Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Jenny heftig in Noeten

Titel: Jenny heftig in Noeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
Vom Netzwerk:
vielen gelungen war), »dass ich dich mit dem Motorrad abgeholt hab.«
    »Nein, das war schon okay«, sagte ich. Ehrlich gesagt hatte mir die Fahrt richtig Spaß gemacht. Ich war noch nie auf einem Motorrad gefahren. Brave Mädchen wie ich werden nicht von Jungs mit Motorrädern zu Spritztouren eingeladen. »Aber ich dachte, du wolltest einen typischen Schulball erleben. Es tut mir Leid, dich enttäuschen zu müssen, aber es ist nicht gerade üblich, auf einer Harley zum Ball zu fahren.«
    »Was soll’s.« Luke rückte meine blütengeschmückte Haarspange zurecht. »Ich steh eben auf spektakuläre Auftritte. Ach ja, das hätte ich fast vergessen.«
    Er zog unter dem Motorradsitz eine durchsichtige Schachtel hervor, in der ein Sträußchen aus weißen Rosen und Schleierkraut lag.
    »Ach, ist das schön!«, rief ich. Dann fiel mir ein, dass ich die Blume für sein Knopfloch zu Hause im Kühlschrank vergessen hatte. »Deine Blume hab ich leider zu Hause vergessen!«
    »Deswegen fahren wir jetzt aber nicht mehr zurück«, sagte Luke und steckte mir den Strauß mit geübtem Griff ans Kleid – direkt über meinem Herzen. »Ich glaub, ich übersteh den Ball auch ohne.«
    Er bot mir seinen Arm an. »Madam, wünschen Sie zu tanzen?«
    »Solange ich beim Tanzen nicht wild die Hände schütteln muss.«
    »Keine Angst, ich habe extra angerufen und nachgefragt. Diese Tanzveranstaltung ist garantiert händeschüttelfrei.«
    Nach dieser Versicherung legte ich meine Hand auf Lukes Arm und wir schwebten ins Clayton Inn. Um uns herum explodierten wieder Blitzlichter, und Reporter brüllten unsere Namen – von dem Gekreische der Einwohner aus Clayton, die sich vor dem Lokal zusammengerottet hatten, um ihren Lieblingsstar und seine Ballpartnerin zu sehen, ganz zu schweigen.
    Es wäre eine glatte Lüge zu behaupten, der Frühlingsball hätte Spaß gemacht. Selbst wenn man mit DEM Teeniestar Amerikas (oder vielleicht sogar der ganzen Welt) hingeht, ist und bleibt der Frühlingsball eine ziemlich anstrengende Veranstaltung.
    Okay, so schön wie auf so einem Ball sind die Leute aus der Schule sonst nie. Aber sie bleiben trotzdem die Leute, die man sowieso jeden Tag in der Schule sieht. Nur eben gestylter. Und vielleicht, na ja, frisch geduschter.
    Dabei ging es mir im Vergleich zu manch anderen Mädchen noch richtig gut. Bei einigen war schon von Anfang an klar, dass der Abend für sie der komplette Reinfall werden musste. Zum Beispiel für Sue Walters. Sie hatte einen der Tenöre als Ballpartner an Land gezogen. Und zwar einen, von dem in der ganzen Schule bekannt war, dass er unsterblich in Luke Striker verknallt war. Beim Tanzen starrte Karen Sues Begleiter die ganze Zeit sehnsüchtig auf Luke Strikers Knackarsch.
    Was ziemlich lustig war.
    Überhaupt war das eigentlich das Beste am Frühlingsball. Sich lustig zu machen, meine ich. Wie sich herausstellte, konnte Luke das ziemlich gut. Wir saßen alle am selben Tisch – ich, Luke, Trina, Steve, die gelangweilte Liz und ihr Date (einer der Footballer – fragt lieber nicht, wer), die knallharte Brenda und ihr überraschend netter, zurückhaltender Freund Lamar – und rissen Witze über das Essen, über die Musik und irgendwann auch über jeden, der da war.
    Nach dem Essen, als die Tische abgeräumt waren, begann die Tanzerei, und alle – einschließlich Luke und mir selbst – stürzten auf die Tanzfläche. Ich erklärte Luke, dass ich aber nur auf die langsamen Lieder tanzen könne, weil ich immer noch unter einem durch die Troubadours ausgelösten posttraumatischen Stresssyndrom litte, wofür er Verständnis hatte.
    Luke entpuppte sich als begnadeter Tänzer… was ja zu erwarten war. Er war sogar so gut, dass man beinahe nicht merkte, wie miserabel ich tanzte. Unsere Knie knallten höchstens ein halbes Dutzend Mal aneinander, und ich glaub, ich hab ihm nur einmal gegen das Schienbein getreten.
    Ich weiß nicht, was Luke dachte, als er mich während der Engtänze an sich drückte. Ich weiß nur, was ich dachte.
    Oder genauer gesagt, an wen ich dachte.
    Und das war… na ja, jedenfalls nicht Luke.
    Ich weiß! Echt schlimm. Wahrscheinlich bin ich das undankbarste Mädchen der gesamten Menschheitsgeschichte. Da tanzte ich mit diesem tollen, wirklich tollen Typen, der sich die allergrößte Mühe gab, mir den schönsten Ball zu bereiten, den man sich vorstellen kann – oder zumindest den schönsten Ball, den man sich vorstellen kann, wenn man nicht mit dem Menschen dort ist, in den

Weitere Kostenlose Bücher