Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jenseits aller Vernunft

Jenseits aller Vernunft

Titel: Jenseits aller Vernunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
Vom Netzwerk:
lassen, sie in den Wagen tragen, sie nackt sehen, ihre weiche Haut berühren, alles vergessen bis auf das Gefühl, sich wieder in ihr zu verlieren. Aber das ging nicht, und so löste er sich widerstrebend.
    Langsam zog er sich zurück. Erst verließ seine Zunge ihren Mund, spielte aber noch ein wenig mit ihrer Unterlippe. Dann streifte er ihren Mund mit Lippen und Schnurrbart. Schließlich ließ er sie los und öffnete die Augen, so dass er ihren verwirrten Blick sah, der sicher dem seinen ähnelte. »Ich pa ss schon auf«, sagte er heiser. Dann nahm er seine Hände aus ihrem Haar und machte sich auf den Weg.
     
    Er kam erst mitten in der Nacht wieder. Lydia blieb, so lange sie konnte, bei den Langstons, die beieinander saßen und weinten und ihren Kummer miteinander teilten.
    Nur Bubba saß allein irgendwo in der Nähe des Wagens. Lydia fand seine Verstörtheit beunruhigend. Er schien völlig davon verzehrt zu werden; das ging so weit, dass er vergaß, sich um Ross’ Pferde zu kümmern.
    Lydia übernahm die Aufgabe mit größter Hingabe selbst. Sie versuchte, nicht weiter an den Kuss zu denken, denn sonst wurden ihr die Knie weich und ihr ganzer Körper schien zu erröten. Sie hätte am liebsten ihre Brüste berührt und gerieben, bis sich die Brustwarzen entspannten. Die Stelle zwischen ihren Schenkeln zog sich jedesmal zusammen, wenn sie daran dachte, wie Ross’ Mund sich auf ihren Lippen bewegt und welche Kraft sie in seinen Beinen gespürt hatte. Die Erinnerung, wie er ohne Hemd aussah, wie die Härchen auf seinen harten Muskeln verteilt waren, trat ihr vor Augen. Sie fragte sich, wie wohl der Rest seines Körpers gebildet sein mochte, und dabei wurde ihr Gesicht heiß vor Scham. Doch sie konnte den Gedanken einfach nicht loswerden, also gab sie im Laufe des Tages den inneren Bildern immer wieder nach und geno ss sie.
    Ständig drängte sich das Gefühl in ihr Bewu ss tsein, wie er in ihr gewesen war, dick und hart und warm und pulsierend. Sie konnte die Wonnen nicht vergessen, die ihren Körper mit jedem seiner Stöße überflutet hatten. Ma hatte recht gehabt. Mit dem richtigen Mann konnte es sich sehr gut anfühlen.
    Moses kam bei Sonnenuntergang und übernahm Lee, während sie für ihn und Winston kochte wie versprochen.
    Als sie dann mit Moses und Lee bei Hills Wagen eintraf, war sie überrascht, Winston draußen sitzen zu sehen, wo er an einem Gläschen Sherry nippte. Lydia lehnte es ab, auch einen Schluck zu nehmen, machte Winston jedoch ein Kompliment zu seiner wiedererlangten Gesundheit.
    »Ich fühle mich schon viel besser.« Er aß mit großem Appetit ihren Eintopf und sagte schließlich: »Lydia, Moses hat mir von den Ereignissen heute morgen erzählt. Ich weiß, wie es zu so etwas kommen kann und wie sonst friedliche Menschen plötzlich in solche Zwiespalte verwickelt werden. Trotzdem bin ich Euch zutiefst dankbar, dass Ihr Moses in meiner Abwesenheit verteidigt habt.«
    Sie senkte scheu den Blick. »Das ist nicht nötig. Ihr seid doch meine Freunde!«
    »Ein ehemaliger Sklave und ein Schwindsüchtiger. Moses, man sollte meinen, dass eine so feine Frau ansehnlichere Bekannte verdient hätte.«
    Sie lachte mit ihnen, doch die beiden wusste n nicht, dass sie zu den wenigen Freunden gehörten, die sie überhaupt je gehabt hatte.
    Ross kam spät, doch Lydia war noch wach. Sie hatte die Männer herbeireiten hören und wartete, bis er am Wagen angelangt war. Sie kroch zur Hinterklappe und rief leise hinaus: »Ross, habt ihr Lukes Mörder gefunden?«
    Nach langem Schweigen seufzte er laut. »Nein. Es war so, wie ich gedacht hatte. Absolut keine Spur.«
    Er breitete zögernd sein Lager aus. »Warum schläfst du nicht im Wagen?« fragte sie zögernd. »Hier ist es fast so kühl wie draußen - mit dem hochgerollten Segeltuch.« Als er nicht antwortete, flüsterte sie: »Ich weiß, dass du erschöpft bist.«
    »Sehr sogar.«
    »Dann schläfst du hier drinnen besser.«
    Das bezweifelte er stark, dennoch erklomm er müde die Stufen. Als Lydia sah, dass er sich entschieden hatte, kroch sie zu ihrem eigenen Lager zurück, damit er nicht dachte, sie erwarte irgend etwas. Aber sie hoffte... Im Dunkeln beobachtete sie seinen Schatten, wie er Hemd und Stiefel auszog und sich auf die andere Seite des Wagens legte.
    »Wie war es heute mit Lee? Ich hab’ kaum was von ihm mitgekriegt.«
    Sie unterdrückte die Enttäuschung, dass er sich nicht neben sie gelegt hatte, und sagte: »Er hat sich mit seinen Fingerchen in

Weitere Kostenlose Bücher