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Jenseits aller Tabus

Jenseits aller Tabus

Titel: Jenseits aller Tabus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Henke
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an ihr reizte.
    Entsetzt schüttelte Patrick den Kopf. »Madison und Nate haben alles mitbekommen, was das Ganze noch peinlicher macht, aber ich habe sie beschworen, Stillschweigen zu bewahren.«
    Wieso biss Kirby die Zähne zusammen, als würden Patricks Worte sie verärgern? Craig konnte Kirby Lamar – oder die Frau, die sich hinter diesem Namen versteckte – beim besten Willen nicht einschätzen. Sie sah nicht aus wie ein Wolf im Schafspelz oder hinterließ gar den Eindruck, ihn auf Biegen und Brechen für sich gewinnen zu wollen, um nach ihrer gescheiterten Ehe mit einem reichen Mann weich zu fallen.
    Aber sie benutzte eine falsche Identität. Bewies das nicht, dass ihre Absichten keinesfalls ehrlicher Natur sein konnten?
    Vielleicht gehörte dieses ganze Spiel zu ihrer Taktik: Zurückhaltung am Anfang, um unschuldig zu erscheinen, dann durch ein Missgeschick die Beziehung auf eine erotische Ebene heben, und wiederum harmlos auftreten – dezentes Umgarnen, um das Opfer dazu zu bringen, zu glauben, die Annäherung wäre von ihm ausgegangen.
    Wenn sie diese Absicht verfolgte, hatte sie sich mit dem Falschen eingelassen. Er war der Sohn seines Vaters und ebenso gefährlich. Man hatte die Bellamy-Männer schon immer unterschätzt, weil sie harmlos wirkten – freundlich, zuweilen auch zerstreut –, doch in ihrem Inneren herrschten Aufgeräumtheit und Disziplin.
    Die Schwachstelle der meisten Kämpfer war, dass sie zwar Schmerz zufügen, aber selbst nicht viel ertrugen. Sein Vater jedoch hatte ihn von klein auf dahingehend trainiert, nicht nur auszuteilen, sondern auch einzustecken – und jederzeit einen hellwachen Verstand zu behalten.
    Craig mutmaßte, dass Kirby nicht so scheu und zurückhaltend war, wie sie vorgab zu sein. Die Glut in ihren Augen ließ das Feuer in ihr erahnen. Eigentlich hätte er sich von ihr fernhalten sollen, aber das konnte er nicht.
    Er kam näher und drängte sie mit ihren Oberschenkeln gegen die Schreibtischplatte. Verunsichert atmete sie geräuschvoll ein und breitete ihre Arme aus, um ihr Gleichgewicht wiederzufinden und sich nicht mit ihrem Hintern auf die Tischplatte zu setzen.
    Sollte sie ruhig ihre Ziele verfolgen, er musste bis zu einem gewissen Grad auf sie eingehen, denn auch er hatte Pläne mit ihr. Aber nicht nur das. Sie interessierte ihn mehr, als gut für ihn war.
    Du bist hart geworden, führte er spöttisch seinen inneren Dialog fort. Selbst bei der Erinnerung daran, wie sie seinen Schaft angestarrt hatte, spürte er schon wieder, wie das Blut in seine Lenden strömte. Doch er musste einen klaren Kopf behalten! Auch wenn sie nicht so aussah, Kirby war dennoch brandgefährlich.
    Wenn ihr Lächeln nur nicht so bezaubernd wäre! Ihre Haare erinnerten ihn an reife Cantaloupe-Melonen. Ihm lief das Wasser im Mund zusammen. »Was soll ich nur mit Ihnen machen?«
    Bevor Kirby antworten konnte, platzte Patrick der Kragen: »Diese Person ist unmöglich.«
    »Nein, ist sie nicht«, sagte Craig, bevor er darüber nachgedacht hatte. Während Kirby erstaunt zu ihm aufsah, spürte er, wie Hitze in seine Wangen stieg, und kämpfte gegen die Verlegenheit an.
    Eigentlich fand er Kirby Lamar erfrischend. Und erregend. Sie besaß einen mädchenhaften Charme. Er konnte sich nicht vorstellen, dass sie die Rote Königin war, sondern vielmehr Alice, die im Wunderland von einem Abenteuer ins nächste stolperte. Aber er musste auf der Hut bleiben und durfte ihrer feengleichen Anziehungskraft nicht erliegen.
    »Es tut mir unendlich leid, Sie in diese peinliche Situation gebracht zu haben.« Ihre Stimme klang fester, als er erwartet hatte. »Ich wusste nicht, dass Sie schon im Haus waren.«
    »Was um alles in der Welt hat Sie dazu bewogen, die Suite bereits am frühen Abend für die Nacht fertig zu machen?« Seufzend ließ Patrick seine Arme fallen.
    »Ich … es war so …« Kirbys Blick schweifte von Craig zu Patrick und wieder zurück. »Ich dachte, also, Sie kommen spätnachts heim und … und deshalb wäre es egal, wann das Zimmer fertig ist. Hauptsache, die Arbeit ist erledigt.«
    »Sie werden nicht fürs Denken bezahlt, sondern dafür, Anweisungen zu befolgen, und ich habe Ihnen nicht …«
    »Patrick«, fiel Craig seinem Hausvorsteher ins Wort, da er nun wirklich zu weit ging. »Würdest du bitte einen Moment das Büro verlassen?« Bei dem Gedanken, allein mit Kirby zu sein, schwoll sein Schwanz endgültig an. Sein Vater hatte ihn durch schmerzhafte Lektionen gelehrt, seinen Körper und

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