine vertraute Gestalt in einem eng anliegenden, tief ausgeschnittenen apricotfarbenen Ballkleid entdeckte.
    Geri Lynn! Wieso war Geri Lynn auf dem Frühlingsball? Hatte sie etwa so kurz nach der Trennung von Scott schon wieder einen neuen Freund?
    Auf keinen Fall. Davon hätte ich gehört.
    Und das konnte nur eines bedeuten.
    Ich hob den Kopf von Lukes Brust und sah mich hastig um. Er musste irgendwo sein. Wenn Geri Lynn da war, dann…
    Lukes Brust bebte. Er lachte.
    »Entspann dich, Jen«, sagte er. »Sie ist allein gekommen.«
    Ich tat so, als wüsste ich nicht, wovon er redete. Was blieb mir denn auch anderes übrig?
    »Wer?«, fragte ich.
    Er lächelte. »Du weißt genau, wen ich meine.« In der romantischen Beleuchtung (die Lampen im großen Saal waren mit violetter Folie verkleidet und an der Decke kreiste eine große Diskokugel… von der Luke sagte, er habe gar nicht gewusst, dass diese Dinger noch in echt irgendwo hingen. Das letzte Mal habe er so eine auf seinem Abschlussball in »DHSUB« gesehen) sah er unglaublich gut aus.
    Und obwohl seine Augen im Dämmerlicht kaum noch als blau zu erkennen waren, sah ich deutlich, dass er mich mit einer Direktheit musterte, die mich verunsicherte.
    »Ich hab dich durchschaut, Jen Greenley«, sagte er.
    Ich kniff die Augen zusammen. »Wie bitte?«
    »Ich hab dich durchschaut«, wiederholte er. »Und nicht nur, was das betrifft. Ich hab dich voll und ganz durchschaut. Du bist Annie, stimmt’s?«
    Ich hätte mich fast verschluckt. »W… was?«
    »Du bist Annie von ›Fragt Annie‹«, sagte Luke. »Die aus der Schülerzeitung.«
    Ich blinzelte. Unfassbar, dass er das rausgefunden hatte.
    Und dass er das ausgerechnet hier zur Sprache brachte. Auf dem Frühlingsball.
    »Wieso wundert dich das?«, sagte er, als ich ihn darauf ansprach. »Jeder redet über sie. Annie sagt dies, Annie sagt das. Du bist so eine Art inoffizielle Schulpsychologin.«
    Ich muss zugeben, dass es mich warm durchrieselte, als ich das hörte. Ich wäre nämlich total gern Schulpsychologin. Als Schulpsychologin würde ich zuallererst alle Schüler von der Teilnahmepflicht an den »Pep Rallies« befreien, wo sich vor den Sportveranstaltungen alle gemeinsam darauf einschwören, das gegnerische Team so richtig fertig zu machen. Was soll daran gut sein? Das ist nur fies. Die Gegner leiden doch darunter, wenn sie verlieren! Deswegen gehe ich auch nie zu irgendwelchen Spielen. Ich ertrage es einfach nicht, die Gesichter der Verlierer zu sehen. Das ist einfach ein trauriger Anblick.
    Und was würde ich noch abschaffen? Ganz klar: den Frühlingsball.
    »Ich versteh nur nicht, warum so ein großes Geheimnis daraus gemacht wird«, sagte Luke.
    Ich gab es auf. Er wusste es. Leugnen war zwecklos.
    »Wieso?« Ich zuckte mit den Schultern. »Das ist ganz einfach: Wenn die Schüler wüssten, dass Annie eine von ihnen ist, würden sie nicht mehr glauben, dass sie neutral ist.«
    »Hältst du dich etwa für neutral?« Luke lachte.
    Was sollte das? Wusste er nicht, dass ich der neutralste Mensch auf diesem Planeten bin (oder zumindest bis jetzt immer war)?
    Das sollte wohl ein Witz sein.
    Es war keiner.
    »In letzter Zeit hab ich nicht besonders viel von deiner Neutralität gemerkt. Die Sache mit Cara zum Beispiel…«
    »Sie brauchte meine Hilfe«, unterbrach ich ihn. Das hatte er doch selbst gesehen.
    »Und das mit den Troubadours?«
    »Der Chor war nichts für mich«, sagte ich. Als hätte er das nicht auch gewusst.
    »Und Betty Ann. Du hast den anderen ihren Abschlussscherz vermasselt – wie neutral war das?«
    »Also das war… das…«
    Ich nahm meine Arme von seinen Schultern und trat einen Schritt zurück, um ihn anzusehen… richtig anzusehen. »Hey«, sagte ich streng. »Woher weißt du das mit Betty Ann?« Ich sah ihn scharf an. »Hat Steve es dir erzählt?«
    »Nein, Steve nicht«, sagte Luke. »Ich hab dir doch schon gesagt, dass ich meine Quellen hab.«
    Inzwischen war die Musik verstummt. Dr. Lewis und Juicy Lucy, die leider die Ballaufsicht machten, kletterten auf die Bühne im hinteren Teil des Saales. Dr. Lewis klopfte gegen das Mikro.
    »Test«, sagte er und blies auf das Mikro. »Test. Eins, zwei. Eins, zwei.«
    »Kann ich dich was fragen?« Luke griff nach meiner Hand. »Und ich will keine neutrale

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