Jenny heftig in Noeten
Liebe auf den ersten Blick. Kein bisschen. Nein, es ist nach und nach passiert.«
Ja, klar. Nach und nach im Laufe von gerade mal zwei Wochen, die er größtenteils in Los Angeles verbracht hat.
»Ich weiß, dass wir total verschieden sind«, sagte der wahrscheinlich erste Ballkönig in der Geschichte der Clayton Highschool, der den gesamten Tanz über mit seiner Königin redete, statt sie zu küssen, wie es jeder andere normale Junge getan hätte. »Ich meine, sie will Journalistin werden, und du weißt ja, wie sehr ich diese Aasgeier hasse. Aber ihr Artikel hat mich nachdenklich gemacht – du weißt schon, der Pro-und-Kontra-Artikel für die Schülerzeitung. Geri ist nicht wie die meisten anderen Mädchen, verstehst du. Sie hat keine Angst, ihre Meinung zu sagen.«
Gut beobachtet.
»Vielleicht ist ja doch was dran an der Theorie, dass wir Stars auf die Medien angewiesen sind. Und umgekehrt brauchen sie uns natürlich auch. Es ist ein gegenseitiges Geben und Nehmen, eine symbiotische Beziehung, über die ich früher nie so nachgedacht habe. Aber wegen Geri musste ich darüber nachdenken.« Luke holte tief Luft. »Das mag ich besonders an ihr. Sie bringt mich zum Nachdenken.Als sie mir damals auf dem Parkplatz ihre Nummer zugesteckt hat, wollte ich sie erst gar nicht anrufen. Aber dann… keine Ahnung… ich hab mir Sorgen gemacht, vielleicht ein bisschen zu viel von dir verlangt zu haben. Du weißt schon, an dem Tag, an dem ich dir das mit der Spezialsoße gesagt hab. Also hab ich Geri angerufen und sie gebeten, ein Auge auf dich zu haben… und mich anzurufen, falls die Reporter dir zu sehr zusetzen. Ich dachte, sie als Expertin könnte das am besten beurteilen. Ich hab sie ein paar Mal täglich angerufen, um auf dem Laufenden zu bleiben… aber bald, äh, haben wir weniger über dich geredet als über sie und irgendwann über sie und mich… na ja, du weißt ja, wie das ist.«
O ja, das wusste ich. Geri hatte mir ja schon einmal einen Jungen vor der Nase weggeschnappt.
Nein, das war ungerecht. Ich hatte nie etwas von Luke gewollt.
Und ich freute mich für ihn. Ehrlich. Für ihn und auch für Geri Lynn. Sie waren ein schönes Paar. Er sah supergut aus und Geri auch. Er war nur ein Jahr älter als sie, und sie würde schon bald in L. A. studieren, wo Luke zufälligerweise auch wohnte.
Okay, Geri würde Journalismus studieren und Luke hasste Journalisten. Aber dafür stand Geri nicht so auf Schauspieler, also glich sich das vielleicht wieder aus. Außerdem konnte es mir egal sein. Was brauchten die beiden meinen Segen?
»Aber dir muss ich sagen, dass du echt ein unglaubliches Mädchen bist«, sagte Luke, und die falschen Edelsteine in seiner überdimensionierten Königskrone blitzten. »Echt unglaublich, Jen. Was du in nur einer Woche an dieser Schule erreicht hast… das ist unglaublich. Geri hat gesagt, du solltest dich nächstes Jahr als Schülersprecherin aufstellen lassen, und ich finde, da hat sie absolut Recht.«
»Ach, ich weiß nicht.« Ich winkte ab. »Politik interessiert mich nicht so.«
»Dann fang an, dich dafür zu interessieren«, sagte Luke. »Du bist nämlich ein Naturtalent. Versprich mir wenigstens, dass du darüber nachdenkst.«
Ich nickte.Aber hauptsächlich,um ihn loszuwerden.»Okay,ich denk darüber nach. Du, sag mal, das mit der Annie-Sache? Bist du da selbst draufgekommen oder hat Geri es irgendwie…« (vielleicht weil ihr Exfreund Scott es ihr verraten hatte) »…herausgefunden?«
»Nö, das war ich ganz alleine«, sagte Luke. »Und keine Angst, ich verrate es ihr schon nicht. Und von der anderen Sache sag ich ihr auch nichts.«
»Welcher anderen Sache?«, fragte ich und war völlig unvorbereitet auf das, was er als Nächstes antwortete.
»Na, du weißt schon, dass du in ihren Ex verliebt bist.«
Ein Glück, dass unser Solotanz in diesem Moment endete, sonst hätten nämlich alle Schüler der Clayton Highshool einen intimen Blick auf meine Mandeln erhaschen können, so tief fiel mir die Kinnlade runter.
»Bin ich nicht«, stammelte ich wie die letzte Idiotin. »Ich bin kein bisschen… in… in Scott Bennett… verliebt.«
»Wieso befolgst du nicht deinen eigenen Rat?«, fragte Luke, während dutzende andere Paare zu uns auf die Tanzfläche strömten. »Wieso sagst du ihm nicht, was du für ihn empfindest?«
»D… das war der Rat, den ich dir gegeben hab«, stotterte ich. »Also eigentlich Scott, meine ich… ach, ich weiß nicht, was ich meine!«
»Tja, du«, sagte
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